Zuhause:

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Weihnachten und der Ball waren erst vor ein paar Tagen gewesen und doch war so viel passiert. Zwei Tage vor Jahresende fuhr Joanna nach Hause. Die ganze Fahrt über hatte sie ein ungutes Gefühl. Wie ihr Vater wohl darauf reagieren würde, dass sie nach Slytherin geschickt wurde? Die letzten Wochen und Monate hatte sie es absichtlich vermieden ihm Briefe zu schreiben, aber vermutlich hatte Cedric bereits lang und breit seinen Unmut kundgetan. Nervös stieg sie am Kingscross Bahnhof aus und lief auf die Straßen von London.

Es hatte gerade zu schneien begonnen und alles sah irgendwie... magisch aus. Die Sonne brach durch die Wolken und brachte den Schnee zum Glitzern. Einen Moment hielt die Hexe inne und genoss die Kälte auf ihren Wangen. Die silberne Ente ihrer Großmutter hielt direkt vor ihr. Durch den Schwung war der Matsch aufgewirbelt worden und landete auf ihren braunen, ordentlich geputzten Stiefeln. Ihre Großmutter Maddie, in einen dicken braunen Pelzmantel gekleidet, stieg auf und sah auf ihre Schuhe. „Ups" sagte sie nur und grinste. Joanna verdrehte die Augen. So war sie immer. Gemeinsam luden sie den schweren Koffer in den Kofferraum, dann wurde die junge Hexe umarmt. „Hallo Kleines" Die alte Frau roch nach Lavendel und Räucherstäbchen. Es war der Geruch von Zuhause.

Schon immer hatte sie lieber bei ihrer Großmutter die Tage verbracht, als ‚Zuhause'. Während ihr Vater nie ein Wort über ihre Mutter verlor, war es dort anders. Maddie erzählte liebend gerne Geschichten über ihre Tochter, wenn auch immer mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen. Wenn Joanna dort war, fühlte es sich beinahe an, als wäre ihre Mutter noch bei ihr. Auf dem roten Ledervordersitz saß ihr fetter Kater Barnie und mauzte. Mina, die Katze der jungen Hexe steckte darauf hin ihren Kopf aus der Manteltasche. Die ganze Fahrt über hatte sich das Kätzchen dort vor der Kälte versteckt. „Komm rutsch rüber Barnie" sagte Joanna und schob das braune Fellknäuel zur Seite.

Nach einer Stunde Fahrt erreichten sie das kleine Städtchen Chipping Ongar, in dem Maddie lebte. Es war ein kleines Haus aus rotem Backstein, mit einem beinahe winzig wirkenden Garten. Ihre Großmutter hasste Gartenarbeit, dafür verstand sie sich bestens aufs Backen und Kochen, was auch den einen oder anderen Zaubertrank beinhaltete. Das Haus war nur nach außen hin sehr klein. Im Inneren hatte es eine beachtliche Größe. Überall standen zusammengewürfelte alte Möbel und Plunder, der schon längst auf den Sperrmüll gehörte, herum. In jedem Raum klebte eine andere Blümchen Tapete an der Wand. „Zuhause" flüsterte die junge Hexe und trat in das große Wohnzimmer. Im Kamin brannte bereits ein Feuer, dass geisterhafte Schatten durch den Raum tanzen ließ.

Großmutter Maddie lächelte über die Worte ihrer Enkelin und lief in die Küche um Tee zu machen. Ihr fetter Kater folgte ihr in der Hoffnung etwas zu essen zu bekommen. Auf dem Kaminsims standen alte Fotos aus längst vergangenen Zeiten. Das Foto ihrer Mutter stach Joanna in die Augen. Da war es, das Kleid vom Weihnachtsball. Der junge Mann neben ihr war allerdings nicht ihr Vater. Verwirrt ging sie näher und sah sich das Bild genauer an. „Grandma? Wer ist das?" Die alte Frau kam ins Wohnzimmer und blickte mit den Rauchgrauen Augen auf das Bild. „Ich glaube sein Name war irgendwas mit F." Die Hexe zog die Stirn in Falten und sah ihre Großmutter an. Sie erinnerte sich nicht? „Das ist also wirklich nicht mein Vater?" „Aber nein. Deine Eltern konnten sich in ihrer Schulzeit nicht ausstehen." Als hätte sie einen wunderbaren Witz gemacht, lachte die Frau und verschwand wieder in der Küche.

Einige Stunden später, nach einem Tässchen Tee und einem Plausch mit Maddie klopfte es an der Tür. Die schönen Zeiten waren also vorbei. Ohne nachzusehen, war klar wer vor dem Haus stand. Die junge Hexe seufzte und griff nach ihrem Mantel. Als die Tür geöffnete wurde schoss ihr Vater wie ein Schatten an der Hausbesitzerin vorbei und baute sich vor seiner Tochter auf. „Slytherin?!" rief er aufgeregt. Joanna sank im Sofa ein und sah unruhig nach oben. Was sollte sie jetzt antworten? „Amos nicht in meinem Haus" Maddie kam wieder herein und redete mit ruhiger aber bestimmter Stimme auf Amos ein. Kurz sah er zu der alten Frau und ließ sich dann auf das Sofa gegenüber seiner Tochter fallen. Das Gesicht auf die Hände gestützt, sah er sie an. „Du bist deiner Mutter noch ähnlicher als ich dachte" Er klang traurig und resigniert. „Hasst du mich wirklich so sehr?" flüsterte sie in die Stille hinein. Sein Gesichtsausdruck war entsetzt. „Hassen? Aber nein" Er stand auf und reichte ihr die Hand. Vorsichtig ergriff die Hexe seine Hand und wurde auf die Beine gezogen. Ihr Vater zog sie kurz in seine Arme. „Ich bin froh das du wieder da bist" Joanna sah an seinem Arm vorbei, in das Gesicht ihrer Großmutter. Sie lächelte leicht. „Wenigstens einer der noch bei Vernunft ist" meinte sie trocken und verließ den Raum. Amos ließ seine Tochter los und stapfte ihr nach. „Was soll das heißen?"

Die junge Hexe setzte sich wieder und zog ihre Katze auf den Schoss. Mina rollte sich auf ihren Beinen zusammen und spendete ihr Trost. Wieso fühlte sie sich nach diesen Worten immer noch nicht besser? In der Küche hörte sie die beiden zanken. Natürlich wurde Cedric verteidigt, aber ihre Großmutter hielt hartnäckig dagegen. Sie richtete die Augen wieder auf das Bild ihrer Mutter. Wie würdest du darüber denken Mama? Auf wessen Seite würdest du stehen? Sie würde es wohl nie erfahren, es sei denn.....1. Ein neuer Anfang:2. Unerwartete Entscheidungen:3. Neue Freunde:4. Folgenschwere Begebenheiten:5. Slytherin ist nicht gleich Slytherin:6. Zaubertränke sind doch gar nicht schwer:7. Verwandlungen und andere Peinlichkeiten:8. Ein Drache kommt selten allein:9. Und eins, zwei, drei..:10. Verabredungen:11. Bälle und andere Katastrophen:12. Achterbahn der Gefühle13. Zeitreisen:14. Beschäftigungstherapie:15. Klingt das nach Versöhnung?:16. Zuhause:17. Familienfehden und andere Kleinigkeiten:18. Eine etwas andere Familie19. Back in School:20. Bilder die nicht vergehen:21. Beziehungsdramen:22. Traumdeutung:23. Vollidiot oder doch der gute Bruder?24. Aufgabe 2:25. Verstehen:26. Ausflüge in die Vergangenheit:27. Liebe auf Umwegen:28. Ein ganz normaler Tag:29. Mit Jungs hat man es auch nicht leicht:30. Abenteuer mit Folgen:31. Geschwister verstehen auch nicht alles:32. Veränderungen:33. Eifersucht:34. Böse Vorahnung:35. Aufgabe 3:36. Irrgarten:37. Das Ende naht:38. Time to say goodbye:39. Ein Neues Jahr, Prolog:40. Suche nach ein wenig Glück:41. Zurück zum Anfang:42. Unglückliche Umstände:43. Begegnungen der anderen Art:44. Unerwartete Besuche:45. Blutstatus:46. Ein Zeitsprung mit Folgen:47. Offenbarung:48. Unerwartet:49. Die Wahrheit kommt ans Licht:50. Auf der Suche...:51. Vertrauen:52. Seltsame Eingeständnisse

Nicht alles ist so wie es scheintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt