Teil 7

24.2K 685 28
                                    

- Ali As feat Namika - Lass sie tanzen -

Der nächste Morgen brach viel zu schnell an. Dadurch das wir erst um halb zwei in der Nacht bei Jayden ankamen, blieb nicht viel Zeit zum schlafen. Beim Frühstück, welches Jayden gemacht hatte, schlief ich beinahe wieder ein. Nicht mal der Kaffee half. Es war komisch bei ihm zu schlafen, wo ich ihn doch eigentlich gar nicht mochte. Wenigstens musste ich mir kein Bett mit ihm teilen, denn er hatte mir netterweise sein Bett überlassen und in dem Bett seiner Mutter geschlafen. Seine Mutter war laut ihm, im Urlaub mit Freunden. 

Inzwischen saßen wir in seinem Auto und waren schon fast an der Schule angekommen. "Lass mich am besten hier raus.", sagte ich. Jayden guckte mich nur dumm von der Seite an, hielt aber nicht den Wagen an. "Komm schon Jayden. Ich habe kein Bock, dass man irgendeinen Blödsinn erzählt, von wegen wir hätten was miteinander.". "Scheiß doch mal auf die Anderen! Und wenn sie scheiße labern, dann lass sie halt. Deren Leben ist halt langweilig. Ich fahre jetzt weiter und das mit dir!", mault Jayden. Ich antworte ihm nicht, sondern schmolle lieber. Ich will eben nicht diese ganze Aufmerksamkeit und nach gestern dachte ich, dass Jayden genauso denkt. So, aber steht er doch im Mittelpunkt und neue Gerüchte entstehen. Wahrscheinlich werden alle denken ich sei eine Schlampe, die nur darauf gewartet hat, dass Jayden und Ava sich trennen. "Jetzt sei nicht so eingeschnappt. Denk einmal nicht an die Anderen, sondern zieh dein Ding durch.". "Ich denke aber an die Anderen. Ich habe keine Lust auf irgendwelche blöden Gerüchte die nicht stimmen. Vermutlich werde ich auch noch als Schlampe bezeichnet, die dich Ava ausgespannt hat oder sonst irgendwas.". "Du sagst es, es sind Gerüchte und du kennst die Wahrheit. Wir haben einfach was ganz normales gemacht, was Freunde eben so machen.". Moment, hat Jayden gerade wirklich gesagt dass wir Freunde sind? Ich weiß nicht mal ob ich ihn so langsam leiden kann und er spricht schon von einer Freundschaft? Dieser Typ verwirrt mich immer und immer mehr. 

Die Fahrt dauerte noch gut fünf Minuten, in denen wir geschwiegen haben. Ich wusste nicht mehr was ich auf seine Aussage sagen soll und er hat es scheinbar dabei belassen. Beim aussteigen aus dem Auto bemerkte ich schon die neugierigen Blicke, meiner Mitschüler. Wie sie ihre Köpfe zusammen steckten und heimlich tuschelten. Zumindest denken sie, dass sie es heimlich tun. Auch Ava starrt mich unverblümt an. Ihr Blick huscht zu Jayden. Sie sieht sauer aus, sehr sauer. "Mach dir nichts daraus. Sie denkt nur, dass du ihren Platz streitig machen könntest!", erklärt mir Jayden. "Naja, dann danke für's fahren und auch für gestern.", verabschiede ich mich von ihm. "Ja, kein Problem.", erwidert er. So gehen wir getrennte Wege. Er zu seinen Freunden und ich zu Lia. Meine beste Freundin schaut mich schon von weiter Entfernung erstaunt an. Ich weiß jetzt schon, dass sie mich mit Fragen löchern wird, weswegen ich ihr einfach schon alles sage, ohne sie vorher begrüßt zu haben. "Das ist krass.", ist alles was sie dazu sagt. "Ich weiß. Er meinte vorhin auch, dass wir halt einfach was gemacht haben wie Freunde. Heißt das jetzt dass wir Freunde sind oder wie?". "Keine Ahnung. Aber es wäre doch echt cool mit ihm befreundet zu sein.". Ich weiß nicht ob das 'cool' wäre. Jayden dealt immerhin mit Drogen und von denen wollte ich mich schon immer fern halten. Auch wenn er sie nicht nimmt, er besitzt welche. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob er mich in der Hinsicht angelogen hat. 

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie er mit knallroten Augen zur Schule gekommen ist und dies ist nicht Mal ein Jahr her. Geweint wird er nicht haben, dafür ist er ja viel zu 'cool'. Zudem war sein Gang nicht gerade der sicherste. Aber seitdem ist dies nie wieder vorgekommen. 

"Kommst du?", riss mich Lia aus meinen Gedanken. "Ähm, ja.", antwortete ich. Zusammen gingen wir in unseren ersten Kurs. Geschichte. Eigentlich mag ich Geschichte und ich habe auch hier einen guten Schnitt, von 1,4, aber heute war ich mit meinen Gedanken ganz woanders. Ich passte nicht auf, meldete mich nicht und so kam es dass Mr. Jensins mich am Ende der Stunde sprechen wollte. "Alexa, ist alles okay bei dir? Du hast heute überhaupt nicht mitgemacht, sodass ich dir eine sechs für die Stunde geben muss. So kenne ich dich nicht.". "Bei mir ist alles super. Ich bin nur ein wenig durch den Wind.", erklärte ich ihm. Eine Sechs hatte ich noch nie, wirklich noch nie, in meinen zwölf Jahren die ich zur Schule gehe. "Bist du dir sicher? Wenn etwas ist, du weißt ich bin euer Vertrauenslehrer.". "Ich bin mir sicher, Mr. Jensins. Ich würde dann gerne zur nächsten Stunde gehen.". Er nickte und entließ mich endlich. 

Jayden Thompson ging mir den ganzen restlichen Schultag nicht mehr aus dem Kopf. Zumindest nicht sein Freundschaftsgeschwafel und das brachte mich um den Verstand. Lia war sich natürlich sicher, dass wir bald nicht nur Freunde sein werden sondern ein Paar. Als wenn wir jemals ein Paar werden würden. Ich meine Jayden könnte jedes Mädchen haben und ich könnte froh sein, wenn mich ein Junge mal mit seinem Hintern ansieht. "Glaube mir, ich gebe euch drei Monate und dann geht ihr Händchen haltend hier über den Schulhof.", grinste meine beste Freundin. "Lia, krieg du erstmal das mit Ethan hin.", sage ich genervt. "Und wie ich das hinkriege. Wir treffen uns schon morgen!", quietschte sie erfreut. "Und was habt ihr vor?", frage ich neugierig. "Keine Ahnung, Ethan möchte mich überraschen.". Wenn das mal kein Klischee ist, der Junge möchte das Mädchen beim ersten Date überraschen, denkt sich es ist super romantisch. Dabei ist es nur ein Restaurant Besuch und anschließend wir bei Mondschein in irgendeinem Park gesessen und die Beiden küssen sich. Also wenn mein erstes Date so sein sollte, kann der Typ gleich wieder nach Hause fahren. Für mich ost das nichts besonderes mehr, da anscheinend jeder zweiter dies tut. Rote Rosen haben für mich die Bedeutung verloren, dank Dustin und all der anderen Arschlöcher die denken alles wäre wieder gut, mit so einem blöden Strauß. 

"Alexa!". Als ich meinen Namen schreien hörte, drehte ich mich nach der Person um....

Learn to loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt