75. Streithähne

13.8K 416 85
                                    

"Mister Mason, was machen Sie den hier?", erkundigt sich Marcel freudig und scheint auf uns zuzukommen. Ich reiße mich schnell von Damian los, drehe mich um und packe Anna und Pi an den Händen, um die Beiden nach draußen zu entführen. Den ich brauche jetzt definitiv etwas für meine Nerven.

Natürlich merke ich den brennenden Blick von Damian in meinem Rücken, doch das ist mir im Moment egal. "Ich muss schnorren.", erkläre ich meinen besten Freunden, die mir Beide gleichzeitig ihre Schachtel vor die Nase halten.

Diese Zigarette tut so gut, nach so vielen Ereignissen in nur so wenigen Minuten.

"Ihr seid Verräter.", gebe ich genervt von mir und brauche meine besten Freunde nicht einmal anschauen, um zu wissen, dass sie jetzt Beide auf den Boden starren.

"Gar nicht. Wir sind die geilsten Freunde, die du hast.", lacht Pi und zieht mich ohne Vorwarnung in eine Umarmung, aus der ich mich jedoch schnell wieder löse.

"Ich hasse euch.", will ich den Beiden weiß machen, doch natürlich kennen sie mich und glauben mir kein einziges Wort. 

Anna und Pi schauen sich nur kurz an und verfallen dann in ein schallendes Gelächter, ehe sie wie im Chor singen, "Wir lieben dich auch."

Beleidigt verschränke ich meine Arme und fühle mich gerade mehr als verarscht. Natürlich sollte ich mich freuen und den Beiden dankbar sein. Doch sie hätten mich auch eher einweihen können.

Ein Küsschen links von Pi und ein Küsschen rechts von Anna bringen mein Herz zum Schmelzen und ich muss die Beiden einfach grinsend in eine Umarmung ziehen.

"Sie verzeiht uns.", grölt Pi laut und schlägt mit Anna ein High-Five was mich nur den Kopf schütteln lässt.

"Verzeihst du mir auch?", raunt Damian mir ins Ohr, der plötzlich hinter mir auftaucht und einen Arm um meine Hüfte legt.

Grinsend schüttle ich den Kopf und blicke ihm dann grinsend in die Augen. "Doch, ich glaube schon.", grinst er selbstgefällig und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.

"Verfolgst du mich jetzt die ganze Woche?", möchte ich von ihm wissen und hoffe darauf, dass ich auch mal ein paar Stunden ohne ihn verbringen kann.

"Ich verfolge dich für den Rest deines Lebens.", flüstert Damian mir ins Ohr und lässt mich meine Augen verdrehen.

Ich gebe ihm darauf keine Antwort, da mir das einfach zu dumm ist. Ich löse mich stattdessen aus seinem Arm und laufe neben Anna und Pi her, wo zu meinem Pech auch Seth ist. Jetzt erklärt sich natürlich so einiges. Seth muss mit Damian gemeinsam hierher geflogen sein und Anna wird vorhin mit ihrem Koffer auf das Zimmer von Seth gegangen sein und muss Damian dabei den Schlüssel zu meinem Zimmer, welches sie sich mit mir hätte teilen sollen, gegeben haben.

"Stress im Paradies?", erkundigt sich Seth dieser Volltrottel bei Damian und grinst ihn wie so ein dummer an.

Damian schüttelt den Kopf. "Nein.", entgegnet er seinem besten Freund dann noch monoton und zieht dann sein Handy aus der Hosentasche, um darauf herum zu tippen.

Wir laufen alle in die Stadt, da die Lehrer der Meinung sind, dies ist kein weiter Weg und wir können diesen alle sehr gut zu Fuß hinter uns legen. Zudem müssen wir ja auch wissen, wie wir wieder zurück zum Hotel kommen, sollten wir länger bleiben.

"Gebe mir dein Handy.", meine ich zu Pi, welcher mich nur komisch von der Seite mustert, jedoch ohne weiter darauf einzugehen mir sein IPhone reicht.

Freudig nehme ich es entgegen und wähle die Nummer meines Bruders. Ich weiß nicht, weshalb ich so einen Drang habe meinen Bruder anzurufen, aber irgendwie fühle ich mich gerade hier von allen verraten. Nach einigen Mal tuten geht Adam zum Glück auch an sein Handy. "Mir ist todlangweilig zwischen den ganzen Verrätern hier.", jammere ich ins Handy und lasse Adam erst gar nicht zu Wort kommen.

Bad Teacher Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt