Page fourteen

2K 230 9
                                    

Zusammen saßen die beiden Erwachsenen am Tisch. Namjoon mochte Seokjins Essen. Das hatte er ihm auch schon gesagt. Seokjin hatte nur gelächelt und sich bedankt. Seitdem war er wieder still. Namjoon wusste nicht mehr worüber sie reden konnten. Das war oft sein Problem. Deswegen hielten Leute ihn oft für abweisend, dabei wusste er nur nicht, was er sagen sollte. Und Seokjin dachte nach. Erneut sah er zum Jüngeren, der auf seinen Teller sah und das Essen mit seinen Stäbchen zum Mund führte. Er war gespalten. Der eine Teil wollte so schnell wie möglich zurück und der andere wollte so lange wie möglich bei Namjoon bleiben. Er wollte den Jüngeren nicht alleine lassen, er wollte nicht ohne ihn auskommen. Er war sein erster Freund in dieser Welt voller Menschen, die ihm missfielen. Er würde auch der einzige bleiben. Er war der einzige, mit dem Seokjin wirklich klar kam. Er war der einzige, der ihn verstand und er war der einzige, zu dem er sich verbunden fühlte.
"Magst du es?", kam es aus seinem Mund, obwohl der die Antwort des Jüngeren schon kannte. Er mochte er genauso wenig wie er.
"Es ist schön hier.", sagte Namjoon zögernd, nachdem er ausgesehen hatte. Somit entlockte er Seokjin ein leichtes Lächeln.
"Nicht meine Wohnung.", sagte er schmunzelnd.
"Das Leben."
Namjoon sah erstaunt aus. Hatte Seokjin seine Abneigung gegen die Gesellschaft bemerkt oder hatte er es mal erwähnt? Er wusste es nicht mehr.
"Ich halte weder viel von meinem Leben, noch vom Leben selbst.", gab Namjoon als knappe Antwort. Seokjin reichte das jedoch nicht.
"Warum?"
"Wenn du jung bist, hast du so viel Energie und Kraft. Du hast dein ganzes Leben vor dir, doch weißt nichts mit ihr anzufangen. Und dann stehst du plötzlich an der anderen Seite des Tisches und hast so viele Ideen und siehst so viele Möglichkeiten, doch nun hast du nicht mehr die Kraft und Energie um all dies umzusetzen. Und am Ende sterben wir alle.
Das Leben lebt uns. Nicht wir leben unser Leben."
"Aber das kann man doch änder. Du kannst es doch tun, wenn du willst.", meinte Seokjin leise.
"Kann man das?", fragte Namjoon, aber eher um ihn auf seine andere Sichtweise aufmerksam zu machen. Seiner Meinung nach war das nämlich nicht so einfach.
Erklärt hat er es jedoch nicht. Seokjin verstand nicht ganz.
Doch Namjoon lebte länger hier als er. Namjoon wäre der erste gewesen, der diese Möglichkeit genutzt hätte.
Doch man ist an so viele Dinge gebunden. Was auf der Welt würde man komplett alleine hinbekommen? Seokjin fiel nichts ein.
Und nun fühlte Seokjin sich noch schlechter. Er würde den jungen Mann zurück lassen, der am wenigsten etwas mit dieser verkorksten Welt zutun haben sollte. So sehr er auch gespalten war, er wusste, dass er gehen muss. Er wusste, dass er egoistisch war und er wusste, dass er ihn vielleicht nie wieder sehen würde.
Er wusste, dass Namjoon diese Welt nicht alleine Leben wollte. Er wusste dies alles und trotzdem wollte er gehen.
Er wollte ihn genauso wenig allein lassen.
Doch die eine Seite schrie viel zu laut.

_____

Tut mir leid, dass länger nichts kam.
Ich hab ja schon auf meinem Profil gesagt, dass ich ZP's geschrieben habe und dann noch in Berlin war.
Heute waren über 30°C und ich hab den ganzen Tag meine Klatte zuende gemacht -.- Deswegen auch erst so spät.

Jetzt kommt wieder öfter etwas.
(Ich wollte zuerst schreiben "regelmäßig", aber das wird wohl nie passieren XD)

Koemie

Wings || NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt