Die Schulklingel erlöst mich nach sieben Stunden Schule. Bisher hatte Lia recht, denn der Schultag verging wie im Flug. Nun hoffte ich, dass auch der restliche Tag so abläuft. Auf den Tag mit Jayden freue ich mich nicht, überhaupt nicht. Auf das Gespräch mit meinen Eltern hingegen bin ich gespannt, ich weiß nicht über was sie mit mir reden wollen. Ob es positiv oder negativ sein wird weiß ich auch noch nicht. Natürlich hoffe ich dass das Gespräch positiv wird. Ich brauche endlich mal wieder positive Nachrichten.
Nachdem ich meine Schulsachen, der Fächer in denen ich keine Hausaufgaben habe, in meinen Spind geräumt habe, mache ich mich auf den Weg zum Schulparkplatz. Wie erwartet steht Jayden schon an seinen Wagen gelehnt. Am liebsten würde ich loslaufen und so dem Tag mit ihm entfliehen, aber leider hat er was gegen mich in der Hand. Etwas was mich zerstören wird, was mich damals schon an den Rand der Verzweiflung gebracht hat. Außerdem hat er mich schon gesehen, so war ich gezwungen zu ihm zugehen. Ava die etwas entfernt von Jayden, bei ihren Freundinnen steht, schaut jeden meiner Schritte genausten an. Ihre Augen verengen sich, als sie bemerkt wohin ich gehe und als ich an meinem Ziel angekommen bin, würde sie mich am liebsten mit ihren Blicken ermorden. Jeder im Umkreis weniger Meter kann ihre Eifersucht spüren. Am liebsten würde ich sie auslachen, auf was soll sie bitte eifersüchtig sein? Ich bin lange nicht so attraktiv wie sie. Jemand wie Jayden würde sich mit Sicherheit nicht für mich interessieren. Ich bin eine Langweilerin, die nichts wagt. Ich habe keine außergewöhnliche Hobbies, eine große Leidenschaft von mir ist Lesen. Ein Typ wie Jayden käme nicht mal auf die Idee ein Buch anzufassen. "Das nächste Mal bist du schneller, ich habe keinen Bock auf dich warten zu müssen!", begrüßt Jayden mich. Wenn man das überhaupt eine Begrüßung nennen kann. "Reg' dich ab, Jayden. Du hast nicht mal fünf Minuten warten müssen.". "Fünf Minuten zu viel und jetzt steig ein!", befiehlt er. Ich öffne die Beifahrertür und setzte mich widerwillig in sein Auto. "Ich bräuchte noch deine Adresse!", erläutert er. Ich nenne ihm diese und so beginnt eine stille Autofahrt.
Zuhause ist weder meine Mutter, noch mein Vater da. Laut einem Zettel der in der Küche liegt, ist meine Mutter einkaufen und mein Vater und noch unterwegs. "Möchtest du auch was trinken?", frage ich Jayden. Auch wenn ich ihn nicht wirklich leiden kann, habe ich eine gute Erziehung genossen. "Was habt ihr denn so da?". Kurz muss ich überlegen, bevor ich ihm Antworte:"Ähm, Wasser, Cola, 7 Up und ACE-Saft!". "Dann 'ne Cola.". Ich hole zwei Gläser und schenke ihm und mir Cola ein. Ich überreiche ihm sein Glas und deute ihm an, dass er mir folgen soll. Gemeinsam gehen wir in mein Zimmer, zum Glück habe ich noch gestern ein wenig aufgeräumt und meine dreckige Wäsche weggeräumt. "Nett hast du es hier.", sagt Jayden, nachdem er sich ein wenig umgesehen hat. "Und.. netter BH!", fügt er nach lachend hinzu. In seiner rechten Hand hält er einen von meinen, weniger spektakulären BH's. Sofort reiße ich ihm diesen aus der Hand und stopfe ihn einfach in meinen Kleiderschrank. "Lass uns einfach anfangen.", murmle ich. Lachend legt einen Arm um mich und drückt mich an sich:"Ach Schätzchen, das muss dir doch nicht peinlich sein.". Ich entreiße mich seiner Umarmung und nehme Abstand zu ihm. Er hingegen setzt sich einfach auf mein Bett und macht es sich dort bequem. Dabei macht er nicht den Anschein, dass er anfangen will zulernen. Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl:"Fangen wir von vorne an, was für ein Thema macht ihr gerade?". "Analytische Geometrie.". "Und was verstehst du daran nicht?", hake ich erstaunt nach. Ich finde, das Thema recht einfach. Allgemein liegt mir Geometrie recht gut. "Einfach alles. Dieses Thema fuckt mich ab. Ich weiß wie Analverkehr funktioniert, aber wer zur Hölle hat sich Analytische Geometrie ausgedacht?". "Das kann ich dir leider nicht beantworten.", kicher ich. "Vor allem wozu brauche ich das? Ich glaube nämlich nicht, dass ich im Supermarkt stehe und mir denke, komm ich berechne jetzt die Analytische Geometrie, dieses Regales.". "Ach Jayden. Vermutlich wird keiner von uns dies brauchen, ich wüsste nämlich niemanden der Physiker werden möchte, dennoch müssen wir es lernen.". Jayden schaut mit gequält an und lässt sich jetzt schon verzweifelt an. "Hol deinen Block und einen Stift, wir fangen ganz von vorne an!", bestimme ich und Jayden gehorcht mir auf's Wort. (A/N Da ich keinen Plan habe, was überhaupt Analytische Geometrie ist, machen wir hier einen Schnitt:D)
Eine gute Stunde später, meine Eltern sind nun endlich beide Zuhause, werde ich nach unten zitiert. Jayden bitte ich solange in meinem Zimmer zu warten. Im Wohnzimmer erwartet mich ein komisches Bild, meine Eltern sitze mit einem großen Abstand zu einander auf dem Sofa. Sofort macht sich ein ungutes Gefühl in mir breit. "Setz dich, Mäuschen!", sagt meine Mutter. Ich lasse mich auf dem Sessel gegenüber nieder. "Wir.. müssen dir was sagen.", fängt meine Mutter an. "Ich werde ausziehen!", sagt mein Vater. "Wieso?". Ich weiß nicht, was mir momentan alles im Kopf herumschwirrt. Es sind einfach zu viele Gedanken. "Ich habe.. eine neue Freundin!". Jetzt ist für mich alles vorbei, mein Vater hat eine andere Frau an seiner Seite und scheinbar mit dieser meine Mutter betrogen. "Sie ist schwanger, im 5 Monat und braucht mich jetzt.", erklärt er mir. "Wir brauchen dich auch! Sind wir dir nicht mehr gut genug?! Waren all deine Überstunden nur eine Lüge und warst anstatt bei dieser Frau?!", schreie ich. "Alexa, beruhige dich.", versucht mein Vater, auf mich einzugehen. "Nein, ich beruhige mich nicht! Du hast Mum betrogen! Du kriegst ein Kind mit einer anderen Frau!", schreie ich. Ich kann es einfach nicht fassen. Klar meine Eltern hatten die ein oder anderes Probleme, aber ich hätte niemals gedacht, dass mein Vater zu so etwas fähig ist. Wer weiß wie lange die Affäre schon geht, wenn die jetzt schon im fünften Monat schwanger ist. Ich hatte mir immer Geschwister gewünscht und war immer neidisch auf alle die welche hatten, aber ich wollte eines von meinen Eltern und nicht von meinem Vater und einer anderen Frau! "Ich muss hier weg! Ich schlafe heute bei Lia!", meine ich und verschwinde in mein Zimmer, wo Jayden noch immer wartet. "Alles okay bei dir?", fragt er sofort nach. Ich weiß nicht ob ich mich getäuscht habe, aber ich meine ein wenig Sorge in seiner Stimme gehört zuhaben. "Ich... keine Ahnung! Meine Eltern trennen sich. Mein Vater hat 'ne neue Freundin, die im fünften Monat schwanger ist und ich will hier einfach nur weg!", ratter ich die letzten zehn Minuten runter. Keine Ahnung warum ich dies Jayden erzähle. "Wenn du willst, kann ich dich fahren wohin du willst!", bietet er an. "Das... wäre nett.". Nachdem ich sein Angebot angenommen habe, packe ich mir schnell ein paar Sachen zusammen. Zusammen verlassen wir das Haus, meinen Eltern sind wir dabei zum Glück nicht begegnet. Ich will jetzt einfach mit keinen der Beiden reden. Ich will hier einfach nur weg....
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Learn to love
Novela JuvenilAlexa Chaplin ist ein ganz normales 17 Jähriges Mädchen, lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Häuschen in Portland, geht zur High School und schreibt gute Noten. Sie ist keineswegs unbeliebt, gilt auf der Lincoln High School eher als Mauerblümchen...