Veränderungen

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//Cedric//


Es dauerte zwei Tage bis die große braune Eule eine Antwort von Amos brachte. Der Vogel schwebte in der großen Halle am Hufflepuff Tisch vorbei und ließ das Schreiben vor Cedric fallen.

Deine Schwester kann ihre Probleme selbst lösen, wie du weißt. Konzentrier dich auf das Turnier und auf dich. Mach mich stolz.

Verbissen sah der Hufflepuff auf das Pergament herunter und dann quer durch den Raum zum Slytherin Tisch. Er entdeckte sie sofort, wie sie mit einem strahlenden Lächeln zwischen ihren Freunden saß. Sie wirkte noch immer geschwächt. Sein Magen verkrampfte sich als er seine Schwester betrachtete. Hatte ihr Vater denn keine anderen Sorgen, als dieses dämliche Turnier? Sicher Cedric würde trotzdem versuchen zu gewinnen. Doch es wurde Zeit das er der Bruder wurde, den Joanna verdiente. Er würde ihr helfen all das zu überstehen. Egal ob Slytherin oder nicht. Seltsame Kräfte hin oder her.

//Joanna//

Ihr entging der seltsame Blick nicht, mit dem Cedric sie ansah. Er knüllte ein Stück Pergament zusammen und verließ die große Halle. „Hast du das gesehen?" fragte Draco und riss sie aus ihren Gedanken. Vor ihm lag das Lehrbuch für Arithmantik. Joanna nickte. Professor Vektor hatte in diesem Schuljahr jedem Jahrgang eine Menge Hausaufgaben aufgehalst. Auch in getrennten Jahrgängen hatten sie ähnlichen Schulstoff. „Soll ich dir helfen?" fragte die Hexe, in der Hoffnung das er ablehnte. Sicher half sie ihren Freunden gerne, doch Momentan hatte sie den Kopf ganz woanders. Ihr ging es noch nicht viel besser, noch dazu wurden Aufsätze und Hausaufgaben immer mehr. Seine Augen leuchteten begeistert auf. „Das wäre großartig" Sie lächelte ihn an. Wie sollte sie das alles bewerkstelligen. Mit etwas Glück würde Blaise weiterhin nicht zu seiner Nachhilfestunde kommen. Sie könnte sich noch immer in den Arsch beißen, vor seinen Augen einen Zeitsprung gewagt zu haben. Bei Merlin, hoffentlich war er zu betrunken gewesen, um etwas zu bemerken. Irgendetwas sagte Joanna das sie dem Slytherin nicht mehr lange aus dem Weg gehen konnte.

//Blaise//

Zu Tode gelangweilt stand Blaise vor seinem Kessel in Snapes Unterricht und unterdrückte ein Gähnen. Er hasste dieses Fach zu tiefst und am meisten diese kleine Streberin Granger. Wie konnte die nur alle Verstehen was dieser Typ von sich gab? Unbedarft schmiss er das erst beste was ihm in die Finger kam in den Kessel. Die Flüssigkeit wurde von Blau zu Tiefrot und lief über den Rand. Er fluchte und trat einen Schritt zurück, wobei er direkt in Professor Snape hinein rannte. „Sie Idiot!" tobte der Professor. „Hat ihnen Joanna denn keine Nachhilfe gegeben?" Einen Moment dachte er darüber nach, ob er der hübschen Hexe alles in die Schuhe schieben sollte. Immerhin hatte Snape ihm die perfekte Steilvorlage gegeben.
„Nein Sir. Ich war nicht dort" gab er schließlich zu. Die Augen des Zaubertränkelehrers verfinsterten sich und sein Gesicht wurde Rot vor Zorn. „Dann hoffe ich sie sind zufrieden damit das Jahr zu wiederholen" Schnellen Schrittes lief der Professor davon.

Am späten Nachmittag wanderte der Slytherin ziellos durch die Gänge. Eigentlich hatte er jetzt Nachhilfe mit Joanna. Ob sie wohl vor dem Klassenzimmer wartete, fragte er sich. Zum ersten Mal erwog er tatsächlich zum Unterricht zu gehen. Immerhin konnte sie ihm vielleicht tatsächlich helfen. Als er in den Gang einbog, packte sie gerade ihre Sachen zusammen. „Du bist zu spät" murmelte die Hexe verbissen und stand auf. Mit wehenden Haaren lief sie davon. Sie war so anders? Was hatte sie bloß an sich? „Warte bitte!" rief Blaise ihr hinter her. Hatte er wirklich gerade bitte gesagt? Die Worte von Snape gingen ihm nicht aus dem Kopf. Auf keinen Fall würde er länger als nötig hier bleiben. Joanna war stehen geblieben und schaute über ihre Schulter. „Ich brauche wirklich deine Hilfe" Es sah ihm nicht ähnlich auf andere angewiesen zu sein, aber lieber ihre Hilfe als die von jemandem anderen. Ihre Gesichtszüge wurden weicher, als sie zurück kam.

Da war etwas in ihren Augen. Etwas das sie noch nie bei einem Slytherin gesehen hatte. Mitleid, Verständnis, Mitgefühl. Es war als würde sie bis in seine Seele blicken können und dort den kaputten Blaise sehen. Langsam folgte er ihr in den Raum und verfolgte jede ihrer Bewegungen es als sie Reagenzien zusammen suchte. Es war wirklich erstaunlich wie viel Vertrauen Snape in die kleine Hexe hatte, dass er sie hier schalten und walten ließ wie sie wollte. „Hallo ich rede mit dir" beschwerte sich das Mädchen mit den Kastanienbraunen Haaren und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht. Blaise versuchte sich auf das zu konzentrieren was sie sagte und ihm zeigte. Es war schwerer als gedacht. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab und er starrte sie einfach nur an.

Warum war er so ein Idiot gewesen? Es gab doch eigentlich keinen Grund. Trotz allem stand sie jetzt hier und half ihm seine Note zu retten. Lange Zeit grübelte er über die Frage. Doch es war einfacher als gedacht. Warum er so war? Weil es in seiner Natur lag.

Nicht alles ist so wie es scheintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt