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[Lesenacht 3/3]

"Schön haben Sie es hier."
Ihre liebliche Stimme halte durch den kleinen Laden, als sie ihn betrat.
Erschrocken sah ich zu der alten Holztür, durch welche sie mein Geschäft gerade betreten hatte. Sie sah erneut so entzückend aus, wie beim ersten mal als ich sie sah. Ihre schmalen Beine ragten wieder aus einem Kleid, doch das kurze weiße Kleid hatte sie durch einen grünen Mantel bedeckt und ihr langes, glänzendes Haar hatte sie hochgesteckt. Jeder Mann, der ihr auf der Straße begegnete, wäre ihr auf der Stelle verfallen. Diese Dame war eine echte Augenweide und das jedes mal, wenn ich sie sah.
"Was führt sie her?", fragte ich der Hofflichkeit halber. Eigentlich war ich mir sicher in ihrer Gegenwart wieder kein Wort rauszubrigen. Meine Kehle wurde immer trocken, wenn wir aufeinander trafen.
"Ich habe gehört, Ihnen gehört dieser Laden." Ihr Lächeln entblößte eine Reihe strahlend weißer Zähne.
"Sehr wohl. Ich habe alles was ihr Herz begehrt, junge Frau. Wenn Sie auf der Suche nach guter Literatur sind, sind sie hier richtig." Ein glockenklares Kichern entwich ihr.
"Was können Sie mir denn empfehlen?"
Mit schnellen Schritten kam ich hinter meinem Tresen hervor und deutete der Dame in einen der Gänge zu gehen. Daran sie zu berühren vermag ich gar nicht zu denken. Sie war viel zu rein.
"An was haben Sie denn Gefallen gefunden? Ich habe hier alles. Ein Roman über Romantik? Etwas mit Aktion? Oder einen Krimi? Von Engel bis Mord ist alles an Bord."
Wieder hatte sie über meinen fürchterlichen Humor gelacht. Diese Dame war die eine für mich. Nicht nur ihr Äußeres war perfekt und rein. Auch ihre inneren Züge waren unschuldig und verführend.
"Ihr erster Vorschlag klang verlockend."
"Eine Romantikerin also. Sie werden nicht enttäuscht sein." Mit einem charmanten Lächeln war ich an ihr vorbei gehuscht und hatte angefangen in einem der Regale, durch welche wir zuvor geschlendert waren, zu wühlen.
Ohne sie abzusehen, wusste ich, dass sie mich ansah. Ich hatte ihren sanften Blick in meinem Nacken gespürt. Diese Frau brachte mich um den Verstand.
Es dauerte nicht lange und ich hatte ein Buch in der Hand. Es war ein Buch, welches ich zuvor schon mehrere male verschenkt hatte, da es einen guten Ruf mit sich trug. Kurz haperte ich mit mir. Sollte diese Frau nicht etwas besonderes bekommen? Trotz meiner Überlegungen hatte ich ihr das Buch übergeben. Zum einen, weil es wirklich gut war, zum anderen, wollte ich ihr imponieren und es sah bestimmt professionell aus, wie schnell ich ein gutes Buch in der Hand gehalten hatte.
"Ich vertraue ganz auf Ihre Meinung."
Lächelnd hielt sie das Buch in ihren schmalen Fingern.
"Ich hoffe, es wird Ihnen zusprechen."
"Ich hege dem entgegen keine Zweifel."
Ich führte sie zu meinem Tresen und nahm ihr das Buch erneut ab, um es in eine der Tüten zu legen. Lächelnd nannte ich ihr den Preis, ohne zu erwähnen, dass ich diesen für sie ein wenig runtergesetzt hatte. Sie musste ja nicht gleich wissen, welche Wirkung sie auf mich hatte.
"Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und viel Spaß mit ihrer neuen Lektüre.", hatte ich mich verabschiedet und hielt ihr die Tür zu meinem Geschäft auf.
"Sie sind ja ein echter Gentleman.", kicherte sie. "Ihnen wünsche ich auch einen schönen Tag."

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Das wars mit der kurzen Lese"nacht"!
Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie findet ihr die Idee mit den kurzen Ausschnitten aus Namjoons Buch? Ist doch offensichtlich genug, dass es welche sind, Oder? 🤔
Ich will eigentlich immer weiter schreiben, aber die Geschichte soll nicht so schnell enden, also muss ich mich zügeln.🐴

Bis zum nächsten Kapitel!🙋🏽

Koemie

Wings || NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt