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Umgezogen lag Namjoon in seinen Bett und blätterte in dem Buch herum. Er war auf der Suche nach dem Autor. Doch es gab keinen. Das Buch hatte nicht einmal einen Namen. Auf der ersten Seite waren erneut die Flügel zu sehen und auf der nächsten Seite begann schon die Geschichte. Das war ungewöhnlich und Namjoon hätte sich gerne etwas über den Autor informiert. Doch er fing an zu lesen. So wurde das Buch noch ein Stückchen geheimnisvoller. Der Ich-Erzähler -wenn man dem Verkäufer glauben schenken konnte, also der Autor- war der Besitzer eines gut besuchten Buchladens. Er arbeitete Tagsüber zusammen mit zwei Angestellten im Laden und Abends setzte er sich an Bücher, die er dann nur zwei mal drucken ließ. Einmal für sich und das andere stellte er in seinem Laden aus. Diese wurden aber nie gekauft. Namjoon fand die Theorie des alten Mannes jetzt schon verständlich. Das Buch wäre nie von einem großen Autor geschrieben worden. Der Ladenbesitzer lebte Tag ein, Tag aus auf die gleiche Weise. Er arbeitete im Buchladen und ging dann nach Hause um an seinen Büchern zu arbeiten. Er hatte auch nicht vor Geld mit ihnen zu machen. Es waren seine Gedanken und für diese wollte er kein Geld. Er wollte nur eine Person damit faszinieren, doch auch das gelang ihm nicht. Die eine Ausgabe seiner Bücher lag in den Regalen und wurde nie gekauft.
Dieser Tagesablauf wurde ein paar mal beschrieben. Namjoon runzelte die Stirn. Dieses Buch war ungewöhnlich und wirkte wie von einer Leihe. Fast wie ein Tagebuch. Tag ein, Tag aus das gleiche. So hatte es auch der bucklige Mann heute gesagt. Tag ein, Tag aus das gleiche. So fühlte auch der große Blonde. Tag ein, Tag aus das gleiche. Ging es nicht jeden so? War das Leben nicht so, dass man jeden Tag das gleiche sah, das gleiche tat? Jeden Tag zur Arbeit oder Schule. Jeden Tag in das selbe Haus und die selbe Wohnung. Jeden Tag die selben, vertrauten Menschen um einen herum. Tag ein, Tag aus das gleiche. Die Wiederholung machte es deutlich. Der Mann in dem Buch lebte wie fast jeder andere auch. Tag ein, Tag aus die gleiche Leier.

Währenddessen stand jemand anderes unter einen großen Fenster. Das einzige Fenster im Haus, aus dem noch Licht drang. Dort musste es sein oder? Wo sollte es sonst sein? Er hatte es gesehen. Es war dort und er musste es bekommen. Es war seine letzte Hoffnung. Er wusste nicht mehr weiter. Was sollte er sonst noch tun? Er würde verschwinden. Sie würden verschwinden. Dann wäre er nie wieder der selbe. Dort oben, in diesem Zimmer, lag seine letzte Hoffnung. Sie wurde bewacht von er schönen und reinen Kreatur, wie er sie noch nie zuvor gesehen hat. Seine letzte Hoffnung war in den Händen einer reinen Seele und er hoffe, dass diese Seele erbarmen mit ihm hatte. Er konnte nicht werden wie sie. Er wollte nicht werden wie sie. Die Zeit, die er hier verbracht hatte, hatte ihm nur noch mehr gezeigt, dass er unbedingt zurück wollte. Er wollte nach Hause. Bei ihm Zuhause war alles im Gleichgewicht. Dort war es nicht wie hier. Dort konnte man sein, wer man will und musste sich nicht um belanglose Dinge kümmern, die an diesen Ort einen so großen Wert hatten.
Diese Seele wäre bei ihm Zuhause gut aufgehoben. Diese Seele könnte ihn zurück nach Hause bringen.

Wings || NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt