》Schatz, erzähle mir doch wie du deinen bezaubernden Freund kennengelernt hast.《 neugierig mustert meine Mutter mich, als ich am frühen Abend mit ihr durch das große Kaufhaus von York spaziere.
Damian und mein Bruder haben heute Nachmittag noch ewig ihre Diskussion geführt. Als Anna jedoch wach war, ist Adam eingefallen das er noch etwas zu erledigen hat und ist mit Anna aus dem Haus geflüchtet.
Mir ist natürlich klar, dass mein Bruder nur den Fragen meiner Mutter ausweichen wollte. Außerdem wollte er aufkeinen Fall riskieren das meine Mutter von ihrem Glück "Großmutter zu werden" erfährt. Jedenfalls nicht heute. Ich denke er wird es Mum und Dad beichten, wenn die beiden in ein paar Wochen aus den Staaten zurück sind.
》Baby, hörst du mir überhaupt zu?《 holt meine Mutter mich zurück in die Realität. Ich starre sie an. Starre ihr, in ihre grün - blauen Augen. Sie hat die selben Augen wie ich. Meine bezaubernden Augen habe ich von meiner Mutter geerbt. Darauf bin ich wirklich stolz.
Verzweifelt beiße ich mir auf die Unterlippe und lächel sie entschuldigend an. 》Ich habe dich gefragt wie du Damian kennengelernt hast.《 grinst sie mich schief an und ihre Augen funkeln nur so vor Neugierde.
》Auf der Studienparty in den Sommerferien.《 gebe ich kleinlaut von mir und zucke dabei unschuldig mit den Schultern. 》Ich wusste ja noch gar nicht, dass du schon studierst.《 stichelt sie mich. 》Tue ich auch noch nicht. Mein großer Bruder zufälligerweise aber schon.《 entgegne ich ihr, woraufhin sie nur grinsend mit dem Kopf nickt.
Meine Mutter weiß, dass Adam und ich meistens zusammen feiern gehen. Jedenfalls war das all die Jahre so. Und ganz im Ernst, wer würde es nicht ausnutzen um illegalerweise auf eine Party zu kommen?
》Was studiert er?《 fragt meine Mutter mich, als sie in den Laden von Lanvin spaziert. Ich verdrehe meine Augen. Muss sie wirklich immer in diesen mehr als überteuerten Laden einkaufen? 》Lehramt.《 gebe ich ihr nur knapp eine Antwort und hoffe das sie keine weiteren Fragen stellt.
Mum darf aufkeinen Fall herausfinden, dass Damian zu all dem mein Lehrer ist. Obwohl es meine Mutter vermutlich nicht wirklich interessieren würde. Ich meine, sie ist heil froh darüber, dass ich "endlich" einen Freund habe. Mein Vater hingegen würde ausrasten, deshalb dürfen es beide nicht erfahren.
Alleine bei dem Gedanken sehe ich meinen Vater schon vor mir stehen, wie er das gesamte Haus zusammenbrüllt und mich psychisch einfach nur fertig macht. Es würde ihn nicht interessieren, dass er mir mit seinen Worten und Taten das Herz bricht. Und glaubt mir, mein Vater würde so einiges in die Wege leiten.
》Oh Schatz, du bist so in Gedanken.《 stellt meine Mutter plötzlich neben mir fest. Verwirrt schaue ich sie an. Hat sie etwa etwas gesagt? 》Was?《 stelle ich ihr deshalb eine Frage, welche sie jedoch abwinkt.
Stattdessen hält sie mir ein satinfarbendes Top aus purer Seide vor die Nase und lächelt mich falsch an. 》Für was brauche ich das?《 will ich wissen und weiß jetzt schon das mich ziemlich bald ein langweiliges, aber dennoch wichtiges Meeting erwartet. 》Für das Weihnachtsessen.《 zwinkert mir meine Mutter zu.
Weihnachtsessen mit wichtigen Geschäftspartner. Richtig langweilig. 》Muss ich dort wirklich mit hin?《 frage ich stöhnend, weil mich jetzt schon alles dagegen sträubt. 》Ja. Adam muss auch mit.《 zuckt meine Mutter unschuldig mit den Schultern.
Oh ja verzeihe, meine Eltern müssen ihre "perfekte" Familie präsentieren.
Ich erhasche einen Blick auf den Preis, des mit Perlen umrandeten V - Ausschnitt Tops. 410 Euro für ein einfaches Top. Ich rolle mit den Augen. Als ob ich mir so ein Top nicht auch von einer anderen, billigeren Marke holen könnte.
Meine Mutter drückt mir das lange satinfarbende Top in die Hand und schlendert weiter durch den Laden.
Aufeinmal bleibe ich mitten im Laden stehen und kreische voller Freude. 》Mama.《 sofort kommt meine Mutter auf mich zugeeilt und mustert mich skeptisch. 》Ich will diese Hose haben.《 ich zeige auf eine dunkelblaue Röhrenjeans, welche mit Leopardenmuster verziert ist. Bei dieser Hose ist mir der überteuerte Preis definitiv egal. Ich muss diese Jeans haben. Unbedingt!
》Die passt doch garnicht zu dem Oberteil.《 stellt sie fest und runzelt die Stirn. Ich schüttel den Kopf. 》Ich will diese Hose auch gar nicht dazu anziehen. Ich möchte sie einfach so haben.《 stelle ich klar. 》Achso. Dann nehm sie halt mit.《 winkt meine Mum mit der Hand und begibt sich weiter auf die Suche. Voller Begeisterung suche ich die richtige Hosengröße und nehme diese dann in meine Hände.
》Diese schwarze Jeans passt dazu.《 grinst meine Mum einige Minuten später und hält mir eine einfache, schlichte, schwarze Röhrenjeans vor die Nase. Ich seufze. 》Mama, solche Hosen habe ich schon genug.《 theatralisch schnalzt meine Mum mit der Zunge. 》Aber bestimmt nicht von Lanvin.《 entgegnet sie und ich verdrehe meine Augen. Als ob es so wichtig wäre, dass alles von exakt dieser Marke ist.
Meine Mutter kauft die ausgewählten Kleidungsstücke und schlenderte dann noch eine Weile mit mir durch das große Kaufhaus, ehe sie mich nach Hause fährt und sich von mir verabschiedet, da sie leider zurück in die USA muss. Eigentlich sollte ich enttäuscht darüber sein, dass sie schon wieder zurück fliegt, dies bin ich jedoch nicht. Ich bin es schon gewohnt, dass meine Eltern wenn nur kurz zu Hause sind.
Manchmal habe ich sogar das Gefühl sie leben gar nicht hier in York, da sie ständig wo anders sind. Meine Eltern leben mehr für ihren Job, als für ihre Familie. Ziemlich traurig eigentlich.
Ich habe mir vor genommen, eines Tages mehr Zeit für meine Familie zu haben. Zu den Bedauern meines Vaters, der leider immer noch hofft, dass ich in seine Fußstapfen trette und eines Tages seine Kanzlei übernehme. Bei Adam war er schon enttäuscht, als dieser ihm damals offenbarte er wolle Medizin studieren.
Es interessiert mich jedoch nicht, was mein Vater möchte. Ich möchte Sozialpädagogik studieren oder etwas anderes, aber aufjedenfall etwas in die soziale Richtung. Ich möchte jeden Tag aufstehen und mich auf meine Arbeit feuen, genauso wie auf die Menschen mit welchen ich dann täglich zu tun haben werde.
Und ich möchte ebenfalls jeden Tag nach Hause kommen und Zeit mit meinen Liebsten verbringen.
Wäre ich überhaupt eine gute Mutter? Natürlich möchte ich jetzt noch keine Kinder, aber in so ca. fünf bis sieben Jahren, wenn ich mein Studium erfolgreich beendet habe.
Aber wer wird der Vater meiner Kinder sein? Werde ich in der Zukunft immer noch mit Damian zusammen sein oder werden sich unsere Wege trennen?
Ich weiß nicht was die Zukunft mir bringen wird, jedoch hoffe ich das sie gnädig mit mir sein wird.
Ja ich weiß, dass Kapitel heute ist ziemlich kurz, aber gut😝🙈
Vielleicht schreibe ich ja wieder ein längeres, wenn ihr alle fleißig in die Tasten haut und kommentiert❤ Wäre echt sehr nett, da in den letzten Kapis wirklich nicht so viele Kommis kamen :/
Wir sehen uns
// Steffi

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Bad Teacher
RomanceZwei Herzen, Zwei Geschichten, Zwei Menschen, treffen in einer Nacht aufeinander. Eine Nacht, die einmalig sein sollte. Eine Nacht, die in Vergessenheit gerufen werden sollte. Eine Nacht, die zur großen Liebe führt. Liebe ist nicht einfach. Liebe is...