Luck

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Ein Knall ließ mich aufschrecken.
Ich sah ein paar Umrisse und musste erst ein paar mal blinzeln,damit ich sehen konnte dass Daryl mich frech anschaute.Augenverdrehend setzte ich mich auf.

"Ich bin nur kurz eingenickt",ich sah ihn vernichtend an und kratzte mich gähnend am Kopf.

"2 Stunden lang",er fand das wohl ziemlich witzig...Ich nicht.

"Wieso bist du so gut gelaunt?
Ich müsste mich eigentlich über dich lustig machen...so läuft das zwischen uns",ich strich mir verschlafen übers Gesicht,in der Hoffnung dass ich dadurch wacher wurde,was jedoch nichts brachte.

Er lehnte sich an den silbernen Van,während die anderen bereits unser Camp abbauten.
Das bemerkte ich aber erst jetzt.

"Wieso habt ihr mich nicht geweckt?",fragte ich verblüfft und stand wacklig auf.

"Hab ich doch."

Meine genervte Art belustigte ihn.

Wieso spürte ich gerade enormen Hass auf ihn?

Ich schnaubte entnervt.

"Du hast die ganze Nacht Wache gehalten.Ich dachte du kannst noch ein bisschen liegen bleiben",erklärte mir Glenn den wirklichen Grund,während er das Garn zusammensammelte.

Er war wirklich gutmütig.

"Danke...Aber da ich jetzt wach bin...Was kann ich erledigen?",fragte ich ihn nickend.

Er dachte kurz nach,ging aber recht schnell zum Van und holte 3 leere Wasserflaschen heraus.

"Falls wir nochmal anhalten müssen, brauchen wir Wasser",er drückte mir alle drei in die Hand.
"Im Wald könnte ein Fluss sein."

"Ich begleite sie.Vielleicht finde ich etwas essbares",Daryl meldete sich zu Wort.In seiner rechten Hand hielt er seine Armbrust,die er locker hin und her schwang,während er zu uns ging.
Der belustigte Gesichtsausdruck war nun verschwunden,aber wurde nicht emotionslos,sondern ganz normal.

"Ich denke ich schaffe das alleine",ich stellte die Flaschen auf die Straße,um meine vollen Haare zusammenzusammeln,die mir halb im Gesicht hingen.
Ich band sie in einen hohen Zopf,doch blöderweise konnte ich nicht vermeiden dass ein paar kleine Strähnen herausfielen.
Dafür waren meine Haare vorne zu kurz.

"Es kann immer etwas passieren",machte mich Glenn darauf aufmerksam und sammelte weiter unsere Sachen zusammen,die er danach in den Van packte.

Ich nickte seufzend und bückte mich,um die Flasche aufzuheben.Schnell stand ich wieder aufrecht und ging über die Straße,herunter in den Wald.
Dicht gefolgt von Daryl.

Ich mochte diesen kleinen Spaziergang.
Es roch nach Frühling,was immer meine Lieblingszeit des Jahres war.
Die Blumen blühten,die Sonne schien und meine Mutter hatte im Frühling Geburtstag.
Damals bedeutete es eine große Feier.

Bevor meine Familie auseinanderbrach kamen an dem Geburtstag meiner Mutter alle Familienmitglieder.
Wir aßen Kuchen und grillten draußen in unseren Garten.
Das war der eine Tag an dem sich alle zusammenreißen mussten und miteinander redeten und lachten.

Es lag daran dass niemand meiner Mutter das Leben noch schwerer machen wollte,was toll war.
Denn an diesen Tagen sah ich sie lächeln,was selten geschah.

Ich blickte träumend die Baumkronen an,durch die das wärmende Sonnenlicht durchschien.
Dieses fiel sanft auf mein Gesicht,was ich voll und ganz genoss,bis ich grob heruntergezogen wurde.

Ich sah panisch um mich,während ich kniend auf dem Boden saß,neben mir entdeckte ich Daryl,was mich erleichternd aufatmen ließ.
Er hockte neben einem der vielen Bäume und hatte seine Hand immernoch um meinen Arm gelegt.
Ich wollte machte meinen Mund auf,um etwas zu sagen,doch er legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen und deutete auf das Ereignis vor uns.

Lost /Daryl Dixon #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt