Ich liege auf dem Bett und warte darauf, dass Mats endlich fertig mit Duschen wird und wir dann Essen gehen können. Auf einmal klingelt Mats Handy. Ich nehme es und schaue drauf. Unbekannt. Lieber weg drücken, nachher ist das so ein bescheuerter Fan. Kurz darauf klingelt es wieder. ,,Alter", murmel ich genervt und drücke wieder weg. Als es ein drittes Mal klingelt reicht es mir. ,,Ja?", melde ich mich. Je nach dem, wer da dran ist, kann ich der Person ja was falsches vorspielen. ,,Wer bist du?", kommt es direkt vom anderen Ende. Die Stimme kommt mir doch bekannt vor.
,,Das selbe könnte ich zurück fragen." ,,Ich hab zuerst gefragt."
Das ist Cathy. Was will die denn bitte?" ,,Das tut nichts zur Sachen. Was willst du?" ,,Mit Mats reden. Und wissen wer du bist." Die Tür öffnet sich und Mats kommt ins Zimmer. ,,Mats kann gerade nicht." Er sieht mich fragend an, hält aber zum Glück die Klappe. ,,Und woher weißt du das?" ,,Weil ich gerade im Zimmer sitze und er nebenan duscht." ,,Wer bist du?" Ihre Stimme wird wütend. Ach ist das lustig. ,,Seine Freundin, seit über nem halben Jahr." ,,Du bist also diese Emily. Gib mir jetzt Mats."
,,Erstens bist du seine Ex und ich glaube nicht, dass er dich sprechen will und zweitens duscht er immer noch." Interessiert hört Mats unserem Gespräch zu. ,,Das glaube ich dir nicht." Oh man, dieses Weib wird man ja nie los. ,,Dann hör doch selber", sage ich, gehe ins Bad und mache den Wasserhahn an. ,,Dann hol ihn da raus. Ich habe das Recht mit ihm zu sprechen", meint sie eingebildet. ,,Nö", antworte ich und lege auf. ,,Cathy hat mich nicht ernsthaft angerufen oder?" ,,Doch", sage ich und gehe auf die Anrufliste. Zum Glück hat sie nicht mit unterdrückter Nummer angerufen. Schnell blockiere ich sie, damit sie nicht auf die Idee kommt, nochmal anzurufen.
,,Hab sie blockiert." Ich halte Mats sein Handy hin, welches er annimmt. ,,Danke, dass du sie abgewimmelt hast." ,,Ich hab sie zweimal weg gedrückt. Die kann echt nerven." ,,Da sagst du was. Ich mach mich schnell fertig, dann können wir essen." ,,Endlich. Ich bin schon am verhungern.",,Knie hoch, los. Schneller, schneller, schneller", schreit Marco uns an. Obwohl meine Beine brennen und ich nicht mehr kann, beiße ich die Zähne zusammen. ,,Noch 4...3...2... und Ende. Liegestützposition." Ein Stöhnen geht durch die Mannschaft. ,,Hopp, hopp, wir haben nicht ewig Zeit." Marco macht uns schon das ganze Training lang fertig. Ich weiß nicht ob das zu irgendeinem Plan gehört, oder ob er einfach Spaß daran hat uns zu drillen. Allerdings glaube ich, dass es eher letzteres ist. In Liegestützposition warten wir auf Anweisungen von Marco. ,,Auf die Unterarme. Wer am längsten hält hat gewonnen." Innerlich stöhne ich auf. Ich hasse Liegestütze und hab einfach null Bauchmuskeln. Es dauert nicht lange, bis meine Arme leicht zittern und meine Beine folgen kurz darauf. Feste beiße ich meine Zähne zusammen und unterdrücke den aufkommenden Schmerz. ,,Durchhalten, Emi, du kannst das." Vorsichtig sehe ich mich um. Ich bin noch das einzige Mädchen, was im Rennen ist.
,,Wehe du hörst jetzt auf Emi", schreit Marco mich an. Meine Muskeln brennen vor Schmerz und meine Lunge versucht verzweifelt so viel Sauerstoff wie möglich aufzunehmen. Mein Kopf fängt an zu pochen. Erschöpft nehme ich die Spannung aus meinen Muskeln und falle auf den Boden. ,,Sehr gut, Emi. Du wirst immer besser. Kommt Jungs. Haltet durch", feuert Marco die Verbleibenden an. Ich greife nach meiner Trinkflasche. Dabei sind noch Anton, Maxi, Tom, Malte, Emilio und Antony. ,,Ich krieg nen Krampf", gibt Tom keuchend von sich und kurz darauf fällt auch er zu Boden. ,,Okay, alle mal das rechte Bein hoch", kommt es von Marco. Die fünf heben ihr Bein und Maxi gibt auf. ,,Und absetzten. Jetzt das linke Bein." Antony und Emilio hören ebenfalls auf. Marco stellt sich zwischen Anton und Malte.
,,Runter." Die zwei gehen mit dem Oberkörper runter. ,,Halten. Und hoch." Gespannt blicken wir alle zu den beiden. ,,Ganz hoch in die Liegestütz. Achtet auf mein Tempo, runter, hoch, runter, hoch." Man sieht wie die beiden kämpfen, doch keiner will aufgeben. ,,Rechte Hand auf den Rücken." Eine Sekunde später bricht Anton zusammen. ,,Sehr gut, Malte. Für heute sind wir fertig. Lauft euch noch 2 bis 3 Runden aus und dann könnt ihr gehen. Ich bin stolz auf euch, hätte nicht gedacht, dass ihr so gut durchhaltet. Habt ihr gut gemacht. Morgen bitte Laufschuhe mitbringen, wir drehen zum aufwärmen eine Runde durch den Wald. Bis morgen." Wir setzen uns in Bewegung.,,Brauchst du noch Hilfe?", frage ich Marco, welcher zusammen räumt. ,,Nene. Geh duschen, du hast super mitgemacht." ,,Okay." Ich gehe vom Platz und werde direkt von Carina abgefangen. Mühsam verkneife ich mir ein Augenrollen. Ich will einfach nur meine Ruhe haben. ,,Hey", begrüßt sie mich und lächelt mich an. ,,Hi", erwieder ich knapp und gehe weiter. ,,Warte doch mal." ,,Was ist denn?" ,,Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst, aber naja, ich finde das ziemlich blöd so. Vielleicht können wir ja noch mal von vorne anfangen. Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war."
,,Ja. Mal gucken. Mir eigentlich egal." ,,Super", lächelt sie, fällt mir um den Hals und verschwindet in der Umkleide. Wow. Irgendwie kann ich ihren Worten keine Bedeutung schenken. ,,Was wollte die denn von dir?", fragt Marco lachend und öffnet den Geräteraum. ,,Keine Ahnung. Läuft bei euch noch was?" Er schüttelt den Kopf. ,,Wurde mir zu langweilig. Hat sich eingebildet, sie wäre was besonderes. Dachte warscheinlich, dass sie ne Beziehung mit mir eingehen kann." Marco schmeißt den Ballsack in eine Ecke. ,,Dann will sie wohl durch mich an dich kommen. Es gibt schon dumme Leute." Er nickt. ,,Lass dich bloß nicht auf sie ein." ,,Keine Angst. Hab nicht so ein winziges Gehirn wie sie. Bin dann mal weg." Marco nickt abwesend und ich gehe zum Wohngebäude rüber. Duschen, Essen und dann ab ins Bett.
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Echte Liebe
FanfictionDie kleine Schwester von Marco Reus zu sein ist nicht wirklich einfach. Irgendwelche Mädels, die man nicht ausstehen kann, wollen mit einem befreundet sein, man kann sein kleines Dörfchen außerhalb von Dortmund kaum verlassen, ohne von der Presse be...