Vorsichtig gab Adrian etwas Murtlap Essenz auf meine inzwischen entzündeten Wunden. Ein eigenartiges Brennen durchzog meinen Handrücken und die Schnitte begannen unangenehm zu pochen. Adrian bandagierte die Wunden sorgfältig, während ich meine Hand mit einem leeren Blick betrachtete.
„So, das dürfte halten." sagte er, als er sein Werk betrachtete.
Es waren nunmehr einige Tage vergangen, in welchen ich die Folter von Umbridge über mich ergehen lassen und ihr dabei kein einziges Mal in die Augen gesehen hatte. Diese alte Hexe würde nicht gewinnen. Ich würde sie nicht den Schmerz, den ich verspürte, sehen lassen. Mein Atem bebte kurzzeitig bei dem Gedanken daran.
Adrian und Daphne hatte ich schließlich die Wahrheit erzählt. Sie mussten wissen, wozu Umbridge fähig war und ich hoffte, sie so beschützen zu können, indem ich sie präventiv vor Unfug abhielt. Mir war bewusst, dass ich den Bogen durch den Angriff auf Pansy überspannt hatte, obwohl mir die Konsequenzen klar gewesen waren. Doch ich bereute nicht. Pansy hatte diesen Fluch verdient und ich würde es jederzeit wieder tun, hätte ich noch einmal die Wahl. Aber zumindest meine Freunde wollte ich beschützen.
Mein Blick sprang hoch zu ihm.
„Danke, Adrian." murmelte ich, machte eine kurze, unbeabsichtigte Pause. „Es gibt da etwas, das ich dich noch fragen wollte." Mein Brustkorb hob sich stark an. Vor meinem inneren Auge erschien die Slytherin, wie sie in Umbridges Büro kam, um die Schuld für das Geschehene auf sich zu nehmen. Nicht nur, dass sie zum Teil gelogen hatte, um ausgerechnet mich zu schützen, sondern dieses Verhalten wollte einfach nicht zu Pansy passen, egal wie man es drehte und wendete. Es gab keine plausible Erklärung dafür, was sie getan hatte. „Wegen Pansy---"
Er brachte mich mit einer raschen Handbewegung zum Schweigen. „Du brauchst dich nicht zu bedanken, Alicia."
„Also hast du---"
Er nickte, sah mich durchdringend an. „Ja." sagte er. „Ich habe mit ihr gesprochen, wenn man es so nennen möchte."
Ich schluckte. Also war er dafür verantwortlich. Als ich ihn betrachtete, spürte ich, wie sich etwas in mir regte. Ein Gefühl der Wärme stieg in mir hoch. Dann machte ich eine rasche Bewegung nach vorne und umarmte ihn.
„Danke." flüsterte ich. In diesem Moment fühlte ich es mit absoluter Gewissheit: Eine tiefe, freundschaftliche Verbundenheit, wie ich sie sonst nur von Harry oder Daphne kannte... Jemandem absolut vertrauen zu können.
Adrian schnaubte amüsiert in mein Ohr. „Du sollst dich doch nicht bedanken."
„Ich will es aber." sagte ich. „Du weißt, wozu Umbridge fähig ist, wenn sie dich erwischt hätte."
Wir lösten uns wieder voneinander und sahen uns an.
Adrian schüttelte den Kopf. „Du hättest dasselbe für mich getan, Alicia."
Ich grinste. Damit hatte er recht.
In Hogwarts hatte der Vorfall indes schnell die Runde gemacht. Dutzende Blicke folgten mir die nächsten Tage und immer wieder hörte ich Getuschel um mich herum. Einige Male schnappte ich auf, was sie über mich sprachen, etwa: „Glaubst du, sie ist gefährlich?"- „Parkinson ist schon echt mies, endlich hat sie eine Abreibung bekommen." - „Warum ist sie überhaupt noch an Hogwarts?"
Pansy selbst ging mir vehement aus dem Weg. Im Unterricht saß sie an dem Tisch, der am weitesten von mir entfernt lag. Auf den Gängen machte sie Halt und drehte um, oder verschwand rasch in einem Seitenflur. Gestern hatte ich ihren Handrücken gesehen. Sie hatte offenbar kein Nachsitzen bei Umbridge genossen, dennoch sah sie ungewöhnlich blass aus und ich vermutete, dass Umbridge sie womöglich auf andere Art und Weise bestraft hatte. Hatte sie ihre Version der Geschichte wieder geändert und die Wahrheit erzählt? Wohl kaum, so dachte ich. Ansonsten hätte ich das längst von Umbridge erfahren und mir würden weitere Konsequenzen drohen.
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Till the End (Harry Potter FanFiktion)
Hayran KurguWas wäre, wenn dein Brief für die Aufnahme an Hogwarts auf mysteriöse Weise verschwinden und nach 3 Jahren im Ministerium auftauchen würde? Was wäre, wenn du während dieser Zeit nichtsahnend unter ganz gewöhnlichen Muggeln gelebt hättest, und nun...