Beyonce - Run the world
"Jetzt setzt dich endlich hin!", meckert Lia. "Ich kann mich nicht hinsetzen! Jayden sollte inzwischen schon längst in New York sein und er hat sich noch nicht gemeldet, obwohl er es tun wollte!". "Vielleicht ist sein Akku leer!", überlegte meine beste Freundin. "Ganz sicher nicht! Als er los gefahren ist, war sein Akku noch komplett voll!". Seitdem das Telefonat einfach abgebrochen ist, mache ich mir schreckliche Sorge. Wir hatten inzwischen 01:00 Uhr, doch ich konnte nicht schlafen, ich war hellwach. Wartete dass Jayden mich jeden Augenblick anruft. Doch bis jetzt geschah dies nicht. "Er wird schon anrufen!", versuchte meine Mutter mich zu beruhigen. "Alexa, er wird sich melden und jetzt setz dich hin!", mischte sich auch Mark ein. Die drei saßen seelenruhig auf der Couch, während ich im Wohnzimmer auf und ab lief. "Ich kann mich nicht hinsetzen! Zum hundertsten Mal!", schrie ich. "Alexa Mariella Chaplin, es reicht! Ich kann deine Sorgen verstehen, aber uns jetzt grundlos anzuschreien!", meine Mutter funkelte mich sauer an und ich wusste, dass ich übertrieben habe. Schließlich benutzte sie nicht oft meinen Zweitnamen. "Jetzt setz dich verdammt nochmal hin!", fügte sie hinzu. Ich blickte traurig zu Boden. "Es tut mir Leid.", nuschelte ich und setzte mich tatsächlich hin. "Ich habe nur das Gefühl, dass ihr mich nicht versteht.", gab ich betroffen zu. "Natürlich verstehen wir dich. Du liebst Jayden, da ist es völlig normal sich Sorgen zumachen. Weißt du wie oft ich mich um deinen Vater gesorgt habe? Vor deiner Geburt hatte er einen schlimmen Autounfall, er musste mehrfach operiert werden, er hätte beinahe sein rechts Bein verloren.", erzählte mir meine Mutter. "Davon habt ihr nie was gesagt.". Mum seufzte:"Weil wir es eigentlich nicht mehr thematisieren wollten. Dein Vater litt sehr darunter, monatelang an einen Rollstuhl gefesselt zu sein. Er fühlte sich nicht mehr männlich genug und hat mich mehrfach gefragt warum ich bei ihm bleibe. Ich zitiere:'Wieso bleibst du bei einem verdammten Krüppel?!'. Aber weißt du, ich habe deinen Vater sehr geliebt und mir war es egal ob er nun zwei Beine oder nur noch eines hat.", erzählte sie weiter. "Und ich bin mir sicher, dass Jayden genauso stark ist wie dein Vater und was auch immer passiert sein mag, er wird es schaffen!". "Ich hoffe es so sehr, Mum! Ich weiß nicht was ich tun sollte, wenn er nicht mehr ist!", schniefte ich. "Daran darfst du gar nicht denken!". Meine Mutter stand von ihrem Platz auf, um mich fest in ihren Arm zunehmen. Ich fing stärker anzuweinen. Es klingelte an der Tür, weswegen Lia sofort aufsprang:"Das wird Ethan sein.". Mich wunderte es nicht, dass sie ihn benachrichtigt hat. Jayden ist sein bester Freund und er wird sich genauso Sorgen um ihn machen, wie ich. "Hey.", sagt er, als er ins Wohnzimmer kommt. Ich stehe von meinem Platz auf und nehme den mitgenommenen Jungen fest in meine Arme. "Er wird wieder kommen oder?", fragt er mich leise und schluchzend. "Ich hoffe es. So sehr!", sage ich mit der gleichen Tonlage zurück. Wir lösen uns, aus der Umarmung und setzen uns wieder zu den anderen. Ethan setzt sich direkt neben seine Freundin, die ihn aufmunternd ansieht. Es versetzt mir einen Stich ins Herz, ich wünsche mir so sehr das Jayden an der Tür klingelt und uns lachend sagt, dass es nur ein Spaß war. Ich wäre zwar ziemlich sauer, aber so erleichtert. "Jayden's Mutter hat mich übrigens angerufen, sie wollte mich sofort anrufen wenn sie etwas neues weiß.", sagte Ethan noch beiläufig. Seine Mutter habe ich bis jetzt noch nicht kennen lernen dürfen und unter diesen Umständen möchte ich es definitiv nicht. "Hat man seinen Vater auch informiert?", fragte ihn Mark. "Mehr oder weniger. Er war gerade bei einer Untersuchung, man wollte ihn aber danach direkt informieren.".
***
Seit mehreren Minuten vibrieren Ethans, Lias und mein Handy durchgehend. Scheinbar scheint man schon in den Nachrichten über das verschwinden von Jayden zuberichten. Doch wir alle weigerten uns den Fernseher einzuschalten oder den Leuten zu antworten, die nur geil darauf sind irgendetwas als erstes zu erfahren. Mehrere Stunden warten wir schon auf ein Lebenszeichen von Jayden, doch bisher kam noch keines. Ich habe mein Zeitgefühl schon längst verloren, ich weiß nur dass der Morgen so langsam anbricht. "Jaydens Mutter ruft an!", ertönt Ethans Stimme urplötzlich...
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Learn to love
Teen FictionAlexa Chaplin ist ein ganz normales 17 Jähriges Mädchen, lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Häuschen in Portland, geht zur High School und schreibt gute Noten. Sie ist keineswegs unbeliebt, gilt auf der Lincoln High School eher als Mauerblümchen...