"Was ist passiert?"
Namjoon sah auf die Flügel. Doch sie waren nicht so wie er sich die Flügel eines Engels vorgestellt hatte. Sie strahlten in keinem schönen Weiß. Sie waren abgegraut. Sie hatten nicht die schönen glatten Federn, die die Flügel so anmutig und prachtvoll aussehen ließen. Die Federn standen in alle Richtungen. Außerdem fehlten einige. Es sah aus als wäre er gerupft worden. Es sah aus als würde er sie bald verlieren.
"Du siehst sie also wirklich."
Namjoon nahm seinen Blick von den Flügeln und sah in Seokjins trauriges Gesicht.
Er nickte und wollte wieder zu den demolierten Flügeln sehen, doch sie waren wieder fort. Vor ihm saß wieder Seokjin wie er ihn kannte. Nun hätte er glauben können, dass er sich all das nur eingebildet hatte, aber er war sich sicher, dass das echt war.
"Sie sehen schrecklich aus, oder?" Namjoon sah zu Seokjin und sah ihn kurz überrumpelt an. Doch schnell schüttelte er den Kopf.
"Nein. Nein, sie sehen- du siehst immer noch wunderschön aus." Er nahm das Gesicht des anderen in seine Hände und sah ihm in die Augen.
Seokjin erwiederte den starren Blick des Jüngeren und öffnete den Mund um etwas zu erwiedern, doch er bekam kein Wort raus.
Viel zu sehr fesselten ihn die Augen seines Gegenüber. Er legte lediglich seine Hände an die Oberarme des Blonden. Namjoon hatte sein Gesicht immernoch in den Händen und ließ seinen Blick einmal zu den Lippen des Älteren huschen nur um genauso schnell wieder in seine Augen zu sehen.
"Du bist wunderschön, Seokjin.", flüsterte der Blonde und legte seine Lippen auf die, die er so sehr verlangte.
Seokjin krallte sich bei dem unschuldigen Kuss in Namjoons Arme. Es war das erste mal, dass ihn jemand küsste.
Er lebte schon so lange, aber noch nie hatte er jemanden den er begehrte. Noch nie hatte jemand ihn begehrt.
Namjoon nahm seine Lippen wieder von den des anderen und sie sahen sich erneut stumm in die Augen.
Der Film im Autokino hatte schon begonnen und beleuchtete die dunkele Nacht leicht.
Namjoon und Seokjin saßen auf der dünnen Decke auf der grünen Wiese und sahen in die Augen des jeweils anderen.
Seokjin ließ seinen Blick auf die vollen, leicht geöffneten Lippen Namjoons sinken und schluckte leicht.
Diesmal konnte Seokjin sich nicht zurück halten und schnellte vor um seine Lippen auf das volle Lippenpaar zu drücken.
Namjoon fing, da er nun Seokjins Zustimmung hatte, an seine Lippen sanft auf seinen zu bewegen.
Seokjin erwiederte und schloss ebenfalls seine Augen.
Namjoon zog ihn ein wenig näher und legte seinen Kopf schief.
Seokjin ließ seine Hände von Namjoons Armen, über seine Brust zu seinem Nacken wandern und verschränkte sie dort.
Seokjin fühlte sich sicher. Er fühlte vollständig. Er fühlte sich geliebt.
Schwer atmend lösten sich die beiden. Seokjin hatte gar nicht gemerkt, wie er sich auf Namjoons Schoß gesetzt hatte. Er war einfach zu berauscht gewesen. Namjoon ließ seine Hände von Seokjins Gesicht zu seinen Hüften wandern und zog ihn nur noch näher zu sich.
Er nahm all seinen Mut zusammen und fuhr mit seiner Zunge einmal über seine vollen Lippen.
"Ich liebe dich, Seokjin. Es ist mir egal wer oder was du bist. Ich liebe dich."
Seokjins Herz begann wie verrückt zu schlagen. So lebendig hatte er sich noch nie gefühlt. Aber er hatte nicht viel Zeit. Sie hatten nicht viel Zeit.
"Ich-" Er brach ab. Er konnte ihm nicht sagen, dass er zurück muss. Er wollte ihn nicht verletzten. Auch wenn es am Ende nur noch mehr Schmerzen würde. Aber er war egoistisch und wollte das was er gerade fühlte für die Zeit, in der er noch hier war, nicht missen. Er war ein verdammter Egoist.
"Ich liebe dich auch."
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Wings || Namjin
FanfictionNur er sah seine gebrochenen Flügel. ______ BoyxBoy! Don't like it, don't read it!