Das erste, was ich am Samstagmorgen mache, ist nach meinem Handy zu greifen, kaum dass ich aufgestanden bin. Jim bleibt, irgendetwas murmelnd, im Bett liegen während ich die Treppe runter und ins Wohnzimmer gehe. Ich bin noch immer aufgeregt wegen der Tatsache, dass ich gestern Abend meinen Vater kennengelernt habe, wer wäre das nicht.
Katies Nummer einzugeben dauert nichtmal drei Sekunden, aber deutlich länger braucht es bis meine Freundin am anderen Ende abnimmt.
"Ja?", brummt sie verschlafen klingend ins Telefon und ich muss unwillkürlich grinsen. Gleich ist sie definitiv wach.
"Habe ich dich geweckt?", frage ich lachend und Katie murmelt zustimmend.
"Wir wollten gerade schlafen gehen..."
"Tut mir leid, obwohl, eigentlich eher nicht, denn ich muss dir etwas unglaublich wichtiges erzählen!"
"Schieß los."
Ich hole tief Luft, dann sage ich ruhig ins Telefon:
"Jim und ich haben meinen Vater gefunden."
"IHR HABT WAS????"
Der Schrei von Katie ist so laut, dass man sie wahrscheinlich noch drei Meter von mir entfernt gehört hat. Grinsend halte ich das Handy ein wenig weg von mir während sie sich mit hoher, schneller Stimme zu beruhigen versucht.
"Oh mein Gott Mel, warum hast du das nicht früher gesagt???"
"Ich habe ihn erst gestern getroffen, davor habe ich auch noch nichts gewusst", antworte ich vergnügt und Katie schreit schon wieder aufgeregt ins Telefon.
"Du hast ihn schon getroffen?!"
"Oh ja, und er ist toll. Also, zumindest während der vier oder fünf Stunden, während denen ich ihn kennenlernen durfte."
"Wie heißt er? Wie sieht er aus? Hat er sich gefreut dich zu sehen? Och Mel, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!"
"Er heißt, kurioserweise, Sam Michael Smith, war Soldat im Irak, hat grüne Augen und braune Haare mit grauen Strähnen und ist sehr nett. Allerdings war er überrascht mich zu sehen, und zu erfahren dass ich seine Tochter bin."
"Und wie habt ihr ihn gefunden? Du musst mir alles erzählen, jedes einzelne Detail!"
Katies anfängliche Müdigkeit ist tatsächlich wie weggeblasen und ich setze mich glücklich lächelnd aufs Sofa.
"Naja, eigentlich war Jim es, der ihn gefunden hat. Es war einen Überraschung für mich, aber er musste mich erstmal dazu überreden noch am selben Nachmittag hinzufahren. Ich war furchtbar nervös, dass er mich nicht mögen würde und so. Aber diese Sorge bewies sich zum Glück ja als unbegründet."
"Natürlich mag er dich! Du bist seine Tochter und noch dazu ein wundervoller Mensch, er muss dich mögen!"
"Aww Katie, du bist so süß, danke dir!"
"Ach Papperlapapp, wenn es doch stimmt."
Lachend erzähle ich ihr weiter von der ersten Begegnung mit meinem Vater, und Katie kann sich nur schwer zusammenreißen um nicht vor Freude loszuheulen.
"Ich würde ihn so gerne kennenlernen!"
Da höre ich im Hintergrund plötzlich Dave, der Katie irgendetwas unverständliches sagt, dann meldet sich meine beste Freundin wieder.
"Sorry Mel, aber es ist wirklich spät und Dave will jetzt ins Bett gehen. Sam schläft in letzter Zeit unruhig, wir müssen nachts immer wieder aufstehen wegen ihm."
"Kein Problem, geht ihr ruhig schlafen. Wenn ich morgen von meinem nächsten Treffen mit meinem Vater wiederkomme, können wir ja nochmal telefonieren."
"Auf jeden Fall! Bis dann."
"Bis morgen Katie."
Damit legt meine beste Freundin auf und ich lege das Handy zum aufladen in die Küche, danach gehe ich leise wieder nach oben. Jim liegt noch immer im Bett, auf dem Bauch, die Arme weit von sich gestreckt und das Gesicht in seinem Kissen vergraben, döst er leise schnaufend vor sich hin.
Vorsichtig krabbele ich zu ihm aufs Bett und beuge mich lächelnd über ihn, woraufhin er leise seufzt. Sanft küsse ich seinen Nacken und lege mich halb auf, halb neben ihm hin.
"Morgen", murmelt er ins Kissen, öffnet aber blinzelnd die Augen. Er dreht den Kopf zu mir und schmunzelt leicht.
"Wo warst du?"
"Hab mit Katie telefoniert", antworte ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.
"Achso."
Er zieht mich mit einem Arm an sich und wickelt uns gemeinsam in die Decke, sodass wohlige Wärme uns beide umgibt.
"Bist du so müde?", frage ich grinsend und er schaut mich mit halb geschlossenen Augen an.
"Sie haben mich gestern Abend ziemlich geschafft, Melody Moriarty."
Lachend schmiege ich mich an ihn.
"Ich dachte, ich heiße Smith?"
"Für mich wirst du immer Moriarty bleiben", antwortet er leise und küsst mich sanft auf die Lippen. Ein angenehmes, warmes Gefühl durchströmt mich bei diesen Worten und ich gebe ihm einen Kuss auf die Nasenspitze.
"Danke dass du da bist", flüstere ich und Jim lächelt mit geschlossenen Augen zurück.
"Was dagegen wenn wir den Tag im Bett verbringen Honey?"
"Nein, überhaupt nicht."
Zufrieden grummelnd kuschelt Jim sich an mich und auch ich döse wieder ein.
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Moriarty In Love - The Game
FanficFortsetzung von "Moriarty In Love": "Es wird alles gut, Honey. Vertrau mir." "Das würde ich gerne Jim." Melody und Jim haben schon viel gemeinsam, und auch alleine, überstanden. Doch nun kommen neue Schwierigkeiten auf sie zu, und das nicht nur in i...