Kapitel 39

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Marcel öffnet die Tür zu seinem Zimmer und kurz darauf zieht Jenny mich in eine Umarmung.
,,Ich hab mir ja so Sorgen gemacht", seufzt sie erleichtert.
,,Ich bin unter der Dusche", verkündet Marcel und verschwindet im Bad. ,,Und du siehst jetzt auch zu, dass du aus den Klamotten auskommst", bestimmt Jenny und sucht in ihrem Schrank passende Klamotten raus. Brav streife ich meine Sachen ab und ziehe die neuen, warmen Sachen an. ,,So und bis Marco kommt, unterhalten wir uns jetzt mal unter Frauen. Man haut ja nicht einfach so ab." Ich setze mich auf das Bett und nehme dankbar die Decke an. ,,Habt ihr was zu essen da?" ,,Was hattest du denn das Letzte mal was?" ,,Ähh gestern Abend." ,,Emi", seufzt sie und kramt einen Müsliriegel raus, welchen ich sofort verschlinge.

Gelangweilt sitze ich auf Marcos Bett. Mein Training war schon und da ich es vermeiden will Bastian oder Mats zu treffen, bleibe ich lieber hier. Die Tür geht auf und Marco kommt rein.
,,Da ist jemand für dich", sagt er, grinst einmal vielsagend und verschwindet wieder. Kurz darauf erscheint Mats. Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich ihn an. ,,Ich würde sagen du lässt mich reden und dann darfst du", schlägt Mats vor und setzt sich auf die andere Seite des Bettes. ,,Marcel und Marco haben mir eben ziemlich ins Gewissen geredet. Vielleicht war ich zu voreilig und hab dem Bild doch zu viel Aufmerksamkeit gegeben. Ich hab alles nochmal überdacht und du hast vermutlich recht. Ich kann mir echt nicht vorstellen, wieso du etwas mit ihm anfangen würdest. Ich hab mich viel zu sehr in meine Wut reingesteigert", gibt er zerknirscht von sich. Wow. Das hätte ich nicht erwartet. ,,Fertig?" Er nickt. ,,Ich kann verstehen, dass du wegen Cathy misstrauisch warst, aber ich würde dich niemals hintergehen. Ich liebe dich, was soll ich mit Bastian? Er hat mich einfach nur an die Wand gedrückt und gesagt, er will uns auseinander bringen." ,,Fast hätte er es geschafft. Ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Alles von Cathy damals kam wieder hoch und ich konnte es einfach nicht glauben. Es tut mir leid. Ich hätte es besser wissen müssen." Ich nicke. ,,Hättest du. Aber das ist jetzt egal. Hauptsache wir haben das geklärt." ,,Haben wir?" ,,Ich schätze schon", antworte ich und rutsche zu ihm rüber. ,,Es sei denn du willst nicht..." ,,Halt die Klappe. Natürlich will ich", antwortet er und küsst mich. ,,Dem Kerl werden wir es noch zeigen", raunt Mats leise. Ich nicke. ,,Und wie. Wir haben eine ganze Mannschaft hinter uns." Er grinst. ,,Und deinen rachsüchtigen Bruder." ,,Den auch noch."

Ziemlich schnell hat Marco das Zimmer von Bastian im Büro ausfindig machen können. Mit Erik, Marcel, Roman, Nuri, Mario, Julian, Mats und Marco gehen wir zum Zimmer. Eigentlich ein paar viele, aber er meinte wir müssen so viel Eindruck wie möglich hinterlassen. Erst wollte Marco nicht, dass ich mitkomme, doch ich habe ihn überredet bekommen. Vor dem Zimmer sieht Marco die Jungs nochmal an. ,,Ihr wisst, was zu tun ist?" Alle nicken. Mit der Faust hämmert Marco zweimal gegen die Tür und reißt sie dann direkt auf. Zum Glück sind alle da, auch Bastian sitzt auf einem Bett und schaut interessiert zu, was wir da veranstalten. Ohne etwas zu sagen marschiert mein Bruder mit Erik, Julian und Roman ins Zimmer, der Rest bleibt in der Tür stehen. Ich stehe ganz hinten, werde nicht gesehen, bekomme aber alles mit. ,,Was verschafft uns die Ehre?", fragt Bastian und steht auf. ,,Hinsetzen", knurrt Roman. ,,Schon gut." Abwehrend hebt er die Hände. ,,Was wird das hier?", fragt einer der Jungs. Mats betritt das Zimmer. ,,Kennst du dieses Bild noch?" Er hält Bastian sein Handy vors Gesicht. ,,Ja. Deine Freundin hat mich geküsst. War ziemlich geil. Eigentlich wollte sie mehr, aber ich hab abgebrochen. Da hätte jederzeit jemand kommen können." Marcos Augen verengen sich. ,,Du kannst froh sein, dass Emily gesagt hat, dass du sie nicht angerührt hast. Sonst schwöre ich dir, du wärst deine Eier sowas von los geworden."
,,Soll ich etwa Angst vor dir haben?" ,,Nein. Respekt." Ich spüre, wie Marco sich zusammenreißen muss ihm nicht eine reinzuhauen. Marcel schiebt mich wieder von der Tür weg. Und er hat Recht. Es wäre nicht klug, wenn Bastian mich hier sehen würde. ,,Emily hat mir alles erzählt", redet Marco weiter. Unsicher schaut Bastian zu seinen Jungs. ,,Sie lügt. Sie wollte es." ,,Das sah aber anders aus. Ich denke nicht, dass du es mitbekommen hast, aber ich stand etwas weiter hinten im Flur und habe alles gesehen und gehört", mischt sich Erik jetzt ein. Eigentlich stimmt es nicht, da Erik so wie alle anderen beim Training war, aber das muss er ja nicht wissen. Es ist still. Bastian weiß nicht mehr was er sagen soll. ,,Am besten du gibst alles zu. Dann vergessen wir das Ganze und nichts wird an die Öffentlichkeit kommen. Oder du machst es nicht, dann gehen wir damit zur Leitung, die Presse kriegt das mit, es gibt ein Verfahren, alles kommt ans Licht und du musst nach Hause fahren", stellt Roman klar. Bastian sieht sich um. ,,Ich würde das gerne unter vier Augen klären", sagt er nervös und sieht Mats an. ,,Sechs", wirft Marco ein. Er zögert, nickt dann aber.
,,Dann komm", sagt Mats und geht aus dem Zimmer. Sofort stellen sich Marcel, Nuri und Mario vor mich, um mich zu verdecken. Nachdem die drei verschwinden sind ergreift Roman nochmal das Wort. ,,Und an eurer Stelle würde ich die Klappe halten. Bei Kollegen und deren Familien machen wir kein großes Theater. Wer von euch also noch hierbleiben will, vergisst das alles wieder." Die Ansage schüchtert die Jungs sichtlich ein und sie nicken. Damit verlassen die Spieler das Zimmer. ,,Danke Leute." ,,Kein Thema. Wir stehen immer hinter dir, Emi." Erik lächelt mir zu.
,,Geht ihr schon mal zurück. Ich warte noch mit ihr, bis die zurück kommen", meint Roman. Die anderen nicken und nach und nach verschwinden alle. Da es mir irgendwann zu anstrengend wird zu stehen, setze ich mich auf den Boden und Roman gesellt sich zu mir. ,,Hoffentlich halten die Idioten wirklich die Klappe. Die Presse können wir momentan echt nicht gebrauchen." ,,Nach deiner Ansage auf jeden Fall." Müde lehne ich mich an seine Schulter. ,,Die sollen sich bloß beeilen. Ich will endlich schlafen."

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