GEFAKED (BoyxBoy) *pausiert*

Kapitel 43

Xavier
Wir sitzen zu dritt in der Ecke der Tankstelle. Brook trinkt einen Kaffee, während Mila und ich uns die Weinflasche hin und her reichen. Der Tankwart -ungefähr Anfang 30, 3-Tage Bart- unterhält sich mit uns. Ich glaube so ein Beruf ist echt traurig. Dein Highlight ist jemand der nachts um 2 besoffen in deine Tanke rein schneit und sich mit dir unterhält, gerade kurz bevor du vor Einsamkeit und Lanverweile stirbst.
Ich streichle Brook über den Rücken. Er verfolgt aufmerksam unser Gespräch mit Ralph, scheint aber den Zusammenhang nicht zu kapieren. Ich hoffe er nüchtert bald aus. Und ich hoffe sehr, dass er sich nicht übergeben muss! Dafür mag ich nicht aufkommen müssen.
Ralph erzählt gerade von einem reichen Schnösel, der letzte Woche hier war, als Brook plötzlich dazwischen platzt: "ICH MUSS MAL"
"Okay, Kumpel, kein Stress. Schaffst du das alleine, Großer?", frage ich.
"Er ist zum Kleinkind mutiert, Xav. Frag nicht sondern geh mit." Mila schaut mich streng an.
"Na dann wollen wir mal, komm mit, Brook" Ich nehme meinen Freund an die Hand, bekomme von Ralph den Schlüssel in die Hand gedrückt und verschwinden dann mit Brook auf dem Klo.

"Denkst du, du schaffst es allein?", besorgt ziehe ich die Augenbrauen nach oben.
"Hm ja, denke schon", kommt als Antwort. Deutlich klarer als die letzten Sätze aus seinem süßen Mund.
"Super" Seine Badehosenzone anzufassen wäre jetzt doch ein bisschen übertrieben und schnell für unsere Beziehung.
Brook stellt sich ans Pissoir, während ich an der Tür warte. Ich höre wie er seine Hose öffnet.
"Du has mich Kumpl genannt"
"Was?"
"Das heiß wie bidde! Und du. Has. Mich. Kum-pel. Genannt!", wiederholt er bestimmend.
"Ehm, entschuldige?"
"Ja, schäms du dich füa mi?", verletzt dreht er seinen Kopf zu mir.
"Was? Nein! Natürlich nicht! Wie kommst du darauf?"
"Na du has mich Kumpl genaaant! Du wolltst nich, dass der Man weiß das wir zusamm sin" Er macht seine Hose zu und maschiert zum Waschbecken.
"Brook" Ich schmiege mich von hinten an meinen Freund und schlinge meine Arme um seinen Bauch. Mein Kinn liegt auf seiner Schulter. "Ich liebe dich. Und ich würde mich niemals für dich schämen, auch wenn du ganz doll peinlich bist würde ich stolz sagen: Der Blödmann? Jap, das ist meiner!" Ich höre ihn seufzen. "Können wir wieder zu den anderen? Und trink bitte endlich den Kaffee aus, damit wir hier weg können." Ich küsse seine Wange und nehme dann seine Hand, als wir wieder zu Mila gehen.

"...wollte ich auch. Vielleicht sieht man sich ja mal."
"Ja, kann gut sein. Ich bin dort oft. Oh, hey Jungs. Erfolgreich gepinkelt?", fragt Mila.
"Ja, sogar alleine. Worum geht's bei euch?", antworte ich.
"Bücherflohmarkt", kommt von beiden im Chor zurück. Mila und Ralph fangen an zu lachen, Brook schlürft seinen Kaffee.
"Ah okay, interessant."
"FERTISCH" Brook knallt den Becher auf den Tisch und steht auf, um sich taumelnd am Tisch festzuhalten.
"Nicht so stürmisch, Schatz. Ich denke, wir können los, oder Mila?"
"Eh, ja. Klar, wir können. War schön dich kennen zu lernen, Ralph."
"Ganz meinerseits, Kleines. Hoffentlich trifft man sich ja doch mal beim Bücherstöbern", Ralph zwinkert, "und wenn nicht,weißt du ja wo du mich findest. Schöne Nacht euch noch. Und passt gut auf euren Freund auf"
"Dafür sorge ich, alles gut. Machen Sie's gut!", verabschiede ich mich. Danach gehe ich Richtung Ausgang, um an der Tür auf die anderen beiden zu warten.
"Schüüüüüüß!!!" Brook winkt Ralph und läuft fast gegen ein Regal, doch ich reiße ihn rechtzeitig an mich.
"Auf Wiedersehen, Ralph. Es war wirklich schön" Mila umarmt kurz den Tankwart und geht dann aus der Tür, die ich für sie aufhalte. Natürlich nicht ohne sich nochmal umzudrehen und zu winken.

"Also gut, Brook wie geht's dir?", erkundigt sich Mila nun.
"Hmmm Bessa."
"Super. Auf zum Strand!"
"Strand!!!", kommt von Brook und mir zustimmend. Der ergreift meine Hand und schwenkt sie vor und zurück. Mila läuft ein Stück vor, um zu schauen in welche Richtung wir müssen, und knipst von uns ein Foto.
"TRAUMHAFT", ruft sie uns zu. Selig grinst Brook mich an. Hach, was bin ich froh dass er ein wenig ausnüchtert. So kann man die Nacht bestimmt genießen.