Hat

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Das waren die letzten Worte,die an dem Tag gesprochen wurden.
Den Abend verbrachten wir engumschlungen am Feuer und genossen für ein paar Minuten die Nähe des anderen.Es war eine seltene Gelegenheit,die man immer ausschöpfen sollte,wenn man sich gern hatte.

Irgendwann verzogen wir uns ins Auto.Er auf dem Fahrersitz und ich schlief schnell auf dem Rücksitz ein.

Am nächsten Tag kam ich wieder zu mir,als ich die stickige Hitze nicht mehr ertragen konnte.Daryl war schon auf,erkannte ich als ich die leeren Vordersitze sah.

Ich machte die Autotür auf und sofort kam mir ein Schwall von frischer Luft in mein Gesicht geblasen.Meine Haare wurden zurückgeweht,sodass der kühle Morgenwind meinen brennenden Nacken etwas abkühlte.

Daryl saß am Feuer und grillte den Hasen,den er am Vortag geschossen hatte.

Wir aßen und machte uns dann an den Plan,wie wir weiter vorgehen könnten.

"Wir sind hier",zeigte mir Daryl auf der Karte,die uns einzig und allein geblieben ist.

"Na schön.Wo könnten wir hin...",ich legte meine Hand an mein Kinn und betrachtete nachdenklich den Punkt auf der Karte,der unseren Standort zeigte."Hier ist eine kleine Stadt.Da ist vielleicht ein Krankenhaus,oder eine Schule..oder ein Supermarkt...
Irgendwo sind dort bestimmt Vorräte und Medikamente",gab ich meine einzige Idee Preis und sah Daryl ratlos an.Er schüttelte seinen Kopf.

"Bevor wir nicht wissen ob es da so was gibt kommst du nicht mit."

"Hey,sowas schaffe ich noch",meinte ich etwas beleidigt wegen seinen Zweifeln.

"Nein."

"Du bist nicht mein Babysitter,Daryl",ich musste wegen seiner Bevormundung etwas grinsen.
Er schnaubte und faltete die Karte zusammen.

"Ich lasse dich nicht einfach wegen einer Dummheit sterben."

Ich seufzte.

"Okay,was schlägst du vor?"

Er erklärte mir knapp sein Vorhaben.
Ich sollte abseits der kleinen Stadt in unserem Wagen warten,wenn wir überhaupt so weit kommen würden,denn unser Tank war fast leer.

Ich war nicht ganz einverstanden was seinen Plan angeht,aber ich wusste dass Diskussionen zwischen ihm und mir nicht gut enden konnten.Wir beide waren viel zu stur,doch ich war anscheinend die,die eher nachgab.

Als Daryl das Feuer ausgemacht hatte fuhren wir auf Reserve los.

********

Einige Tage später fanden wir erst neue Vorräte.Genügend um uns nun erstmal niederzulassen und meine Verletzungen auszukurieren.Daryl bestand darauf,und auch ihm sah man den Stress der letzten Tage an.

Nach langem Wandern durch einen dichten,blühenden Wald kamen wir an einem trüben Fluss an,der etwas weiter in einem See mündete.

Man hörte das plätschern des Wassers,das wie Musik in meinen Ohren klang.Es war friedlich.Perfekt für unser kleines Lager.

"Verbände,Salben,Schmerzmittel..."
Daryl hockte sich mit unserer Jeanstasche auf den nadeligen Waldboden und rupfte ein paar Sachen davon heraus.
"Wir nehmen einfach alles",fügte er noch hinzu und winkte mich zu sich.
Ich kniete mich zu ihm,nahe beim Fluss,und zog mein Top aus.Nun war sowieso der perfekte Zeitpunkt um unsere miefenden Klamotten zu waschen.Der Sommer brachte mich so ziemlich an meine Grenzen.

"Ich wasche gleich unsere Sachen",informierte ich Daryl,der gerade damit beschäftigt war meine verschrammten,geschwollenen Rippen zu behandeln.Mit der Salbe fing er an.Dann wickelte er den Verband fest um mich und sorgte für angenehmen Halt,den ich vorher nicht hatte.

Lost /Daryl Dixon #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt