Neue Freunde

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Zwei Tage waren vergangen seit dem Streit zwischen Joanna und Cedric. Immer wenn die Geschwister sich begegneten, herrschte eisiges Schweigen. Der Hexe setzte das unheimlich zu. Für sie war ihr Bruder immer ihre Stütze gewesen. Im Unterricht saß sie Teilnahmslos und interessierte sich für nichts. Schon bald wurden die Lehrer, insbesondere Professor McGonagall, darauf aufmerksam. „Miss Diggory! Ich verstehe ja das es schwierig ist für sie an einer neuen Schule, aber Aufmerksamkeit wäre von Vorteil" rief sie einmal aufgeregt während der Verwandlungsstunde. Wie in Trance sah Joanna auf und betrachtete die Tafel vor ihr. Die Aufgabe war es eines der Perlhühner vor ihnen in ein Meerschweinchen zu verwandeln. Die junge Hexe zog ihren Zauberstab aus Kirschholz, mit einem Kern aus Drachenherzfasern, hervor und betrachtete das Huhn. Selbstsicher schwang sie den Zauberstab und flüsterte den Verwandlungsspruch. Vor ihr saß ein kleines braunes Meerschweinchen und blickte sie mit großen Augen an. Sie verstaute den Zauberstab wieder in ihrem Umhang.
Die Wahrheit war, sie langweilte sich fürchterlich. Es hatte seinen Grund wieso sie mit Fleur Delacour befreundet gewesen war. Madame Maxime hatte sie schon in ihrem ersten Jahr in Beauxbatons für hochbegabt erklärt. Die junge Hexe wurde sofort zwei Klassen nach oben versetzt, was ungefähr dem selbem Jahrgang entsprach wie der ihres Bruders. Das was sie hier lernen sollte, hatte sie bereits vor Jahren kennen gelernt. Joanna sah von dem pummeligen Meerschweinchen auf und sah sich Professor McGonagall gegenüber. Irgendetwas sagte ihr, dass der Blick der Professorin nichts gutes bedeutete. „Interessant. Fahren wir fort"

Die junge Hexe legte ihren Kopf zurück auf die verschränkten Arme und ließ ihre Gedanken schweifen. Heute Abend war es soweit. Das Trimagische Turnier würde beginnen, was bedeutete ihre Klassenkameraden aus Beauxbatons würden heute ankommen. Ein Knoten bildete sich in ihrem Magen, der den ganzen weiteren Tag bestehen blieb. Unruhig ging sie nach dem Unterricht über die Länderein spazieren, gefolgt von ihrer schneeweißen kleinen Katze. Aus der Ferne betrachtete sie das Schloss und musste sich fragen: War es die richtige Entscheidung gewesen? Als sie näher kam, erkannte sie eine Gestalt am Rande des Astronomie Turmes. Die hellblonden Haare gehörten ohne jeden Zweifel Draco Malfoy. Was er dort oben wohl trieb? Vermutlich stellte er irgendwelchen Blödsinn an. Langsam machte sie sich auf den Rückweg. Im Vorhof angekommen, hörte sie es bereits. Das Wiehern der Pferde von Madame Maxime ging ihr durch Mark und Bein. Kurz darauf flog die Kutsche über sie hinweg. Ihr Herz raste. Sie sah der Kutsche nach, als unvermittelt jemand in sie hinein rannte.
„Autsch" Tränen sammelten sich in ihren Augen als sie ihren Bruder erkannte. „Entsch..." Mitten im Wort brach er ab. Seine Lippen verzogen sich zu einer harten Linie. Ohne weiter auf sie zu achten, ging er um seine Schwester herum und lief auf die Eingangshalle zu. „Cedric!" rief Joanna ihm hinterher. Der junge Mann blieb kurz stehen, ging aber dann weiter als hätte er nichts gehört. So war es jetzt also zwischen ihnen. Die Tür fiel hinter Cedric laut ins Schloss. Die Hexe zuckte zusammen. „Er ist es nicht wert" Sie drehte sich zu der Stimme um und erkannte wieder erwarten Draco.
Der blonde Zauberer kam über den Hof gelaufen und stellte sich zu ihr. Hatte er nicht eben noch auf dem Astronomie Turm gestanden? „Er ist noch immer mein Bruder" flüsterte sie. Malfoy zuckte mit den Schultern und lief ebenfalls auf die Tür zu. Kurz vorher drehte er sich um. „Kommst du jetzt? Du bist doch eine von uns" Verwirrt und irgendwie erleichtert folgte sie ihm. Hatte sie etwa ausgerechnet in Draco Malfoy ihren ersten Freund gefunden? In der großen Halle sah sie sich um. Noch keine Spur von ihren ehemaligen Mitschülern. Erleichtert ließ sie sich auf die Bank sinken, direkt neben Draco.

Ihr Blick fiel auf die andere Seite des Raumes. Cedric beobachtete sie aus der Ferne, sah aber sofort weg als er ihren Blick bemerkte. Dumbledore erzählte bereits von unseren Gästen in diesem Jahr, was die junge Hexe kaum mitbekam. „Begrüßen wir die Schülerinen der Beauxbatons Schule und ihre Schulleiterin Madame Maxime" Als sie die Worte hörte, schreckte Joanna auf. Die Tür öffnete sich und ihre ehemaligen Mitschüler kamen herein, angeführt von ihrer einstigen Freundin Fleur. Die Hand der Hexe krallte sich an die Tischplatte.
„Alles ok?" flüsterte ein Mädchen über den Tisch, mit der sie bisher noch nicht gesprochen hatte. Sie sah an ihren Haare, die sie vor ihr Gesicht hatte fallen lassen vorbei und betrachtete das Mädchen vor ihr. Erleichtert nicht auf die Hereinkommenden achten zu müssen, lächelte sie die Slytherin an. Ein anderer Junge mit schwarzen Haaren und grünen Augen zwinkerte ihr zu, als gerade die Schüler von Durmstrang herein kamen. Irgendwann kehrte Ruhe ein und Dumbledore bat Mr. Crouch herein, der anfing über das Turnier zu erzählen. Joannas Blick kehrte zu ihrem Bruder zurück, dessen Augen aufgeregt leuchteten. Oh nein.
Das konnte doch nicht sein ernst sein. „...haben wir beschlossen, dass niemand am Turnier teilnehmen darf, der jünger ist als 17 Jahre" erklärte Crouch. „Verdammt!" rief die Hexe aus und sah zu ihrem Bruder. Unruhen wurden in der Halle laut. Diese Regelung gefiel kaum einem der Anwesenden. „Sag bloß du wolltest da mitmachen" fragte Draco der ihren Ausruf falsch gedeutet hatte. Sie schüttelte den Kopf. „Das ist der Feuerkelch..." Weiter hörte sie gar nicht mehr zu. Ihr einziger Gedanke galt ihrem Bruder. Egal wie er sich verhielt, Sorgen machte es ihr trotzdem ihn in so einem Turnier zu sehen....  

Nicht alles ist so wie es scheintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt