Lost /Daryl Dixon #Wattys2018

My Brother

Seit diesem Tag war ich ein fester Bestandteil der Gruppe.

Es war nun etwa 3 Wochen her und heute würde endlich der Tag sein,an dem ich mein Taschenbuch holen würde.

Daryl sollte mich begleiten,und auch Carl durfte mit.
Es hatte Rick zwar große Überwindung gekostet,doch letztendlich durfte er mitkommen.

Carl und ich waren gerade aus der Tür raus und gingen gemeinsam zu den Autos.
Dort stand auch schon Daryl an seinem Bike und hantierte daran herum.
Er trug seine Weste mit den Flügeln auf dem Rücken und natürlich durfte seine Armbrust nicht fehlen.

Mittlerweile hatte auch ich mein Messer wieder an mich genommen.

Den Revolver versteckten wir gut,denn Negan dultete keine einzige Schusswaffe bei uns.

Ich schenkte Daryl ein Nicken als Begrüßung,welches er kurz erwiderte.

Daryl und ich waren nicht gerade beste Freunde wenn ich ehrlich bin.
Wir beide waren Hitzköpfe und ich konnte jetzt schon spüren dass es irgendwann gewaltig knallen würde.

"Du siehst erschöpft aus...vielleicht sollte ich den Wagen fahren",meinte Carl schulterzuckend und riss mich dadurch aus meinen Gedanken.
Er fing langsam an zu grinsen.
"Achja?Ich sehe also aus als wäre ich erschöpft?",ich sah ihn ungläubig an und musste schmunzeln.
Er nickte und fing leicht ein zu lachen,als ich ihn in die Richtung der Beifahrertür schob.
Carl stieg bereits ein und ich ging um das Auto,zur Fahrerseite.

Ich schaltete den Motor an und wartete erstmal ab.

Wenig später bretterte Daryl mit seinem Bike los und ich fuhr hinterher.

Die Fahrt verging leider ziemlich langsam und langweilig.
Schon als Kind mochte ich Autofahren nicht.
Man war eingeengt und konnte nichts machen außer herumsitzen.

"Mach mal das Fach da auf",meinte ich irgendwann und deutete auf das Handschuhfach vor Carl.
Er öffnete es und sah mich dann fragend an.
"Guck mal ob da gute Musik versteckt ist",meinte ich,doch ließ meinen Blick auf der Straße.Ich beäugte unsere Umgebung ganz genau.
Seitdem meine Mum bei einem Unfall ums Leben kam,war ich die vorsichtigste Autofahrerin des Universums.

Nachdem die Musik an war verging die Zeit viel schneller.

Nach geschlagenen 30 Minuten kamen wir an dem Haus an.
Zwischendurch musste ich Daryl leiten wohin er fahren musste,da er den genauen Standort nicht wusste,aber sonst kamen wir gut durch.

Wir drei gingen die knartschende Veranda hoch und griffen schonmal nach unseren Waffen,denn die Tür stand sperrangelweit offen.
Damals drückten sich die Beißer gegen die morsche Tür und brachen hindurch.
Alle stürmten hinein und griffen mich an,bis sie mich verscheuchten.
Ich schaffte es nur meine Waffen mitzunehmen und alles andere musste ich zurücklassen.

"Die meisten Streuner haben mich bis nach draußen verfolgt,aber es könnte sein dass ein paar im Haus geblieben sind",warnte ich die beiden vor.
Daryl nickte nur knapp,als Zeichen dass er meine Aussage wahrgenommen hat,und ging mit gebeugten Knien vor.
Seine Armbrust hielt er in seinen Händen und ging damit den schmalen Flur entlang.
Ich ging ihm kampfbereit nach und durchsuchte die Nebenräume nach Streunern.
Doch dort fand ich keine.

Das Erdgeschoss war also sicher.
Natürlich bis auf dass jederzeit ein Beißer durch die Haustür spazieren könnte.

"Carl,du gehst am besten nach oben und suchst nach brauchbaren Sachen.
Oben können unmöglich Beißer sein,aber pass trotzdem auf",meinte ich und schickte ihn zur Treppe,die gleich bei der Haustür war.
Im ersten Stock konnten deshalb keine Streuner sein,weil zwischen der Treppe und dem oberen Flur eine Tür war.Und die war geschlossen als ich verjagt wurde.