Kapitel 6

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Mats POV

Rückblick:

Kaputt steige ich aus dem Auto. Endlich wieder Zuhause. Das Spiel war echt heftig und dann noch der Flug, alles war kurz hintereinander, es gab kaum Möglichkeiten sich auszuruhen. Die Stunde Flug hat da auch nicht viel gebracht. Ich hoffe Cathy schläft schon, auf Essen oder sonst was hab ich keine Lust mehr. Mit halboffenen Augen schließen ich die Tür auf und betrete den dunklen Flur. ,,Bin Zuhause", rufe ich und schalte das Licht an. Keine Antwort. Vielleicht schläft sie ja wirklich schon. Meine Tasche fliegt in die Ecke und meine Schuhe lasse ich vor dem Schrank stehen. Kann ich ja auch morgen wegräumen. Ich mache das Licht wieder aus und gehe weiter ins Wohnzimmer. Geräusche von oben machen mich aufmerksam. Das war komisch. ,,Cathy?", rufe ich wieder laut. Keine Antwort. Okay, besser ich gucke mal nach, nicht, dass etwas passiert ist. Leise gehe ich hoch, die Geräusche werden lauter. Das hört sich creepy an. Kurz vor der Tür stocke ich. Das hört sich extrem nach... Aber das würde sie nicht machen, oder? Nicht nochmal. Sie hat es versprochen. Doch den Stimmen nach zu urteilen. Wut kommt in mir auf. Diese kleine Schlampe. Voller Wucht reiße ich die Tür auf und sehe exakt das, was ich erwartet habe. ,,Was soll der Scheiß?!", schreie ich wütend. Beide zucken zusammen und der Typ rollt sich von Cathy runter. ,,Mats d...du bist ja schon da", stellt Cathy zitternd fest. Peinlich berührt steht der Typ auf und zieht sich seine Boxershort über.
,,Cathy wer ist das?", fragt der Mann verwirrt und starrt mich an. ,,Ich bin Cathys Freund, eher Exfreund. Und jetzt verpiss dich", zische ich wütend. ,,Sorry, das hat sie mir nicht erzählt. Sie meinte sie wohnt hier alleine." Der Kerl nimmt seine Sachen verschwindet. Cathy hat sich mittlerweile auch was übergezogen. ,,Schatz bitte ich kann das erklären." ,,Nein Cathy. Es ist vorbei. Du hast es schon einmal getan, Ich hätte dir niemals verzeihen sollen. Verlass das Haus", knurre ich und gehe langsam auf sie zu. Entsetzen breitet sich in ihrem Gesicht aus.
,,Wo soll ich denn hin?" ,,Weißt du eigentlich wie scheiß egal mir das ist? Du verlässt auf der Stelle mein Haus. Morgen kannst du deine Sachen abholen." Sie nimmt sich ein paar Sachen, ihr Handy und geht wütend an mir vorbei. Ich folge ihr runter.
,,Mats lass uns doch darüber reden, wie normale Erwachsene." ,,Nein. Du hast es versaut, Cathy. Wieder einmal." Ich schiebe sie raus schmeiße ihr ein Paar Schuhe hinterher und knalle die Tür zu. Scheiße, bitte lass das nicht passiert sein. Bitte lass mich aufwachen und alles ist gut. Gestresst gehe ich mir durch die Haare und gehe ins Wohnzimmer. Es ist still. Komplett still und dunkel. Fuck, ich raste gleich aus. Ich muss mit jemandem reden. Ich hole mein Handy raus und gehe die Liste durch. Auba? Ne mit seinem kleinen Sohn wird der nicht kommen können. Marcel? Ne der lacht mich nur aus. Marco? Besser als nichts. Mit schwitzigen Händen gehe ich auf den Anrufknopf. ,,Was los, Alter?", meldet er sich. ,,Kannst du vorbeikommen?" Meine Stimme hört sich schrecklich an. ,,Was ist passiert?" ,,Komm bitte einfach." ,,Okay bin in 10 Minuten bei dir." Ich schmeiße mein Handy neben mich und massiere meine Schläfen. Ich hätte es mir eigentlich denken können. Aber ich war so dumm und hab ihr vertraut.

Emily  POV

,,Oha das ist mies", murmel ich.
,,Ja, aber wie gesagt, bin drüber hinweg. Sie hat sich auch seitdem nicht mehr gemeldet." ,,Ganz ehrlich ich konnte sie sowieso nie leiden. Bei den Spielen hat sie immer voll genervt." ,,Das haben die Jungs auch alle gesagt." Wieder klingelt das Telefon. ,,Ey, ich krieg ne Krise. Können die nicht morgen anrufen?" Ich greife nach dem Telefon. Meine Tante. Na toll, die redet immer ohne Ende. ,,Emily Reus." ,,Emily, ach ist das schön dich mal wieder zu sprechen. Wie geht es dir denn so?", plappert sie direkt los. ,,Gut, und euch?" ,,Auch. Und wie läuft es so mit dem Fußball? Wie war das Spiel gestern?" ,,Sehr gut, wir haben gewonnen." ,,Ach nein wie schön, ich wäre ja gestern gekommen, aber ich hab es leider nicht geschafft." ,,Kein Problem. Das Wetter war ja sowieso nicht schön." ,,Oh nein, hoffentlich bist du nicht krank geworden." ,,Mir geht es gut." ,,Was macht den Marco so?" ,,Dem gehts auch gut." ,,Spielt der denn nochmal?"
,,Höchstwahrscheinlich ist er für Samstag aufgestellt." ,,Ach dann werde ich mir das Spiel im Fernsehen anschauen. Sag mal ist Manuela da?" ,,Ne, die beiden sind bei Freunden, kommen erst morgen wieder." ,,Oh wie schade. Dann richte ihnen schöne Grüße aus. Was machst du denn dann den ganzen Tag alleine?" ,,Ach ich muss noch ein paar Sachen für die Schule machen." Ich höre wie Mats leise auflacht. ,,Na dann will ich dich nicht weiter stören. Machs gut Schätzchen, bis bald."
,,Ja Tschüß." Ich lege auf. ,,Oh man, die nervt immer so übertrieben", sage ich und lasse mich nach hinten fallen.
,,Soso für die Schule musst du noch was machen, ja?" Mats schaut von seinem Handy auf. ,,Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich den ganzen Tag nichts mache und mit dir rumhänge." ,,Da hast du auch wieder Recht. Was machen wir jetzt?" ,,Keine Ahnung. Du bist der Gast also darfst du entscheiden." ,,Oh wie gnädig. Sollen wir fangen spielen? Oder lieber verstecken?", fragt er komplett ernst. ,,Ich bin für Verstecken. Aber du suchst", antworte ich ebenso ernst. ,,Auch noch Ansprüche. Aber ok. Eins, zwei, drei..." ,,Ey, du darfst nicht gucken." Er seufzt einmal theatralisch. ,,Du bist anstrengend." ,,Hab nie was anderes gesagt." Kopfschüttelnd schließt er die Augen. ,,Eins, zwei, drei..." Der Idiot zählt ja wirklich. So leise ich kann steige ich über die Armlehne und verstecke mich so gut es geht. Bei zehn hört Mats auf. ,,Scheiße, die hat sich ja echt versteckt", murmelt er. Fuck, fuck, nicht lachen, nicht lachen. ,,Emily, willst du mich eigentlich verarschen?", ruft er laut. Ich höre wie er sich auf dem Sofa bewegt und wenige Sekunden später schaut er auf mich runter.
,,Das ist so erbärmlich", kommt es lachend von ihm. ,,Das war unfair du hast nicht lang genug gezählt." ,,Jetzt komm hoch. Du bist so gestört." ,,Liegt in der Familie. Frag dich mal wieso Marco so ist." ,,Dann kannst du einem fast schon leidtun." Ich stehe auf. Mats lässt sich wieder zurück fallen. ,,Das war mein Platz." ,,Na und." Mit voller Wucht springe ich auf ihn. Was leider nicht viel nützt, denn sofort schmeißt er mich neben sich und legt sich über mich. ,,Geh runter du Fettsack."
,,Warum?" ,,Weil du nervst. Du bist noch schwerer als Marco, dann ersticke ich." ,,Okay."
,,Du bist doof." ,,Ich weiß. Ich hab dich auch lieb", grinst er und geht von mir runter. ,,Na endlich." ,,Und jetzt ist da wieder die Frage, was wir machen."
,,Zocken?" ,,Das hört sich doch gut an." Ich stehe auf und schalte alles an und hole alles raus. ,,Such du aus." Mats nickt und geht die ganzen Spiele durch. ,,Hier. Kenn ich zwar nicht aber sieht cool aus." ,,Okay." Ich stelle alles ein und starte das Spiel.

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