Es war Punkt 8 Uhr, als wir am nächsten Tag abreisten. Der Abschied fiel mir schwer und sogleich überkam mich Sehnsucht. Es war ein großer Spaß mit den Weasleys gewesen. Selbst meine Eltern waren begeistert, hatten sich hervorragend mit Arthur und Molly verstanden und erstmals, etwas, worauf ich lange gewartet und gehofft hatte, hatten sie eine Vorstellung von Magie bekommen. Dennoch war ich froh wieder nach Hause, in mein richtiges Zuhause zurückzukehren, fing aber bereits an den großen Weasley-Trupp zu vermissen, ehe ich den ersten Fuß über die Türschwelle des Fuchsbaus gesetzt hatte.
Meine Mutter hatte sich zumeist enthalten, sollte etwas über ihren Kopf hinweg gezischt sein oder sie Zeugin von anderen „Obskuritäten", wie sie es doch einmal genannt hatte, geworden war. Sie schien dieses „Andere" stumm zu genießen, es aber zugleich nicht allzu lieb gewinnen zu wollen. Erst, als wir in unseren eigenen vier Wänden waren, äußerte sie sich dazu, sagte, dass sie es erstaunlich fände und auch sehr beeindruckt war – am meisten von Mollys magischen Kochkünsten – und sie diesen Einblick sehr wertschätzte, aber sie sich dennoch hier, in ihrer Welt am wohlsten fühlte und sie nichts missen wollte, was sie auch nicht missen sollte.
Mein Vater hingegen schien der Magie gegenüber Achterbahn zu fahren. Mal fand er sie faszinierend, dann war sie ihm zuwider. Letzteres insbesondere dann, als er eines der Würgzungen-Toffees von Fred und George zum Opfer gefallen war, die sie ihm so überaus gastfreundlich angeboten hatten. Man konnte sich ungefähr vorstellen, wie sehr Molly an die Decke gegangen war, als mein Vater plötzlich mit einer einen Meter langen Zunge im Wohnzimmer gestanden war und vor lauter Panik beinahe den schönen Weihnachtsbaum umgeworfen hätte. Nachdem war er, sagen wir es mal so... etwas vorsichtig geworden. Jedenfalls kam auch er zu dem Entschluss, dass es nicht seine Welt war und am liebsten auch so wenig wie möglich damit zu tun hatte. Vor allem mit diesen Würgzungen-Toffees.
Vielleicht nicht gerade die Antworten, die ich mir erhofft hatte. Etwas mehr Begeisterung wäre schön gewesen, doch letzten Endes konnte ich es ihnen natürlich nicht verübeln. Beide jedoch versicherten mir, dass jetzt, wo Magie ein untrennbarer Teil von mir geworden war, er auch ein Teil von ihnen war, mit dem sie sich anfreunden würden.
War es nicht Ironie, dass ausgerechnet ich, diejenige, die ihr Leben lang unter Muggel aufgewachsen war, Slytherin zugeteilt worden war? Ich... die, die Muggel besser als der Rest der Slytherin kannte und wohl auch am Meisten mit ihnen gemein hatte. Der Großteil Slytherins war stolz auf seinen Blutstatus und legte ebenso großen Wert darauf. Das war aber nicht gleichbedeutend damit, dass alle von ihnen Muggelstämmige als geringerwertig ansahen oder derartiges. Sie waren eben stolz und Stolz zu haben war doch bestimmt nichts Schlechtes. Malfoy und einige andere Slytherin waren wohl eher die Extreme.
In letzter Zeit war mir häufig der Gedanke gekommen, dass ich gerne mehr über meine Herkunft wissen würde. Insbesondere seitdem mich Cedric darauf hingewiesen hatte, dass es unmöglich war eine Slytherin und muggelstämmig zur selben Zeit zu sein. Cedric... ob er seine Weihnachtsferien wohl mit Chang verbrachte? Kopfschüttelnd tat ich diesen Gedanken ab.
Im Grunde wusste ich nichts über meine leiblichen Eltern, mit der einzigen Ausnahme, dass zumindest ein Teil davon magisch begabt sein musste. Aber wo sollte ich zu suchen beginnen? Sollte ich überhaupt zu suchen beginnen?
Um ehrlich zu sein, hatte mich vor dem Besuch von Dumbledore vor gut einem halben Jahr nicht sonderlich für meine Herkunft interessiert. Zumindest verhältnismäßig betrachtet. Natürlich, jedes Kind hegte den Wunsch seine leiblichen Eltern kennenzulernen, so auch ich. Allerdings hatte es für mich bis Anfang letzten Sommers eine Nebensächlichkeit dargestellt. Etwas, das ich zwar wissen wollte, aber nicht unbedingt wissen musste. Doch nun, da ich mit absoluter Sicherheit sagen konnte, dass magischen Blut durch meine Adern floss, hatte dieser Wunsch und vor allem auch die Neugierde eine ganz andere Dimension angenommen. Und zum ersten Mal hatte ich sogar eine Idee, wo ich anfangen könnte.
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Till the End (Harry Potter FanFiktion)
FanfictionWas wäre, wenn dein Brief für die Aufnahme an Hogwarts auf mysteriöse Weise verschwinden und nach 3 Jahren im Ministerium auftauchen würde? Was wäre, wenn du während dieser Zeit nichtsahnend unter ganz gewöhnlichen Muggeln gelebt hättest, und nun...