Die Tage darauf waren ruhig und man merkte das Weihnachten näher rückte. Alle bemühten sich darum eine Verabredung zu bekommen. Joanna hatte mittlerweile schon aufgegeben. Das hübsche Smaragdgrüne Kleid ihrer Mutter, war schon vor Tagen angekommen und hing jetzt neben ihrem Bett. Wie es schien würde sie keine Gelegenheit bekommen es zu tragen. Frustrierend war es schon, aber etwas anderes hatte sie nicht erwartet. Sie stand auf dem Astronomie Turm und beobachtete das Treiben der Leute. Irgendwie war es amüsant wie sich alle verstellten um einen Tanzpartner zu bekommen, obwohl die meisten anfangs keine Lust hatten. Ihr Bruder lief gerade unten entlang, gefolgt von seinem Fanclub.
Überraschenderweise scheuchte er sie weg und trat auf eine Ravenclaw mit langen schwarzen Haaren zu. Genauer gesagt Die Ravenclaw die er bereits an ihrem ersten Tag beobachtet hatte. Scheinbar fragte er sie gerade ob sie seine Begleitung sein wollte. Joanna hoffte insgeheim das sie nein sagen würde, denn es wäre eine ungemeine Befriedigung wenn einmal etwas bei Daddys Goldjungen schief gehen würde. Aber natürlich sagte sie begeistert ja. Genervt drehte sie sich um und wollte verschwinden, als Draco hinter ihr auftauchte. „Na"
Er grinste und lehnte sich über die Brüstung. Sie sah ihn an und entschied sich kurzerhand doch zu bleiben. Vielleicht hatte er wieder ein paar Witze parat um sie aufzuheitern. „Und wer hat dich gefragt?" Sie zog fragend eine Augenbraue nach oben. Worauf wollte er hinaus. „Na wegen dem Ball" erklärte er. Oh nein nicht dieses leidige Thema. Sollte sie ihm sagen dass keiner gefragt hatte? Betrübt sah sie nach unten und erklärte ihm dann dass sie nicht hin gehen würde. Der Junge neben ihr begann zu lachen, verstummte allerdings schlagartig als er ihr trauriges Gesicht sah. „Du meinst das ernst?" Sie nickte und sah wieder nach unten.
Unterdessen lief er drei Schritte von ihr weg, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und murmelte etwas vor sich hin das wie „Feiglinge" klang. Als er wieder zurückkam, griff er nach ihrer Hand und sah ihr tief in die Augen. „Gehst du mit mir hin?" fragte er vollkommen ernsthaft. Sie verdrehte die Augen und verbarg ihre Gefühle. Sie wollte niemandes Mitleidsdate sein und genau das sagte sie ihm Selbstsicher wie immer, die Trauer hinter einem Pokerface verborgen. Er versicherte ihr, dass er tatsächlich vor gehabt hatte sie zu fragen, doch er war der Meinung gewesen, er hätte keine Chance. Wieder verdrehte Joanna die Augen. Das konnte doch jetzt nicht sein ernst sein. Wer hätte sie schon fragen sollen und vor allem warum sollte Draco keine Chance haben.
Ein wenig widerwillig, willigte sie also ein mit ihm hinzugehen. Der Weihnachtsball fand bereits in zwei Tagen statt. Das nannte man kurz vor knapp. Erleichtert war sie dennoch nicht alleine in ihrem Zimmer hocken zu müssen, während alle anderen ihren Spaß hatten. Und vielleicht würde sich ihr Begleiter ja breitschlagen lassen, das eine oder andere Tänzchen mit ihr zu wagen. Lächelnd lief sie neben ihm her, auf dem Weg zurück in ihr Zimmer. Sie musste ganz dringend mit Grace reden. Was sollte sie nur mit ihren Haaren anstellen und trug man Schmuck zu ihrem Kleid. Über diese Dinge hatte sie sich nicht einmal im Ansatz Gedanken gemacht, in dem Wissen sowieso nicht zu gehen. Sie blickte zu Malfoy, Sollte sie sich wegen ihm hübsch machen?
Wieder einmal bemerkte sie wie attraktiv er war und doch war er einfach nur ein Freund. Ob da jemals mehr entstehen konnte? Vermutlich nicht. Es gab genug andere Mädchen die genau wussten wer Draco Malfoy war. Und ganz besonders eine, der Joanna es sogar wünschte eine Chance von ihm zu bekommen. Doch egal wie viele Mädchen hinter ihm her waren. Dieser Abend gehörte ihr. Er hatte sie gefragt und keine andere. Wenn das dem Selbstbewusstsein nicht einen ordentlichen Auftrieb gab. Damit war die Entscheidung gefallen. Sie würde sich definitiv die größte Mühe geben. Schon alleine das er sich nicht für seine Begleitung schämen musste.
„Draco?" Er sah sie an und blieb stehen. „Danke" Die beiden grinsten sich an und liefen weiter. Das würde ein Abend werden, den sie so schnell nicht vergessen würde. Blieb nur die Frage ob es gute oder schlechte Erinnerungen werden würden. Ihr Blick huschte zu ihm zurück. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein. An was er wohl dachte? In diesem Moment lief Juna an ihnen vorbei und winkte. Doch statt wie sonst passiv und abwesend zu reagieren, winkte Draco zurück und lächelte. Lächeln? Was war denn mit ihm los? In ihrer ganzen Zeit in Hogwarts hatte sie ihn nur ein paar Mal lächeln sehen, aber noch nie hatte er jemandem aus einem anderen Haus angelächelt. Ob da etwa doch mehr dahinter steckte?
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Nicht alles ist so wie es scheint
FanfictionEs ist das Jahr des Trimagischen Turniers, als Joanna Diggory, Cedrics Schwester, von der Beauxbatons Schule nach Hogwarts wechselt. Klingt für eine junge Hexe einfacher als gedacht.