Kapitel 37

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Heulend stehe ich vor Marcos Zimmertür und versuche krampfhaft mich etwas zu beruhigen. Ein letztes Mal wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht, bevor ich einfach ins Zimmer gehe. Neue Tränen fließen wieder über meine Wangen und fest drücke ich mein kleines Äffchen an meine Brust. ,,Emi, was ist passiert?" Sofort zieht Marco mich in seine Arme. Ich will antworten, doch es kommen nur Schluchzer aus meiner Kehle. ,,Shhh. Beruhig dich erstmal." Liebevoll streicht er mir über die Haare und schiebt mich vorsichtig zu seinem Bett. Lange liegen wir einfach nur auf dem Bett und ich genieße Marcos Nähe. ,,Willst du mir mal sagen, was los ist?", fragt er leise. ,,Ich hab es versaut", murmel ich. ,,Was?" ,,Die Beziehung. Mats hasst mich." ,,Das glaube ich nicht." ,,Er denkt ich hab jemand anderen geküsst." ,,Aber du hast doch nicht..." Schnell schüttel ich den Kopf. Ohne Vorwarnung geht die Tür erneut auf. Schnell drücke ich mein Gesicht in Marcos Shirt. ,,Was macht sie denn hier?", höre ich Natalie's nervige Stimme. ,,Geh wieder. Das geht dich nichts an", sagt Marco genervt. ,,Du stellst sie ersthaft über mich?" ,,Sie ist meine Schwester und jetzt verpiss dich. Siehst du nicht, dass wir reden?", knurrt er wütend.
,,Tss", macht sie beleidigt und kurz danach geht die Tür wieder zu. ,,Tut mir leid", seufzt Marco.
,,Schon okay." ,,Also, jetzt nochmal von vorne. Mats denkt, du hättest jemand anderen geküsst." Ich nicke. ,,Aber in Wirklichkeit ist es nicht so, er hat warscheinlich einen Beweis, welcher falsch ist und ist sauer auf dich." Wieder nicke ich.
,,Bastian hat mich heute Mittag abgefangen, als ihr Training hattet. Er meinte er will uns aus Spaß auseinander bringen und hat mich einfach nur an die Wand gedrückt. Jemand hat dann von hinten ein Bild gemacht und Mats geschickt. Es sah wirklich so aus, aber er hat mich nicht angerührt, ich schwöre." ,,Das glaube ich dir ja. Aber Mats ist nicht naiv. Das kann nicht das einzige sein."
,,Bastian hat ihn dann abgefangen und erzählt, wie toll der Kuss und alles war." ,,Das ist wirklich mies. Ich hätte genauso reagiert. Soll ich mal mit Mats reden?" ,,Besser nicht. Das bringt nichts." ,,Okay. Heute Nacht schläfst du hier und morgen klärt ihr das, verstanden?" Ich nicke und kuschel ich noch mehr an meinen Bruder. ,,Schlaf gut, Emi", murmelt er und drückt mir einen Kuss auf die Haare.

,,Hey, Kleine. Wach auf." Ich brumme genervt auf und drehe mich auf die andere Seite. ,,Emi, es gibt gleich Frühstück und du musst zum Training." ,,Hab keinen Hunger. Und will auch nicht zum Training", murmel ich leise. ,,Ach Kleine. So schlimm?" Ich nicke und ziehe die Decke noch etwas höher. ,,Na schön. Ich entschuldige dich für heute. Aber glaub ja nicht, dass das Gespräch mit Mats ausfällt." ,,Jaja", murre ich und warte darauf, dass Marco endlich verschwindet. Ich will meine Ruhe haben, mich vor allen verkriechen und schlafen. Ein paar Minuten später geht die Tür auf und wieder zu. Dann wird es still. Langsam stehe ich auf und schiebe den Vorhang etwas zur Seite. Es ist nass und kalt draußen. Es regent zwar nicht, kann aber jeden Moment wieder anfangen. Müde schlurfe ich ins Bad, putze mir einmal über die Zähne, kämme mir die Haare und wasche mein Gesicht. Danach gehe ich zurück zum Bett, kuschel mich in die warme Decke und schlafe wieder ein.

,,Emi, hier ist was zuessen. Und draußen stehen ein paar Jungs. Dürfen sie rein?" Ich sehe Marco zu, wie er etwas Obst auf das Bettschränkchen legt. Ich trinke allerdings nur etwas und nicke dann, da ich mir schon denken kann, wer da draußen steht. ,,Okay, bin jetzt beim Training. Falls was ist, ruf mich an, ich mach mein Handy ausnahmsweise auf laut." ,,Okay. Danke." ,,Für dich immer." Marco verlässt das Zimmer und redet mit welchen vor der Tür, ich kann aber nichts sehen, da das Bett so blöd gestellt ist. Wie schon erwartet marschieren kurz darauf Tom, Anton, Julius, Malte und Maxi ein. ,,Wir wollten dich nicht überrennen", sagt Tom und deuted auf die halbe Truppe, welche erscheinen ist. ,,Die anderen sind im Aufenthaltsraum", meint Maxi und setzt sich ans Fußende.
,,Hier." Anton hält grinsend eine Tafel Schokolade hoch und legt sie zu dem Obst. ,,Wir dachten, dass du vielleicht etwas Medizin brauchen kannst." ,,Gegen Kopfschmerzen?" Anton zuckt mit den Schultern. ,,Danke Jungs", sage ich lächelnd. Tom setzt sich an den Bettrand und wuschelt mir einmal durch die Haare. ,,Nicht dafür, Emi." ,,Geht's dir was besser? Migräne ist echt scheiße", gibt Julius mitleidig dazu. ,,Passt schon." Innerlich grinse ich in mich rein. Dafür bin ich Marco wirklich dankbar. Keiner wird irgendwas über Mats und mich mitkriege, alle denken, ich hab wieder einen meiner typischen Migräneanfälle. ,,Haste schon gekotzt?", fragt Tom lachend. Ich schüttel den Kopf. Eigentlich fast immer, wenn ich Kopfschmerzen habe, wird mir von den Schmerzen so schlecht, dass ich mich übergeben muss. Danach ist alles wieder gut. ,,Kommt bestimmt noch." ,,Jungs, wir müssen langsam mal wieder." Maxi schaut auf die Uhr und nickt. ,,Geht ihr schon mal. Ich komm gleich", sagt Tom. ,,Danke für euren Besuch." ,,Gerne. Und Gute Besserung", sagt Fabian. Die Jungs verabschieden sich und gehen. ,,Erzähl mir nichts. Du hast keine Migräne oder?" ,,Ist nicht so wichtig." ,,Emily, ich seh das doch. Du hast rot verheulte Augen, deine Stimme ist am Arsch und Mats springt ebenfalls nicht superglücklich durch die Gegend. Was ist los bei euch?" Seufzend hole ich Luft und erzähle meinem besten Freund alles von gestern Abend.

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