42. Teil

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"Kader?", fragte Ilkay nach einer Weile und wandte sich zu mir.
Ich schaute ebenfalls zu ihm und wartete, dass er anfing zu reden.
"Ich muss dir etwas erzählen.", sagte er plötzlich.
"Was?", fragte ich verwirrt.
"Ich weiß, dass es dir nicht gefallen wird ...", meinte er dann.
Ich hatte keinen blassen Schimmer, worüber er reden wollte, doch seine Blicke verrieten schon, dass es etwas Ernstes war ...

Ilkay hielt inne und dachte nach.
Langsam wurde ich misstrauisch.
"Was willst du sagen?", fragte ich und suchte sein Blick.
"Als ich es gehört habe, kam es mir logisch vor. Doch da, wo du sagst, dass du mit Burak nur befreundet bist, ist es wohl nur ein Gerücht.", fing er an zu erzählen.
"Was? Welches Gerücht?", fragte ich verwirrt.
Wer erfindet Gerüchte über mich?!
"Ilkay! Sag was los ist!", forderte ich.
Und was hat es mit Burak zu tun?
"Es ging rum, dass ...", fing er an.
Gespannt wartete ich auf das Ende.
"... Burak wegen dir so kalt Hande zu geworden ist. Bevor du kamst, waren sie noch Freunde. Doch jetzt will Burak sie nicht mal sehen.", sagte er dann.
"Was?", kam leise von mir.
"Was hast du das gesagt?", fragte ich und bemerkte wie mir die Wut hochstieg.
"Kader-"
"Ilkay! Wer hat das erfunden und warum?!", unterbrach ich ihn.
"Reg dich ab Kader! Das ist nur ein Gerücht! Das verschwindet schnell!"
"Das verschwindet schnell?", wiederholte und lachte vor Wut.
"Und das hast du noch geglaubt? Wer weiß, noch wer das alles abgekauft hat?"
Wer erfindet so etwas?!
"Lass mich raten. Es war Hande?", fragte ich.
Es kann nur sie sein!
"Das weiß ich nicht ... Aber ein Gerücht entsteht ja nicht einfach so.", meinte er.
"Was willst du damit sagen? Dass ich mit Burak-"
"Kader, wenn mal etwas zwischen euch lief, oder immer noch läuft, dann sag es einfach. Das ist nichts Schlimmes! Ich glaube dir zwar, aber-"
"Aber was Ilkay?! Aber was? Die Lüge ist logischer? Lass mich bitte runter! Ich will zum Polizeiamt hinlaufen!", unterbrach ich ihn.
"Das meinte ich nicht!", verteidigte er sich.
"Was meintest du dann?", fragte ich und kreuzte die Arme übereinander.
Er seufzte und wandte sich dann wieder zu mir.
"Es ist einfach nur seltsam, dass du plötzlich in Buraks leben auftretest! Einfach so. Wie vom Himmel gefallen ... Wenn du raus willst, dann gehe. Ich zwinge dich zu nichts.", meinte er und suchte eine passende Stelle zum Anhalten.

An einer Bushaltestelle parkte er dann. Wortlos stieg ich aus.
"Kader!", hörte ich noch, doch knallte schnell Türe zu.
Ich spürte seine Blicke auf mir, doch ignorierte das. Meine Schritte wurden immer Schneller. In Kürze hörte ich auch Ilkay wegfahren.
Er glaubt an diese dumme Lüge! Wer hat sich das ausgedacht?! Wenn ich denjenigen finde, wird es schlimm für ihn oder sie enden!
Oh Burak! Sieh an, in was du mich reinziehst!

Genervt atmete ich aus und schloss meine Augen. Mir war nach weinen ...
Ich wollte nicht mehr ich sein. Ich kann nicht mehr!
Wieso bin ich an dem blöden Unfall mit Burak nicht gestorben?! Dann wäre ich jetzt bei meinen Eltern ...
Kraftlos ließ ich mich an einer Bank nieder. Dann grub ich mein Gesicht in meine Hände.
Die Tränen kamen mir schon hoch, doch ich unterdrückte sie.
Nicht hier Kader!

Wie sehr hatte ich die alte Zeit vermisst. Wäre ich noch in Berlin, wäre alles schöner gewesen! Manchmal schätzt man die Zeit gar nicht so Wert. Doch dann, später, bemerkt man wie schön sie war.
Was war mein Fehler? Wieso bin ich in meiner jetzigen Lage?
Mein Kopf war so durcheinander ...

Wie soll ich mich außerdem wieder in die Menge trauen? Alle denken, ich sei mit Burak zusammen, oder war es mal! Doch keiner kennt die Wahrheit dahinter! Hätten sie bloß gewusst, dass ich Burak abgrundtief hasse!
Ich muss weg von hier! Und zwar sofort!

Ich sah schon das Polizeiamt vor mir.
Meine Schritte wurden immer unsicherer. Batuhans Unfall kam mir vor den Augen. Ich blieb kurz stehen und atmete tief durch bevor ich rein ging. Als ich mich bereit fühlte, trat ich rein.
Ich fühlte mich plötzlich so schlecht, als ob ich ein Übeltäter wäre.
Das bin ich auch!
Ich schob die Gedanken bei Seite und äußerte der Frau hinter der Informationstheke die Situation. Sie schickte mich zu Zimmer Nummer 20 im zweiten Geschoss.
Ich bedankte mich und ging das Zimmer suchen.
Dabei schaute ich mich um.
Telefone klingelten, Beamte kamen mir entgegen und ein Mann mit Handschellen wurde in ein Zimmer geschleppt.

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt