,,Hi", melde ich mich am Handy. ,,Hey. Hör mal Emily, ich muss dringend mit dir reden. Kannst du vielleicht zu mir kommen?", fragt Mats etwas bedrückt. ,,Klar. Bin momentan sowieso bei Marco. Wann seid ihr fertig?" ,,Schätze mal so in einer Stunde." ,,Okay ich denke ich bin dann schon da. Hab ja nen Schlüssel." ,,Okay, bis gleich Süße." ,,Bis gleich." Ich lege auf und stehe vom Sofa auf. Was Mats wohl so wichtiges mit mir zu besprechen hat? Er hat sich wirklich nicht gut angehört. Ich schmeiße Schlüssel, Handy und Portmonee in meine Tasche und verlasse Marcos Wohnung. Dann mal auf zu Mats.
Seid über einer halben Stunde warte ich jetzt auf Mats und ich werde von Minute zu Minute nervöser. Ich will endlich wissen, was es so wichtiges gibt. Nach zwei Minuten ertönt das Klacken des Türschlosses. Kurz darauf kommt Mats ins Wohnzimmer. ,,Hi." Er gibt mir einen kurzen Kuss und setzt sich dann neben mich. ,,Also was ist los?" Nervös sieht Mats auf seine Hände. ,,Emi, ich... also... naja du weißt ja dass...", stottert er herum. ,,Jetzt spucks endlich aus." Er sieht mich ernst an. ,,Ich will runter zu meinen Eltern ziehen." ,,Was?" Verblüfft sehe ich ihn an, doch ich kann keine Spur von Ironie erkennen. Er scheint es Ernst zu meinen. ,,Ich hab ein gutes Angebot von München bekommen." ,,Das kann nicht dein scheiß Ernst sein Mats? Du willst da runter wechseln? Zu Bayern? Und was ist mit dem BVB?" ,,Es fällt mir auch nicht leicht, aber ich möchte meine Familie auch gerne öfter als dreimal im Jahr sehen. Dann hätte ich die Chance dazu." Gequält sieht er mich an. ,,Das verstehe ich ja. Aber..." Ich schlucke meinen Kloß im Hals runter. ,,Du weißt was das bedeutet Mats. Ich will keine Fernbeziehung. Das ist scheiße." ,,Wir können es doch versuchen", schlägt er vor und ich merke wie er mit sich kämpft. ,,Steht es überhaupt schon fest?" ,,Noch nicht ganz." Ich stehe auf. ,,Ich verstehe ja, dass du zu deiner Familie willst. Das würde ich auch wollen und vermutlich sogar machen. Aber eine Fernbeziehung funktioniert nicht. Was ist wenn wir Stress haben? Wie sollen wir uns dann ausreden? Übers Handy? Machen wir dann so Schluss? Dann beende ich es lieber direkt." ,,Ist das dein Ernst? Nach so langer Beziehung? Einfach so?" ,,Nein nicht einfach so. Verdammt Mats, ich liebe dich. Und ich will, dass du mich trösten kannst, wenn es mir Scheiße geht, du mich in den Arm nehmen kannst. Und nicht über irgendwelche Netze nur mit mir reden oder schreiben. Ich will nicht fünf Stunden fahren um dich für ein paar Tage zu sehen. Wenn du gehst, dann ist das hier vorbei." Ich spüre die ersten Tränen über mein Gesicht laufen. ,,Nur weil ich darunter gehe und zu Bayern wechsel?" ,,Es geht nicht um den Teamwechsel, auch wenn ich es absolut scheiße finde, dass du zum schlimmsten Verein der Welt wechselst. Aber es geht um die Entfernung." ,,Ich will dich nicht verlieren, Emily." ,,Ich dich doch auch nicht. Aber was machen wir in einer Stresssituation? Stell dir vor wir machen über WhatsApp Schluss? Das will ich nicht. So leid es mir tut." Ich gehe in den Flur. ,,Du willst es also alles beenden? Alles was wir durchgemacht haben? Wegen sowas?" ,,Svenja hat auch eine Fernbeziehung. Und weißt du was sie immer sagt? Es ist absolut scheiße. Sie hasst es und wünscht sich, dass sie keine mehr hätte, obwohl sie ihren Freund über alles liebt. Ich will das nicht Mats. Ich kann das nicht, dazu bin ich nicht geboren, okay? Mag ja sein, dass du das schaffen könntest, aber ich nicht. Ich liebe dich und es wird Ewigkeiten dauern, bis sich alles normalisiert hat." ,,Es ist doch noch gar nicht entschieden." ,,So klingt es aber." ,,Du beendest es also?", meint er verletzt. ,,Verdammt, es ist auch nicht einfach für mich Mats, okay? Aber ich kann es nicht anders. Sonst würde ich noch mehr kaputt gehen. Wir haben so viel Scheiße durchgemacht und so viel erlebt, das vergisst man nicht einfach, oder schmeißt es mal eben hin. Aber wenn du wirklich gehst, dann hat diese Beziehung keine Zukunft." ,,Ich weiß", murmelt er bedrückt. Schnell nehme ich meine Jacke vom Harken und meine Tasche. ,,Sag mir, wenn es feststeht." Ohne mich nochmal umzudrehen verlasse ich das Haus. ,,Emily", höre ich noch leise hinter mir, ehe ich das Tor schließe und auf der Straße stehe. Ein paar Schritte gehe ich noch, dann breche ich heulend an der Mauer zusammen.
Mit zitternder Hand gehe ich auf Marcos Kontakt und rufe ihn an. ,,Ja?", meldet er sich direkt. ,,Kannst du mich abholen kommen?", schniefe ich ins Handy. ,,Oh Gott, Emi, was ist passiert?" ,,Später. Hol mich bitte einfach bei Mats ab." ,,Hat er dir was angetan?" ,,Nein. Ich sag es dir später." ,,Okay. Bin sofort unterwegs." Schluchzend lehne ich meinen Kopf an die Mauer. Wieso muss mein Leben so eine große Scheiße sein?
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Echte Liebe
FanfictionDie kleine Schwester von Marco Reus zu sein ist nicht wirklich einfach. Irgendwelche Mädels, die man nicht ausstehen kann, wollen mit einem befreundet sein, man kann sein kleines Dörfchen außerhalb von Dortmund kaum verlassen, ohne von der Presse be...