9. Ein Geheimnis

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》Was?《 knurre ich, als alle aus dem Klassenzimmer sind und nur noch Damian und ich, uns in diesem Raum befinden. 》Sei nicht so unfreundlich.《 faucht dieser und funkelt mich wütend an. Ich schnaube einmal laut auf. 》Wer ist hier den unfreundlich?《 undefinierbar starrt Damian mich an, lässt sich jedoch nicht, von meinen Worten verwirren. 》Ich bin dein Lehrer.《 faucht er. Ja. Ein lächerlicher, unfreundlicher und zudem sehr schlechter Lehrer! 》Was willst du von mir, Damian?《 ich betone seinen Namen extra. Zornig funkelt er mich an. 》Mister Mason.《 versucht er mich zu verbessern und räuspert sich einmal. 》Erst kommst du zu spät und dann fauchst du mich noch an, wie eine Furie.《 frustiert geht er sich, durch sein dunkles Haar. 》Selbst schuld.《 fauche ich. Damian schüttelt den Kopf und schaut dann auf die Uhr. 》Eigentlich wollte ich dir nur ausrichten, dass Mister Ewald mir mitgeteilt hat, du sollest dich darum kümmern, damit die Cheerleader ihren neuen Tanz, für das Spiel in drei Wochen üben.《 knurrt er und schmeißt sämtliche Sachen, vom Lehrerpult, in seine Tasche. 》Keine Sorge. Die Mädels sind schon längst dabei.《 fauche ich ihn an. 》Gut. Dann kannst du gehen.《 meint er und scannt den Tisch vor sich, noch einmal ab. 》Man sieht sich.《 grinse ich frech und eile dann aus dem Klassenzimmer. Dieser Volltrottel!

Hektisch krame ich mein Smartphone, aus der Tasche und gehe sofort auf den Cheerleader-Whatsappchat. 》Mädels, wir treffen uns morgen um 13.30 Uhr in der Sporthalle, wir müssen für das Spiel in drei Wochen, einen neuen Tanz einstudieren. Tut mir echt leid, dass die Nachricht jetzt erst kommt, aber ich habe es selbst erst, eben erfahren.《 mache ich eine Sprachmemo und stecke mein Handy daraufhin, in die Hosentasche.

》Was wollte dieser Mistkerl von dir?《 fragt Pi knurrend, als ich an seinem Auto ankomme. 》Mich daran erinnern, dass in drei Wochen, euer erstes Spiel ist und die Mädels dazu einen neuen Tanz einstudieren müssen.《 verdrehe ich genervt meine Augen. 》Einen komplett neuen Tanz?《 fragt Pi. 》Ja. Das schaffen wir niemals, bis zum Spiel.《 zucke ich aufgebracht mit den Schultern. 》Die Jungs und ich werden das Spiel auch dermaßen verkacken. Wir starten mit einer kompletten Niederlage.《 geht Pi sich überfordert durchs Haar. 》Die Jungs haben sich einfach nicht unter Kontrolle und wollen irgendwie nicht auf mich hören.《 mitleidig schaut er mich mit seinen blauen Augen an. 》Dann bring sie unter Kontrolle.《 zucke ich mit den Schultern und setze meine Sonnenbrille auf. 》Das ist unmöglich.《 faucht er. 》Dann bitte Adam um Rat.《 mit diesem Satz drehe ich mich um und mache Ansatz zum gehen. 》Wo willst du hin?《 verwirrt runzelt mein bester Freund die Stirn. 》Ich habe einen Termin.《 lache ich und winke dabei beiläufig. 》Ich kann dich auch fahren.《 grinst Pi, doch ich schüttele den Kopf. 》Nicht nötig. Ich finde den Weg, aber Danke. Wir sehen uns morgen.《 zwinkere ich ihm lächelnd zu. Pi muss nun wirklich nicht wissen, was ich vor habe. Zudem würde er mich eh wieder bei Adam verpetzen und darauf habe ich einfach keine Lust. Meinem Bruder, geht das ganze genauso wenig an, wie dem Rest meiner Familie! Keiner weiß davon und so soll es auch bleiben!

Aufgewühlt stehe ich dreißig Minuten später vor der großen Glastür. Wie immer, stehe ich hier und frage mich, ob es das richtige ist, was ich tue. Immer wieder, stehe ich hier und bin unschlüssig, ob ich das Gebäude betretten soll. Würden meine Eltern von meinen Problemen wissen, wäre ich die größte Schande für sie und die gesamte Familie. Aber ich bin nunmal nicht wie Adam, bin einfach nicht wie mein Bruder. Mir setzen gewisse Dinge mehr zu, als ich selbst zugeben möchte. Ich kann diesen Druck, der auf mir liegt, einfach nicht stand halten. Jedenfalls nicht ohne diesen Tabletten, die ich seit knapp zwei Jahren schlucke. Meine Mutter, denkt ich bin glücklich. Aber das bin ich nicht. Und seit Adam, vor ein paar Wochen ausgezogen ist, ist es viel schlimmer geworden. Damals wollte sie mich in ein Internat stecken, weil meine Noten so schlecht waren, das war der Punkt, an dem ich mich an Dr. Francesco gewendet habe. Zum Glück unterliegt ein Arzt, der Schweigepflicht. Ich schlucke Tabletten, damit ich mich besser konzentrieren kann, damit meine Ängste sich ausschalten lassen, ich schlucke sie einfach, damit ich ein normales Leben führen kann. Ich atme einmal tief ein und aus, ehe ich die Glastür aufdrücke und in das große Gebäude trette. Schnurstracks gehe ich auf die Aufzüge zu und fahre in den fünften Stock, wo sich Dr. Francesco's Praxis befindet.

Die Dame hinter der Anmeldung lächelt mich, wie jedes Mal, aufmunternd an. Doch dieses Lächeln muntert mich keines Falls auf. Ich weiß, dass mir niemand helfen kann. Nicht einmal diese Tabletten können es! Sie machen es zwar erträglich, aber heilen werden Sie mich auch nie. 》Dr. Francesco erwartet Sie schon, in seinem Behandlungszimmer.《 sagt Sie und gibt mir meine Gesundheitskrankenkarte wieder, zurück. Schnell stecke ich sie ein. Nickend folge ich der Dame, die mich zu Dr. Francesco führt. 》Hallo Florina.《 lächelt mein Psychologe mich freundlich an und reicht mir seine Hand. 》Guten Tag.《 lächel ich schwach und schlucke einmal schwer. 》Wie geht es dir heute?《 fragt mich Dr. Francesco und mustert mein Gesicht. 》Nicht so gut.《 gebe ich ehrlich zu. Mein Arzt nickt verständlich. 》Willst du mir erzählen, wieso?《 ich nicke, auf seine Frage, zustimmend. Es tut gut, mit jemandem über seine Probleme zu sprechen. Jemandem zu haben, der einem zuhört und auch nirgendwo verpetzt, ist gut zu wissen. 》Mein Bruder, ist vor ein paar Wochen ausgezogen, weil er jetzt an der Uni ist und dort studiert.《 ich presse meine Lippen fest aufeinander. 》Oh. Und wie gehst du mit dieser Situation um?《 erkundigt sich Dr. Francesco. 》Ich denke wieder mehr nach. Ich meine, wenn ich jetzt zu Hause bin, bin ich die meiste Zeit alleine. Es ist keiner mehr da, der mir irgendwie Gesellschaft leistet.《 Dr. Francesco nickt wissend. 》Florina, du weißt aber, dass es nicht gut ist, wenn du soviel grübelst und nachdenkst?《 ich starre auf meine Füße und nicke ertappt. 》Ich kann es aber nicht abstellen. Egal was ich dann versuche, ich entkomme meinen Gedanken einfach nicht.《 schlucke ich und schaue Dr. Francesco an. 》Ich weiß. Wie sieht es momentan mit deiner Konzentration aus?《 ich zucke mit den Schultern, als er mich das fragt. 》Ich weiß es nicht. Die Schule hat vor ein paar Tagen ja erst wieder begonnen.《 gebe ich offen zu. 》Hast du in letzter Zeit, sonst wieder Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit?《 ich denke scharf nach. Doch mir fällt nichts ein. Nichts, was ich persönlich wahr genommen habe. 》Nein.《 sage ich und Dr. Francesco notiert sich dies. 》Wie sieht es mit dem Stimmungsschwankungen aus, die du immer so extrem hast? Sind diese besser geworden?《 forschend schaut er mich an. Ich schlucke ein paar Mal, bevor ich ihm antworte. 》Nein. Sie sind immer noch, so extrem. In einer Minute bin ich friedlich und in der nächsten Minute könnte ich ausrasten.《 ich kneife meine Augen zusammen 》Und seit ich Damian kenne, könnte ich nur so explodieren. Dieser Kerl bringt mich auf Weißglut. Ich hasse ihn!《 fauche ich und mein Arzt runzelt verwirrt die Stirn. 》Wer ist Damian?《 erkundigt er sich ruhig und schaut mich gespannt an. 》Ein Student, er nervt einfach nur. Und als ob das noch nicht genug wäre, nein jetzt macht er auch noch sein Referendariat an meiner Schule.《 seufzend lasse ich mich, in den Stuhl, zurück fallen. 》Ohweh.《 meint Dr. Francesco und mustert mich erneut. 》Bitte tu mir einen Gefallen und setze dich und deinem Körper nicht solch einen Stress aus. Das wirkt sich nur negativ auf deine Affektstörungen aus.《 erklärt Dr. Francesco mir und ich nicke. 》Hier dein Rezept, ich würde dich gerne in drei Wochen wieder sehen.《 ich nicke zustimmend und mache gleich mit Dr. Francesco einen neuen Termin aus. 》Bis zum nächsten Mal.《 lächelt er mich an, als ich aufstehe und mich verabschiede.

Mit schnellen Schritten gehe ich aus der Praxis und atme erleichtert aus, als ich im Aufzug stehe. Kaum kommt der Aufzug im Erdgeschoss zum Stehen und öffnet seine Türen, renne ich heraus und atme draußen, die befreiende, frische Luft ein. Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen. 》Was machst du hier?《 geschockt reiße ich meine Augen auf und starre die Person, die nun vor mir steht, an.

A new Kapitel 😏🙈 Was sagen meine lieben Leser?😊🙈 Und wer könnte das am Schluss bloss sein?😏 Erzählt mir eure Meinung, aber tut mir den Gefallen und lasst die Kommentare "Schnell weiter" o.O Das kann ich nämlich nicht ab :/ Ich schreibe und poste, wenn ich Zeit habe und denke das ein Kapitel jetzt richtig wäre :) Und solche Kommis, die mir sagen ich solle weiterschreiben, setzen mich iwie unter druck und sagen nichts über eure Meinung zur Geschichte 😕 Also lasst mir doch mal ein schönes Kommi da, ich würde mich echt freuen❤

// Steffi

Bad Teacher Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt