Nun saßen sie in einem fast leeren Bus. Mit ihnen nur der Busfahrer eine alte Frau und zwei Teenager, die sich lautstark unterhielten.
"Könntest du mir endlich sagen, was du vor hast?", fragte Seokjin. Das Autokino lag sehr abgelegen und ohne Auto brauchte man ewig bis man hin gelaufen war, aber es war ja auch ein Autokino Es lag hinter einem kleinen Waldstück und man musste einen langen Feldweg entlang fahren. Trotzdem fand Seokjin es peinlich dort ohne Auto aufzukreuzen.
Namjoon hingegen sah nur lächelnd aus dem Fenster. Sein Plan war nahe zu perfekt. Zu mindest seiner Meinung nach. Hoffentlich würde es Seokjin genauso gefallen. Die alte Frau und die Teenager steigen noch in der Stadt aus und ein Mann mittleren Alters stieg kurz bevor sie die Innenstadt verließen ein. Nun fuhren sie etwas außerhalb der Großstadt und wenn man aus dem Fenster sah, dann sah man sogar schon den Wald und Namjoon wusste, dass sie bald da waren. So stiegen die beiden jungen Männer aus dem Bus. Es dämmerte schon. Der kleine Wald erstreckte sich vor ihnen wie in all den Geschichten, die Namjoon so gerne laß. Die Bäume warfen Schatten, die durch die letzten Strahlen der Abendsonne entstanden. Es sah so geheimnisvoll aus. Sie hören die Vögel zwitschern und das Laub rascheln. Die Luft war kühl und rein. Das war der perfekte ort. Der Ort an den Namjoon Seokjin, dem er die Welt zu Füßen legen wollte, bringen wollte. Auch wenn Seokjin es bestimmt schon kannte, wollte Namjoon seinem Geliebten einen Ort zeigen, der außerhalb der großen lauten Stadt zeigen, er wollte ihm zeigen, dass es solche Orte gab. Orte, wie diesen. Orte, wie in den Büchern. Orte an denen keine Erwartungen an sie gestellt wurden.
"Komm." Namjoon schulterte seinen Rucksack erneut und lief direkt in den Wald. Verwirrt folgte Seokjin ihm. Sollten sie nicht lieber den Feldweg nehmen. Doch beide liefen durch den Wald. Das Laub raschelte unter ihren Füßen und es knackte, wenn einer von ihnen auf einen Ast trat. Seokjin sah mehrere Tiere, die durch den Wald flogen oder rannten. Einmal rannte ein Eichhörnchen fast vor Seokjins Füße, worauf dieser vor Schreck nach der Hand des Blonden griff und los ließ er danach auch nicht. Beide würden lügen, wenn sie sagen würden, dass ihnen diese Berührung nicht gefallen würde. Doch während Namjoon einfach nur besorgt um ihre Freundschaft war, war es bei Seokjin viel mehr. Er hatte Angst um den Menschen, den er mochte. Es könnte ihn nämlich mehr verletzten, als wenn sie einfach Freunde bleiben würden. Der Wald lichtete sich etwas. Durch die Bäume strahlten nun die ersten Strahlen des Mondes. Nun liefen sie Hand in Hand einen Berg hinauf. Durch die wenigen Bäume lag hier auch weniger Laub und so konnte man auf das grüne hohe Gras sehen. Als sie oben ankamen stand kein Baum auf dem Gipfel des Hügels. Nur das hohe Gras und der Mondschein. Dazu freie Aussicht auf das Autokino. Seokjin lachte. Die ersten Autos standen schon und Seokjin lief etwas näher, ließ dabei Namjoons Hand los.
Es war sein erstes Date und besser hätte Namjoon es nicht treffen können. Seokjin wusste, dass Namjoon dachte er würde es nicht als dieses sehen, doch er tat es.
Namjoon hatte schon die Decke ausgebreitet und die Snacks rausgeholt, die zum Großteil Seokjin zubereitet hatte. Nun saß er dort und sah dem hübschen jungen Mann zu, wie er verträumt in die Ferne sah. Namjoons Herz schlug schneller. Wie er dort stand. Das Mondlicht auf seiner blassen Haut, der Wind, der durch das Haar fuhr und seine wunderschönen dunkelen Augen, die hoch in den ebenso dunkelen Himmel sahen. Namjoon konnte seine Augen gar nicht von ihm nehmen. Er war wunderschön. Er war es vom ersten Augenblick an und Namjoon war sich sicher, dass Seokjin ihn seit der ersten Begegnung vor dem Buchladen, im strömenden Regen schon in seinem Bann hatte. Was er nun sagte waren große Worte, die man nicht leichtsinnig aussprechen sollte, doch Namjoon war sich so sicher, dass es ihn einfach überkam. Aber es war die Wahrheit. So fühlte er.
"Ich liebe dich, Seokjin." Doch er sagte es für sich. Er sagte es so leise, dass Seokjin, der immernoch in die Ferne sah, es nicht hören konnte.

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Wings || Namjin
Fiksi PenggemarNur er sah seine gebrochenen Flügel. ______ BoyxBoy! Don't like it, don't read it!