"Du bist heute echt bei Ethan fucking Harper?!", kreischt Lia. Ich hatte ihr soeben mitgeteilt was ich heute Abend vorhabe. "Schrei doch noch lauter, damit man dich auch in Australien hört!", sage ich und schaue mich dabei panisch in der Cafeteria um. "Du musst unbedingt in sein Zimmer und mir ein T-Shirt oder so mitbringen!". In diesem Augenblick wünschte ich mir, es ihr nicht erzählt zu haben. "Das werde ich mit Sicherheit nicht tun!". Sofort legte sie ihren Dackelblick auf, in der Hoffnung es würde mich umstimmen. "Lia, du weißt der Blick zieht bei mir nicht!", mache ich ihr sofort klar. "Komm schon! Sonst.. sonst sind wir keine beste Freunde mehr!". Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich sie an:"Du weißt, dass auch das nicht mehr zieht. Das hat es vielleicht mal, als wir noch sieben waren!". "Du bist gemein!", sagt sie, wie ein Kleinkind. Manchmal da habe ich auch das Gefühl, dass Lia keine siebzehn Jahre alt ist, sondern im Alter von fünf stehen geblieben ist. Unbekümmert esse ich mein Sandwich, was mir meine Mutter heute morgen gemacht hat, weiter. "Alexa, es ist doch nur ein blödes T-Shirt. Du hast doch gesagt, dass er nicht da sein wird. Was ist also dabei?". "Du sagst es, es ist nur ein blödes T-Shirt von einem Vollidioten.". Hinter mir räuspert sich wer, erschrocken drehe ich mich um. Ich erblicke niemand anderen, als Ethan. Der hat mir gerade noch gefehlt. "Über deine Beleidigung sehe ich mal hinweg, aber wenn ich nachher nach Hause komme und ich bemerke dass eines meiner T-Shirts fehlt seid ihr beide dran!", macht er seinen Standpunkt klar. "Keine Sorge, ich werde dein Zimmer nicht mal betreten.". Lia, neben mir, kriegt vor lauter Scham kein Wort heraus. So ist es immer, wenn sie jemanden toll findet, sie malt sich eine kunterbunte Zukunft aus, bekommt dann aber wenn sie die Möglichkeit bekommt kein Wort heraus. "Das will ich auch schwer hoffen! Ach und Süße, wenn du was von mir willst musst du nur fragen.", sagt er an Lia gewand. Eine gescheite Antwort bekommt sie nicht zustande, man versteht nicht ein Wort was sie versucht zu sagen. "Sag mal, hat sie gerade einen Schlaganfall oder hat sie ihre Zunge verschluckt?", fragte der Idiot mich und musste sich dabei sein lachen verkneifen. "Zisch einfach ab Ethan. Du nervst!". Doch Ethan hatte anscheinend andere Pläne, denn er setzte sich einfach gegenüber von uns, auf einen der freien Plätze. "Sag mal hast du keine Freunde?", frage ich ihn genervt. "Doch die habe ich, sogar mehr als genug.", zwinkert er. "Dann verzieh dich zu ihnen.". Lia tritt mich unter den Tisch und sieht mich warnend an. War ja klar, dass sie nicht wollte das er blieb. "Ach weißt du, ich glaube ich bleibe die Pause mal hier bei euch zwei.", sagte er und nahm sich einfach eines meiner Sandwiches. "Gib mir mein Essen wieder!", keifte ich. Ethan, wäre nicht Ethan, wenn er nicht das Brot einfach ableckte und zurück in die Box legte. Angewidert sah ich ihn an:"Jetzt kannst du es auch behalten du Schwein!". Zufrieden nahm er es sich wieder und biss genüsslich rein. "Gott, Jane hat es immer noch drauf!", schwärmte er. Jane ist im übrigen meine Mutter. "Jo Jayden, komm rüber!", brüllte er auf einmal quer durch den Raum. Sein bester Freund, der gestern noch Melissa auf sich sitzen hatte, schob nun Jana von seinen Beinen und stand auf. Mit schnellen Schritten war er bei uns. "Was gibt's?", fragte er, als wären wir gar nicht anwesend. "Kostenloses Essen!", sagte Ethan und reichte ihm einfach meine Brotbox. Sofort gingen meine Alarmanlage los:"Stopp, das ist mein Essen, welches auch in meinem Magen landet!". "Hab dich nicht so, bist doch eh fett genug!", meinte Jayden desinteressiert und griff sich ebenfalls ein Sandwiches. "Was hast du gerade gesagt?", fragte ich sauer. Niemand nannte mich fett, überhaupt niemand nannte irgend wen fett, wenn er es nicht mal ist! "Das du fett bist!", wiederholte Jayden und setzte sich ebenfalls. "Beruhige dich!", flüsterte Lia mir zu. Doch ich ignorierte sie einfach:"Was bildest du dir eigentlich ein zu sein, um so etwas zusagen?!". Unbeeindruckt sah er mich an und isst wortlos mein Essen weiter. Dies brachte mich dazu noch wütender zu werden. Ich nahm mein Becher, mit Wasser gefühlt, in die Hand und goss es ihm einfach über. In der Cafeteria wurde es so still, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Alle starrten uns an, warteten darauf was als nächstes passiert. Wahrscheinlich hofften sie auf eine Bloßstellung auf meine Kosten. Doch Jayden schien sie zu enttäuschen. Er stand mit einem Ruck auf, griff nach meinem Arm und zog mich hinter sich her. Bis zu den Jungsumkleide, in der Turnhalle. Erst dort ließ er meinen Arm los. Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass er sich sein Oberteil auszog und mich damit abwarf. "Dahinten hängt ein Föhn, mach es gefälligst wieder trocken!", befehlte er. Ich war es zu ihm zurück:"Mach es doch selber!". Er kam mir bedrohlich näher, bis er auf wenige Centimeter vor mir stand. "Du machst das jetzt trocken!". Gelangweilt sah ich ihn an:"Sonst was?". "Ansonsten erfahren bald alle dein kleines Geheimnis. Dir ist Dustin doch noch ein Begriff oder?". Sofort stand ich auf, riss ihm sein scheiß T-Shirt aus der Hand und machte es so gut wie es ging trocken. Die Drohung, er würde alles ausplaudern, machte mir Angst. Niemand sollte wissen, dass ich kurz davor war mit ihm zu schlafen. Bis mir die Kamera aufgefallen war. Ich war nichts weiter, als eine beschissene Wette. Ich hatte mich schon damals gefragt, was ein achtzehn Jähriger, von einer fünfzehn Jährigen wollte. "Woher weißt du das, mit Dustin?", fragte ich ihn nach einer Weile. "Dustin war ein guter Freund, meines Bruders. Sie haben sich oft darüber unterhalten.", antwortete er. "Erzähl es bitte keinen.", bettelte ich. Ich war also schon so tief gesunken, dass ich Jayden anbetteln musste. "Was habe ich davon? Mein T-Shirt ist schließlich immer noch nass!". "Was kann ich denn dafür, dass das ein scheiß Föhn ist und einfach kaputt geht.", jammerte ich. "Okay gut. Ich erzähle es niemanden, wenn du mir in Mathe hilfst!". "Das ist alles?", hakte ich erstaunt nach. "Wenn du unbedingt mehr willst. Du gibst mir hinterher noch einen Blow..", ich hielt ihm die Hand vor dem Mund. "Ich finde Mathenachhilfe klingt doch ganz gut. "Ewige Jungfrau!", nuschelte Jayden in meine Hand. Dadurch sabberte er, leider Gottes meine Hand an. Angewidert nahm ich meine Hand von seinem Mund und schmierte seine Sabber an ihm ab. "Also morgen nach der Schule! Ich warte draußen auf dich!", beschloss er einfach und ging dann. Das darf doch nicht war sein. Zwei Tage hintereinander bei den beiden größten Vollidioten....
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Learn to love
Teen FictionAlexa Chaplin ist ein ganz normales 17 Jähriges Mädchen, lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Häuschen in Portland, geht zur High School und schreibt gute Noten. Sie ist keineswegs unbeliebt, gilt auf der Lincoln High School eher als Mauerblümchen...