Kapitel 28

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Kate
Ich rede ernsthaft mit Brook über das von heute morgen. Ich kann nicht glauben, dass er mich anlügt. Okay, er klingt echt glaubwürdig. Aber... ich weiß doch was ich gehört habe! Oder ist das nur Wunschdenken? Davon habe ich mal gehört. Man sieht und hört nur das, was man hören und sehen will. Vielleicht mache ich das gerade. Vielleicht will ich nur, dass er Xav nicht liebt. Damit ich eine Chance habe. Aber das ist doch absurd! Ich mag doch, dass er glücklich ist! Und wenn er das mit Xav ist, dann soll es so sein. Oder?

Nachdem wir unser Gespräch beendet haben, gehe ich zu meiner besten Freundin Fiona. Ich nehme sie beiseite und erzähle ihr, was heute mit Brook passiert ist. Fiona weiß, dass ich Gefühle für Brook habe. Und sie weiß zum Glück immer wie sie mir helfen kann.
Ich fange an über ihn zu reden und merke, wie ich mir in den Haaren herum spiele. Sofort höre ich auf. Doch als Ausgleich fange ich an, an meinem Oberteil herum zu zupfen. Ich bin eindeutig nervös. Fiona bekommt dies natürlich mit und legt mir ihre Hand auf den Arm.

Sie streicht sich die langen braunen Haare aus dem Gesicht und schaut mich lieb mit ihren hellen, blauen Augen an. "Schatz, du kennst Brook jetzt schon eine Weile. Und ich bin mir sicher, er würde dich nicht anlügen. Ich weiß, du kannst über nichts anderes nachdenken. Aber versuch wenigstens nicht zu viel nachzudenken." Sie lächelt mich an. Ich erwidere es und bedanke mich bei ihr, dafür dass sie immer weiß was sie sagen muss.
Ich liebe dieses Mädchen.

Sie  redet noch ein bisschen auf mich ein und ich fange an ihr zu glauben.  Brook würde mich nicht verletzten wollen. Zumindest stecke ich all meine Hoffnung in dieses Satz.

Xavier 
Ich sehe Brook an unserem Platz, unter dem großen Baum vor der Schule. Er sitzt im Gras und blättert in einem Buch. Mit der Jeans und dem Short mit V-Ausschnitt sieht er heute echt gut aus.

Ich gehe zu ihm und setze mich auf meine Jacke, da ich Grasflecke auf meiner hellen Hose vermeiden möchte. "Wie war das Gespräch?", frage ich ihn, während ich mich über seine Schulter beuge, um zu sehen welches Buch er beim Wickel hat.
"Ganz okay, ich denke sie glaubt mir. Es war nicht einfach, aber ich glaube sie hat es geschluckt." Er sieht auf und schaut mir in die Augen, was mir ein Lächeln entlockt.
"Sehr gut. Wie geht's deiner Nase?"
"Besser, schätze ich. Die Schwester meinte, sie wird noch etwas geschwollen sein." Er senkt seinen Blick wieder in das Buch, welches sich als Lexikon heraus stellt.
"Warum um alles in der Welt, liest du ein Lexikon?"
"Ich suche was." Seine knappe, präzise Antwort verwirrt mich noch mehr. Er blättert weiter in dem dicken Buch.

Ich sitze neben ihm und beobachte ihn, wie er wild in dem Wälzer herum blättert. Nach ein paar Minuten Stille hält er strahlend einen Umschlag in der Hand: "Ha!"
"Was ist das?"
"Ein Umschlag." Er hält ihn mir triumphierend unter die Nase und grinst mich an.
"Ach was, sag bloß!" Lachend haue ich ihm auf den Oberarm. "Was ist da drin?" Doch er schnüffelt nur an dem Papier und reißt ihn auf. Denn holt er einen großen gelblichen Zettel heraus. Er lässt ihn sofort aus der Hand gleiten, wodurch er ins Gras fällt. Ich hebe ihm auf und schaue auf ihn: Nichts. Brook kippt den Umschlag um und lässt etwas kleines schwarzes herausfallen.

"Was ist das?"
"Wirst du gleich sehen.." Brook fummelt an dem dunklen Etwas herum und drückt ein paar mal darauf. Es ertönen kurze Klickgeräusche und schon bald sieht man einen kleinen weißen Punkt. Es leuchtet tatsächlich.
"Yes!"
"Wenn du mir nicht gleich sagst was los ist-"
"Los komm mit!" Brook schnappt sich den Umschlag, verstaut darin Zettel und das, nun nicht mehr leuchtende, Ding, nimmt seinen Rucksack und greift nach meiner Hand. Er zieht mich ruckartig hoch und fängt schon an Richtung Eingang der Schule zu laufen. Ich nehme meinen Rucksack und meine Jacke, dann renne ich ihm hinterher.

Im Flur hole ich ihn ein.
"Da bist du ja." Ist das einzige was er sagt.
"Ja. Wohin gehen wir?"
"Hörst du mal auf so viele Fragen zu stellen? Danke."
"Du benimmst dich seltsam, das muss man in Frage stellen!"
"Jaja" Er geht weiter durch den Flur und wir kommen am Ende des Ganges an einer hellen Tür an, in der gleichen Farbe wie die Wand. Ich wusste nicht, dass dort eine Tür ist. Er schaut sich um, vergewissert sich dass keiner her sieht und öffnet dann die Tür mit einem Schlüssel,  den er aus seiner Hosentasche zieht. Ich will schon fast fragen, woher er den hat, da zieht er mich auch schon in den kleinen Raum.

GEFAKED (BoyxBoy) *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt