Negan

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"Klar,komm rein."

Er trat in den Raum und schloss leise die Tür hinter sich.

Ich legte mein Buch beiseite.

"Dein Bruder..."

Fing er an.
Ich sah zu ihm hoch.
In mir wuchs sofort die Sorge,dass er es nicht geschafft hatte.
Bei Carls Ton konnte ich nicht anders,als mich zu sorgen.
Sein Blick hing am Boden,so als wäre etwas schlimmes passiert.
Am liebsten wäre ich jetzt verschwunden,ich wollte die Antwort nicht hören.

Alle sagte mir zwar es ist besser eine klare Antwort zu bekommen,als im Ungewissen zu leben,doch ich vertrat diese Meinung überhaupt nicht.
Ich wollte nicht wissen ob er tot war.
Lieber hoffte ich mein Leben lang und bekam keine Antwort,als dass ich es wüsste und wieder alles in mich hinein fresse.

"Ich möchte es nicht wissen."

"Ich bin mir sicher dass du es möchtest."

Carl kam näher.
Er ließ sich neben mir auf dem Bett fallen,weswegen ich ein Stück zur Seite rückte.
Ich atmete laut aus und schenkte Carl nun meine volle Aufmerksamkeit.

Wenn er meint dass ich es wissen möchte,dann konnte es nicht schlimm sein.

Doch dennoch verließ mich das Angstgefühl nicht.

"Ist er tot?",fragte ich leise.
Ich spürte wie meine Unterlippe anfing zu zittern,so als würde ich im nächsten anfangen zu weinen.
Doch diesmal war es einfach die Nervosität vor dieser Antwort.

Vor diesem kleinen Satz,vor dem ich mich seit Jahren drückte.

Allein die Option dass er tot hätte sein können,war für mich kein Thema.

"Er ist am Leben."

Das zittern hörte schlagartig auf.
Ein kleines,zuckendes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
Mein Herz pulsierte wie verrückt und war nicht zu stoppen.
Tränen traten mir reflexartig in die Augen und sofort kamen einige Fragen auf,die mich brennend interessierten.

"Wirklich...?..Woher kennst du ihn?Wo ist er?...Wie geht es ihm?",ich lehnte mich etwas weiter vor und stotterte ihm alles diese Fragen entgegen.
Ich war total durch den Wind.
Mein Bruder war am Leben.
Das war etwas viel für mich,nach so einem Tag.

"Beruhig dich",er drückte mich an meinem Armen zurück.Ein kleines,belustigtes Schmunzeln tauchte auf seinem Gesicht auf.

"Ich soll mich beruhigen?
Du hast mir gerade gesagt dass mein Bruder am Leben ist",meinte ich und lachte laut auf.So gut hatte ich mich lange nicht gefühlt.
Ich fasste mir breit lächelnd an die Stirn und seufzte erleichtert.

"Wann kann ich ihn sehen?",fragte ich aufgeregt.

"Mal sehen.Ich denke wir fahren bald nach Hilltop.Morgen frage ich Dad",meinte er nur,was mich völlig zufrieden stellte.
Es war mir völlig egal ob ich ihn erst in 4 Wochen sehen konnte,hauptsache ich durfte ihn irgendwann sehen...und zwar Lebendig.

"Gut,ich fahre mit,wenn ihr sowieso hinfahrt.Ich möchte keine extra Wünsche äußern",klärte ich ihn auf.
Er nickte und stand auf.

"Soll ich dir dein Essen hoch bringen?",fragte er mich noch.

Ich schüttelte meinen Kopf.

"Nein danke,ich habe keine Hunger."

Ich schenkte ihm noch ein kleines Lächeln,bevor er ging und ich mich auf mein Bett fallen ließ.

Zwei Wochen später

"Ist schon besser geworden."

Denise tastete wieder meinen Knöchel ab,der viel besser aussah,als vor zwei Wochen.
Die Rötungen sind komplett verschwunden,nur die blauen Flecke waren noch minimal zusehen.

Lost /Daryl Dixon #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt