36. Schwanger

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Nach der Schule reicht es mir und mir droht jeden Augenblick der Geduldsfaden zu reißen.

Pi will mir perdu nicht erzählen, was er über Anna weiß.

Er wollte mir die ganze Zeit weiß machen, er wüsste nichts. Aber ich kenne Pi nun schon lange genug.

Ich erkenne es genau wenn er lügt.

Lügt Pi, dann kann er einem dabei nicht in die Augen schauen und spielt nervös mit seinen Händen rum.

Ich bin auf Pi nicht sauer, dass er mir es nicht erzählt hat. Trotz allem hätte er es mir erzählen können.

Jedoch bin ich auf Anna sauer. Meine beste Freundin verschweigt mir etwas und das gefällt mir nicht.

Pi wollte mich davon abhalten zu Anna zu fahren, aber ich lasse mich hiervon nicht abhalten.

Es ist mein gutes Recht zu erfahren, was mir meine beste Freundin verschweigt.

Als ich vor Anna's Haustür stehe, drücke ich ohne zu Fackeln auf die Klingel.

Einige Sekunden später wird die Tür geöffnet und Anna's Mutter strahlt mich an. 》Florina, komm doch rein.《 lächelt sie mich an und lässt mich ins Haus eintretten.

》Anna ist in ihrem Zimmer.《 sagt sie zu mir, woraufhin ich nur nicke und die Treppen nach oben zu Anna's Zimmer raufstürme.

Ich reiße die Tür zu Anna's Zimmer auf.

Erschrocken starrt Anna mich an und reißt ihre Augen ganz weit auf.

Mit schnellen Schritten gehe ich in ihr Zimmer und schließe die Tür hinter mir.

Ich verschränke die Arme vor meiner Brust und schaue sie abwartend an.

Es vergehen einige Minuten, in denen wir uns gegenseitig anstarren. Keiner von uns sagt etwas.

Irgendwann scheint Anna zu begreifen, dass ich tatsächlich vor ihr stehe. 》Was machst du hier?《

Ich ziehe scharf die Luft ein, um die aufkommende Wut halbwegs zu Bändigen.

》Was ich hier mache?《 zische ich und lasse Anna nicht aus den Augen. 》Du verheimlichst mir doch etwas.《 ich verenge meine Augen zu Schlitzen, um auf Anna angsteinflössender zu wirken.

》Ich verheimliche dir überhaupt nichts.《 verschränkt sie ihre Arme vor der Brust und will ihre Aussage somit verstärken.

Leider kenne ich Anna, jedoch besser, als sie sich selbst. Ich sehe es ihr an, wenn sie mir dreist ins Gesicht lügt.

》Du lügst!《 keife ich und kann es nicht fassen, dass sie mir anscheinend nicht vertraut.

》Ich dachte wir sind beste Freundinnen...《 fange ich an, halte jedoch mitten im Satz inne, um Anna Angst zu machen.

Anna würde es niemals wollen, mich zu verlieren.

Geschockt springt sie von ihrem Bett auf und schaut mich mit glassigen Augen an.

Erst jetzt fällt mir auf, dass sie geweint hat. Ihre Augen sind rot umrandet, Augenringe sind deutlich zu erkennen.

Ich schlucke, gehe auf Anna zu und ziehe sie in meine Arme.

Anna schluchzt laut und krallt sich dann an mir fest.

》Was ist los?《 meine Stimme klingt nichtmehr hart, sondern besorgt.

Meine beste Freundin löst sich aus der Umarmung, schaut mir kurz in die Augen und senkt dann den Blick.

Mein Herz droht jede Minute zu zerspringen. Anna so zu sehen, zerreißt mir einfach das Herz.

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