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{( Film | Part 1 )}

P.O.V. Seoyoung

»Agentin 327, Kim Seoyoung, in mein Büro. Jetzt!«, hallte die Stimme meines Chefs durch die Lautsprecher.

Bekam ich endlich einen Auftrag? 

Seit den zwei Monaten, in denen ich wieder seit Jahren zurück in Südkorea war, hatte ich nie einen Auftrag bekommen.

Ich hatte immer bloß Papierkram erledigen müssen und das obwohl ich in der Ausbildung die beste gewesen war.

So schnell es ging lief ich zum Büro meines Chefs. Anfangs hatte ich mich hier nie zurechtgefunden in den unterirdischen Bauten der Geheimorganisation für Verbrecherjagt für die ich arbeitete.

Doch nun kannte ich sogar Abkürzung. 

Ich klopfte an die Tür und trat dann auch schon ein.

»Sie wollten mich sprechen, Sir?«, sagte ich höflich und verbeugte mich kurz.

»Setzten, Kim! Ich habe einen Auftrag für sie, ihren Ersten, wenn man vom Brötchen holen absieht. Sie haben doch bestimmt von der Verbrecher- und Drogendealerbande gehört, die in Seoul ihr Unwesen treibt? Wenn nicht, kann ich ihnen den Auftrag nicht übergeben«, sagte mein Chef, Mr Chang, ein mittelalter, ernst aussehender Mann. Wie immer redete er in diesem leicht gehässigen, aber dennoch strengen Tonfall, der mir in meinen ersten Tagen hier ein wenig Angst gemacht hatte.

»Natürlich habe ich von der Bande gehört, Sir. Vermutlich fünf oder sechs junge Männer zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Jahren, der Anführer bekannt unter dem Decknamen ›Mr C‹, allerdings ansonsten unbekannt. Es wird vermutet, dass ›Mr C‹ neben dem Verbrecherdasein auch eine Art normales Leben führt, um den Verdacht von ihm abzulenken. Insgesamt weiß man noch nicht viel über den Aufenthaltsort der Bande bis auf, dass sie irgendwo im Zentrum von Seoul ihren Hauptsitz haben«, zählte ich alle Informationen auf, die bisher öffentlich waren.

»Und sie glauben, sie sind dem Fall gewachsen?«, wollte Mr Chang wissen.

»Sir, mit Verlaub, ich würde behaupten, ich bin die beste Agentin die sie für diesen Fall haben können«, sagte ich.

»Gut, gut... Der Fall gehört ihnen. Packen sie ihre Sachen, sie werden selbstverständlich undercover ermitteln. Doch vergessen sie ihre Ausrüstung nicht. Agentin 327, sie wissen wie das ganze abläuft! Sollten sie den Fall innerhalb von drei Monaten nicht gelöst haben, sind sie gefeuert«, erinnerte mich mein Chef streng.

»Ich werde sie nicht enttäuschen«, versprach ich, verbeugte mich nochmals und ging dann auf mein Zimmer, das ich mir noch mit drei anderen Agentinnen aus meinen Jahrgang teilte.

Sofort machte ich mich daran, alles einzupacken, was ich für wichtig hielt.

Als mein Koffer voll war, fiel mir gerade ein, dass ich schlecht in meiner Arbeitskleidung, schwarzer Hose und schwarzer Jacke nach Seoul reisen konnte. Das wäre schon etwas zu auffällig, im Frühling soetwas zu tragen.

Also zog ich schnell ein geblümtes Kleid an.

Als dann alles endgültig gepackt war, fehlte mir bloß noch ein Profil.

Immerhin konnte ich mich weder als Agentin 327, noch als Kim Seoyoung vorstellen.

Also schnappte ich mir Block und Stift und begann zu schreiben:

› Name: Lee Sumi

Alter: 23

Geburtstag: 24.07.

Beruf: Fotografin

Hobbies: Sport

Familie: Eltern tot, keine Geschwister ‹

Ich sah auf meine Notizen.

»Müsste reichen... Ich mache Ferien in Seoul... Dieser ›Mr C‹ kann gucken, wo er bleibt«, sagte ich zu mir selbst.

Es klopfte an der Tür.

»Ja?«, rief ich und Agent 452, oder auch mein Kollege aus dem Jahrgang über mir aka Park Yesung trat ein.

»Ich bringe dir die Akte über Mr C«, lächelte er und übergab mir die Mappe. 

Drei Monate... Ich hatte gerade Mal drei Monate um einen Fall zu lösen, über den gerade Mal eine halbe beschriebene Seite in der Akte war. Praktisch ohne Informationen.

»Viel Erfolg, Seoyoung... Pass auf dich auf...«, meinte Yesung. Er klang wirklich besorgt.

»Keine Sorge. Ich wahr Jahrgangsbeste, das solltest du nicht vergessen. Ich schaffe das«, grinste ich motiviert.

Ich war wirklich auch irgendwie fröhlich, dass Mr Chang gerade mir die Verantwortung für diesen Fall übertragen hatte, immerhin war mit dieser Bande nicht zu Spaßen, so viel war klar.

Die Bande hatte schon nicht selten Menschen verletzt, die sich ihnen in den Weg gestellt hatten.

Plötzlich griff Yesung nach meinem Handgelenk und hielt es fest umklammert.

»Seoyoung, ich meine es Ernst. Diese Menschen sind gefährlich!«, sagte er todernst.

»Ich weiß, aber ich packe das schon. Glaub mir, ich komme zurecht«, meinte ich.

»Agentin 327 an die Oberfläche, ihre Mission beginnt in weniger als einer Stunde!«, sagte mein Chef durch die Lautsprecher.

Aufgeregt schnappte ich mir meinen Koffer und die Handtasche, umarmte Yesung kurzerhand schnell und lief dann aus dem Zimmer heraus zu den Fahrstühlen, um nach oben zu fahren.

Keine zwanzig Minuten später saß ich im Zug nach Seoul. 

Meine erste Aufgabe...

Ein junges Paar saß vor mir.

»Meine Eltern akzeptieren diese Beziehung wahrscheinlich nicht... Sie hassen deine Familie«, sagte das Mädchen.

Sofort schweiften meine Gedanken wieder zu meinem alten Leben in Korea. Diese Situation hatte ich auch mit Changhyun gehabt. Nur nicht in einem Zug, sondern unter dem Kirschbaum, unter dem wir uns immer heimlich getroffen hatten.

Meine Eltern waren der Grund gewesen, weshalb ich aus Kanada weggezogen war, sobald ich meine Kampfausbildung beendet hatte. Diese hätte ich zwar auch in Korea machen können, doch in Kanada hatte ich nicht das Problem gehabt, dass nur wenige Plätze frei waren.

Ich wüsste wirklich gern, was Changhyun aus seinem Leben gemacht hat... Ob er wieder eine Freundin hat?

Doch ich wollte nicht an früher denken. Ich hatte ihn so sehr geliebt, doch nur wegen meinen Eltern war es zerbrochen.

Lieber fokussierte ich mich jetzt auf meinen Auftrag. 

Mr C würde seine gerechte Stade bekommen und mein Chef wäre froh, mich ausgewählt zu haben.

»Seoul Hauptbahnhof«, sagte die angenehme Frauenstimme aus dem Lautsprecher.

Leicht nervös nahm ich meine Sachen und ging zu den Türen, die sich kurz darauf öffneten.

Und dann ging ich hinaus, in meinen ersten Auftrag, mein erstes Abenteuer.

To be continued