Kapitel 10

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Da es nur noch zwei Wochen bis Weihnachten ist, habe ich mich mit Svenja zum shoppen verabredet. Den Urlaub für meine Eltern haben Marco und ich gebucht und es mit ihren Chefs abgeklärt. Der Bus tuckert über die Landstraße. In der Stadt angekommen sehe ich Svenja schon an der Straße stehen.
,,Hi", begrüße ich sie und umarme sie kurz. ,,Wo wollen wir zuerst hin?" ,,Also ich brauche was für meinen Freund, meinen Bruder und noch Klamotten. Für meine Mama weiß ich schon was, muss es aber noch kaufen und für die anderen hab ich schon was." ,,Okay ich muss was für Marco holen, für Tom und meine Tante. Für den Rest hab ich auch schon was."
,,Klamotten?" ,,Ja die hole ich mir auch noch." ,,Ich hab ehrlich gesagt kein Plan, was ich meinem Bruder schenken soll." ,,Ich hab da ne Idee." Ich schlage die Richtung des einzigen Reitgeschäftes hier ein. Ich weiß ganz genau, wie gern ihr Bruder reitet, genau wie sie. ,,Okay pass auf. Was hälst du von diesem geilen Stirnriemen und neuen Zügeln. Meiner Meinung nach könnte er mal neue gebrauchen."
,,Den Stirnriemen nehmen wir. Was für Zügel soll ich denn nehmen?" ,,Ich finde die dünnen mit dem geflochtenem Leder schön. Mal was anderes fürs Ausreiten und so." ,,Na Ladies." Wir drehen uns um. ,,Hi Jens", sagen wir gleichzeitig und drehen uns wieder zu den Zügeln. ,,Kann man euch helfen?" ,,Nö. Kommen super alleine klar", antwortet Svenja kühl. Er lässt sich auf einem leeren Sattelbock nieder. ,,Immer noch mit Nils zusammen?", fragt er. ,,Ja und ich wüsste auch nicht, was dich das angeht", keift Svenja zurück. Jetzt wirds lustig. ,,Wollte nur wissen, ob du wieder frei bist." Jens Grinsen ist nicht zu übersehen. ,,Alter check es endlich, ich will nichts von dir. Jetzt verpiss dich, Emi und ich kommen alleine klar." Zu meiner Enttäuschung, macht er das und verwindet ins Lager. ,,Man, dieser Idiot. Der regt mich so auf." ,,Beruhig dich. Du kaufst jetzt die zwei Sachen und dann gehen wir weiter. Jens ist ein Arschloch", stimme ich ihr zu. Sonst regt sie sich nur noch mehr auf. Sie bezahlt und wir wollen gerade gehen, als Jens wiederkommt. ,,Krieg ich noch deine Nummer?", fragt er mich grinsend. Genervt gehe ich zu ihm. ,,Sister for Mister", zische ich und knalle ihm eine. Aus dem Augenwinkel sehen ich, wie der  Besitzer hinter der Kasse sich ein Grinsen verkneifen muss. Ich packe Svenja am Arm und renne mit ihr lachend aus dem Laden.
,,Geile Aktion." Kichernd schlagen wir ein. ,,Nächster Halt: H&M", beschließe ich und wir schlängeln uns durch die Leute zum Laden durch.

Mit einem Berg Klamotten gehen wir in eine der großen Umkleiden. ,,It's Showtime", sage ich und ziehe das erste Teil aus dem Stapel. Ein schönes schwarzes Oberteil, welches transparente Ärmel hat. Svenja hat ein dunkelblaues Kleid an, welches bis zu den Knien geht und in einen schönen Rock fällt.
,,Okay also wie sehen mein Arsch und meine Titten aus?", fragt sie und dreht sich einmal. ,,Also wenn dein Freund bei dem Anblick nicht geil wird, dann weiß ich auch nicht." Sie grinst.
,,Okay das kommt zu vielleicht. Deins ist auch mega." ,,Ich guck mal was noch kommt, aber eigentlich ist das echt schön", gebe ich zu. ,,So als nächstes ziehst du das an", sagt die und hält mir ein dunkelrotes Kleid hin. Ich nicke und ziehe es an. ,,Wenn Mats dich da drin an Silvester sieht, dann gehts aber ab." ,,Ich will doch gar nichts von ihm." ,,Jajaja." Svenja grinst und zieht den Ausschnitt vom Kleid noch ein Stück tiefer. ,,Geil." ,,Ich weiß nicht. Ich bin einfach nicht der Kleidertyp. Hosen finde ich besser." ,,Du bist langweilig."
,,Ne. Wenns nach mir ginge dann würde ich nur Holzfällerhemden und Jeans oder Jogginghosen tragen." ,,Na gut, wenn du kein Kleid willst, dann suchen wir dir was anderes geiles." Sie wühlt ihn dem Kleiderhaufen und zieht eine schwarze Jeans und ein schickes türkises Top hervor.
,,Dazu ne geile Jacke und Mats wird dich direkt flachlegen."
,,Das sieht echt geil aus." ,,Du willst also doch was von ihm."
,,Vielleicht. Mal gucken." ,,Nicht mal gucken. Du schnappst ihn dir." ,,Okay." Zufrieden nickt Svenja und sucht sich neue Klamotten raus.

Mit zwei Tüten in der Hand verlasse ich mit Svenja zusammen den H&M. ,,Entschuldigung?", werde ich von einem etwa 13- Jährigem Mädchen angesprochenen. ,,Ja?", antworte ich freundlich, verdrehe im Inneren aber die Augen.
,,Bist du die Schwester von Marco Reus?" ,,Ja. Willst du ein Bild?" Überglücklich nickt sie und kramt ihr Handy raus. Nach mehreren Bildern und einem Autogramm verstecke ich mein halbes Gesicht im Schal.
,,Stammcafé?", frage ich Svenja.
Sie nickt. ,,Los. Bevor du noch öfter erkannt wirst." Mit gesenktem Kopf gehe ich neben ihr in die nicht so volle Seitenstraße. Ich werde nicht oft von Mädchen erkannt, wenn dann von irgendwelchen Paparazzis, welche neue Storys für Facebook brauchen. Schrecklich sowas. Deswegen haben Svenja und ich unsere Geheimwege, meistens kommen wir so ungestört durch die Stadt. Noch nerviger ist es, wenn ich mit Marco in der Stadt bin. Das ist eigentlich kaum noch möglich, da er dann immer erkannt wird und immer neue dazu kommen, sodass wir manchmal stundenlang Fotos machen und Autogramme geben müssen. Der größte Nachteil am bekannt sein. Selbst bei jemandem unbedeutendem wie mich geht das teilweise schon zu weit. 

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