GEFAKED (BoyxBoy) *pausiert*

Kapitel 24

Brook
Warte, was? Dan ist schwul? Wieso weiß ich nichts davon? Und warum behauptet er ich sei schwul??

Brookingster: Wie?
Danster: Ich bin auch schwul :)
Brookingster: Warte, was? Also, hey freut mich dass ich es wissen darf aber ich bin nicht schwul
Danster: Du stehst auf Xav und er ist ein Kerl
Brookingster: Aber das heißt doch nichts... ich stehe nicht auf ihn ich mag ihn nur!
Danster: Also stehst du nicht auf ihn?
Brookingster: Nein tu ich nicht
Danster: Gut

Danach scheint das Thema beendet. Aber ich muss das erst mal verdauen. Der Junge, mit dem ich so lange schreibe und viele Geheimnisse teile, ist auf einmal schwul. Nicht, dass mich stören würde, dass er schwul ist. Aber mich stört, dass ich es erst jetzt weiß.

Abgesehen davon, hat er mich ebenfalls als schwul bezeichnet! Aber ich bin nicht schwul. Ich steh nicht auf Jungs. Ich steh nicht mal auf Xav. Ich mag ihn halt. Ist das so schlimm? Einen Jungen zu mögen? Gott, was rede ich da, natürlich steh ich auf Xav. Eindeutig. Seine braunen Augen, seine dunkle Stimme und wie er mich behandelt, obwohl wir allein sind. Er ist schon immer so viel mehr als ein bester Freund. Ich hatte zwar immer geglaubt, er wäre wie ein Bruder, doch das ist er nicht. Er ist mehr.

Plötzlich wird mir klar, dass es ein paar Mädchen in den vergangenen Jahren gab, die mich mochten. Und mir fällt auf, dass sie sogar mit mir geflirtet haben. Nur ich habe es abgelehnt. Ich habe sie abblitzen lassen. Ich hab sie weg gestoßen, nicht an mich ran gelassen. Den einzigen Menschen, den ich je richtig an mich ran gelassen habe, ist Xav. Er weiß einfach alles von mir und kennt mich in und auswendig. Und er hat nie etwas anderes von mir erwartet als Unterstützung und Verständnis. Er hat nie mehr verlangt. Und er war immer da.
Mir schießen Bilder durch den Kopf von uns: Wie wir zusammen auf dem Spielplatz waren, wie er mich vor meiner Lehrerin verteidigt hat, wie er mir geholfen hat, als andere mich ausgelacht haben. Wie er mir hinterher gesprungen ist, als ich in den Bach gefallen bin. Wie er mit mir auf das Baumhaus geklettert ist, obwohl ich Angst hatte, dass der Förster zurück kommt. Wie er in Sport alle abgeworfen hat und mich gedeckt hat. Wie er mich aufgebaut hat, damit ich im Theaterstück mitspiele. Wie er zu jedem Basketball Spiel gekommen ist. Wie er mich gestützt hat, als ich mir den Knöchel verstaucht hatte. Wie er mich gedeckt hat, als ich verschlafen habe. Wie er mich auf eine Party geschmuggelt hat. Und wie er mich betrunken nach Hause gebracht hat, ohne dass meine Eltern etwas mitbekommen haben.

All diese Sachen tauchen in meinem Kopf auf. Alle Dinge, bei denen er mir geholfen hat und für mich da war, ohne dass ich ihn darum bitten musste. Er war einfach da. Als wäre es selbstverständlich. Als würde das alles keine Rolle spielen. Doch das tut es. Das tat es immer. So wie er schon immer mehr als mein bester Freund war.
Ich habe es nur nie so gesehen.

Xavier
Nachdem ich Brook eben weggebracht habe, gehen mir seine Worte nicht mehr aus dem Kopf.
Du machst mich seit Jahren glücklich, weil du mein bester Freund bist und immer für mich da bist. Ich mache ihn glücklich. Das ist alles was ich immer wollte. Ich wollte immer nur, dass er glücklich ist. Und ich habe immer alles daran gesetzt. Und jetzt stellt sich heraus, ich habe mein Ziel seit Jahren erreicht? Ich mache ihn seit Jahren glücklich. Ich meine, ich wusste er freut sich. Aber dass es ihn glücklich macht, das ist... wow.

Als ich Zuhause ankomme, lege ich mich auf die Couch und zappe durch die vielen Kochkanäle die es gibt. Ich versuche ein ansprechendes Gericht zu finden, das ich zum Mittag kochen mag. Ich war schon immer ein Fan vom Essen und dadurch, dass meine Eltern kaum Zuhause sind, musste ich mir das Kochen beibringen. Doch irgendwie finde ich heute nichts. Das könnte an den albern grinsenden Juroren oder aber an der schlechten Verkaufsstrategie oder am unnatürlichen Koch liegen. Wie auch immer, letztendlich bestelle ich mir doch Asiatisch und schaue Netflix.