Kapitel 29

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,,Jetzt hier links", sagt Marco. Ich setze den Blinker und ordne mich links ein. Kurz halte ich an der Ampel. Als das Auto vor mir anfährt, lasse ich ebenfalls die Kupplung kommen, allerdings zu schnell, sodass der Motor abwürgt. ,,Ich hasse diesen Wagen", fluche ich und starte den Motor neu. Von hinten ertönt lautes Hupen. ,,Ich bin Fahranfanfänger, du Vollpfosten", murmel ich und fahre um die Kurve. Marco fängt an zu lachen. ,,Wären wir doch nur mit dem Familienwagen gefahren, was?" ,,Ja, dein BMW ist scheiße." ,,Hör auf mein Auto zu beleidigen." ,,Ich sage nur die Wahrheit." ,,Hier rechts und dann geradeaus." Ich biege auf die leere Landstraße ab und beschleunige. ,,Ich hätte dem begleitend Fahren niemals zustimmen sollen." ,,Ich fahre voll gut, ja." Ein Raser hinter mir setzt zum überholen an. ,,Hier sind 70. Die Leute sind solche Arschlöcher." Ich sehe zu, wie der Sportwagen mit über hundert Sachen davon rast. Marco grinst nur und holt sein Handy raus.

Ich fahre auf den großen Parkplatz und parke neben einem anderem Auto ein. ,,Guck mal wie wunderschön ich eingeparkt habe." ,,Wow Emi, du wirst ja noch zum Autoprofi hier", antwortet Marco sarkastisch und steigt aus. Ich ziehe die Handbremse an und stecke den Schlüssel aus. ,,Ich würde sagen wir nehmen erstmal nur unsere Rucksäcke, suchen unsere Zimmer und holen dann erst die Koffer." Ich nicke und nehme meinen Rucksack raus. Suchend lasse ich mein Blick über die Autos hier wandern, aber Mats scheint noch nicht da zu sein. Gemeinsam gehen wir zu dem großen Gebäude, in welchem wir sechs Wochen wohnen werden. Vor dem Eingang hängt ein großer Banner mit der Aufschrift Fußballcamp BVB. Rechts vom Gebäude kann ich einen von vier Fußballplätzen sehen, die anderen liegen hinter dem Haus. Im Haus laufen schon einige Kinder rum, obwohl es noch recht früh ist. Marco und ich bleiben am schwarzen Brett stehen. Frühstück von acht bis elf Mittagessen von halb eins bis zwei und Abendessen von sechs bis halb sieben. Das sind akzeptable Zeiten. Interessiert schaue ich auf die Mannschaftseinteilungen. Ich bin in Gruppe C5, was auch immer das bedeutet. Größtenteils besteht die Gruppe aus Jungs, zum Glück sind aber auch ein paar Mädels dabei, dann bin ich mal nicht ganz alleine. Drei Mädchen in meinem alter stehen vor den Zimmerzetteln. ,,Oh mein Gott wir sind mit Emily Reus in einem Zimmer", kreischt eine. Verwirrt sehen Marco und ich uns an. Ich habe Elias, welcher für die Zimmerverteilung zuständig war, extra gesagt ich gehe zu Mats oder Marco aufs Zimmer. ,,Lass uns das eben klären, dann suchen wir unsere Zimmer, hole die Koffer und dann können wir zum Essen gehen." Ich nicke und folge meinem Bruder zum Büro.

,,Weißt du Mats Zimmernummer?", frage ich Marco. ,,Du bist seine Freundin, woher soll ich das wissen?" ,,Kann ja sein." Wir gehen die Treppe hoch, als wir von einem Mädchen angesprochen werden. ,,Hey, bist du nicht Emily Reus?", fragt sie freundlich und lächelt mich dabei an. ,,Ja." ,,Wir sind zusammen auf einem Zimmer. Ich bin Lina." ,,Ne, doch nicht, da ist irgendetwas schief gelaufen, ich ziehe zu meinem Freund. Aber ich glaube wir sind eine einer Mannschaft. C5?", frage ich nach. Sie nickt lächelnd. ,,Schade, muss ich halt alleine mit den Tussis klarkommen." ,,Zu Not leistet Marco dir Gesellschaft." ,,Ja ist klar", mischt sich mein Bruder ein. ,,Passt schon. Dann freue ich mich auf das Training." Ich lächelt mir noch ein letztes Mal zu und verschwindet dann. ,,Wow, endlich mal jemand der keinen Schreikrampf bekommen hat", stellt Marco fest und wir setzen unseren Weg fort. ,,Sie scheint echt nett zu sein. Hab ich wenigestens ein nettes Mädchen in der Mannschaft. Hoffen wir mal, dass ich nicht zu viele von den anderen drin hab." Marco nickt und bleibt stehen. ,,Hier ist mein Zimmer." ,,Okay, ich gucke, dass ich Mats mal irgendwie erreiche." Ich bleibe im Gang stehen und wähle Mats Nummer, doch er hebt nicht ab.
,,Emilinchen", schallt eine unverwechselbare Stimme durch den Flur. Erik. Sonst nennt mich niemand so, außer Mats, wenn er mich nerven will. ,,Naa Dürmchen", begrüße ich ihn ebenfalls. ,,Hast du schon ein Zimmer? Andernfalls ist mein Bett bestimmt groß genug."
,,Durm, Finger weg von meiner Freundin." Mats erscheint im Flur. ,,Tja, sieht so aus, als müsstest du dir ne andere suchen. Aber hier sind ja genug." Ich lasse ihn stehen und gehe zu meinem Freund, welcher gerade seine Zimmertür ausschließt.
,,Ziehst du bei mir ein?" ,,Du glaubst doch nicht, dass ich mir mein Zimmer freiwillig mit diesen unerträglichen Mädchen teile." Er grinst und schiebt seinen Koffer rein. Ich trete hinter ihm ein und schließe die Tür. Das Zimmer besteht aus einem Doppelbett, einem Fernseher, mehrere Regale und Schränke, einem Tisch und zwei Stühlen. Der Ausblick vom großen Fenster geht über drei Plätze, bis zum Waldanfang.
,,Und hab ich ein schönes Zimmer?" ,,Naja, etwas klein, aber man kann es aushalten. Wo ist hier der Pool?", frage ich arrogant und lasse mich auf das Bett fallen. Mats beugt sich über mich. ,,Im Bad ist eine große Badewanne. Wenn du willst können wir jeden Abend..."
,,Geh weg du notgeiler Sack", lache ich und schiebe ihn von mir runter. ,,James. Die Koffer bitte." Ich sehe ihn wartend an.
,,Vergiss es. Den darfst du schön selber hier hoch tragen." Ich verdrehe die Augen und setze mich etwas auf.  ,,So viel zum Thema Gentelman." ,,Bin ich. Vielleicht nur nicht immer bei dir." Er steht auf. ,,Lass uns die Koffer holen und dann essen gehen." Ich strecke meine Hand aus, welche er gütig annimmt und mich hochzieht.

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