Kapitel 5

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Angespannt stehe ich vor Nicks Tür. ,,Jetzt lass mich doch einfach rein." ,,Wieso sollte ich das tun?"
,,Ash, verdammt du kennst mich doch. Was soll das?" ,,Du solltest deine Zeit nicht mit ihm verschwenden. Mit mir bist du viel besser dran." ,,Ja aber du bist nicht der Boss und ich will mit dir nichts zu tun haben." ,,Oh glaub mir Süße, du wirst noch um mich betteln." Ich wende mich zur anderen Wache.
,,Geh von der Tür weg." Unsicher sieht er zwischen mir und Ash her. ,,Na komm, lassen wir sie rein. Wir wollen dir ja nicht deine tägliche Sexdosis verbieten", grinst er und lacht.
,,Das wirst du bereuen." Wütend gehe ich rein und knalle mit voller Wucht die Tür zu. ,,Du bist spät." Ach wirklich? Ist mir ja noch gar nicht aufgefallen.
,,Dann frag mal deine tolle Wache namens Ash warum", zische ich sauer. Er zieht eine Augenbraue hoch. ,,Was hat er denn gemacht?" ,,Frag ihn doch selber." Ich hab echt kein Bock mehr. Er spannt sich leicht an.
,,Gut. Geh ihn mein Zimmer, ich rede mit ihm. Und über deinen Ton reden wir gleich." Ich spüre wie sich mein Puls erhöht. Mist ich hab es schon wieder versaut. Genervt von mir selber gehe ich in Nicks Schlafzimmer und stelle mich an das Fenster. Mein Blick fällt auf ein Rudel wilder Hunde außerhalb des Zauns. Die Tiere haben sich immernoch nicht von der Strahlung erholt. Einige haben verunstaltete Gesichter, viele Stellen im rotbraunen Fell sind kahl. Die Haut hat einen ungesunden gelben Ton. Bei einem ist der Bauch auf und man sieht seine Eingeweide unter den Rippen. Ein anderer hat einen zerfleischten Schwanz. Ich bin froh denen nicht im Wald begegnet zu sein.

Die Tür fliegt auf und ich zucke zusammen. ,,Ich habe das mit Ash geklärt. Er wird dich in Ruhe lassen. Nun zu dir. Du weißt, dass ich es hasse wenn du so mit mir sprichst oder?"" ,,Tut mir leid. Er hat mich aufgeregt." ,,In Ordnung. Und jetzt komm mit. Wenn du noch länger den Fraß aus der Kantine zu dir nimmst, dann kippst du irgedwann noch um." Er nimmt meine Hand und zieht mich zur Küche. ,,Da ich schon gegessen habe, sind meine Angestellten nicht mehr da. Was möchtest du haben?", fragt er mit weicher Stimme. ,,Weiß nicht." Er geht sich einmal durch die Haare und öffnet einen Schrank. Er ist innen ganz weiß mit Licht und eine angenehme Kühle kommt da raus. ,,Was ist das?", frage ich neugierig und sehe mir die Sachen an, welche darin sind. ,,Damit macht man Sachen haltbar in dem sie kalt gemacht werden." Nick holt einen Teller mit Fleisch und Gemüse raus. Davon hab ich in der Schule mal was gehört aber gesehen hab ich sowas nie.
,,Hier. Das sollte reichen." Er gibt mir Besteck. Wir setzten uns gegen über an den Tisch und unter seinem wachenden Blick esse ich so viel ich kann. Das Essen ist tatsächlich kalt, doch das ist mir egal. Hauptsache nicht das eklige Mensaessen. Als ich fertig bin stellt er den Teller einfach in die Küche ohne sich weiter drum zu kümmern.
,,Nimmst du die Tabletten regelmäßig?" Ich nicke. Ein unzufriedenes Knurren kommt aus seiner Kehle. ,,Ich kann es nicht leiden wenn man mir nicht richtig antwortet." ,,Tut mir leid." ,,Was soll ich heute bloß mit dir machen?" Wie wäre es mit gar nichts? Mich einfach in Ruhe zu lassen und mich zu Jason gehen lassen. Er steht auf und kommt zu meinem Stuhl.
,,Eigentlich hatte ich vor dir deine Unschuld zu nehmen." Ich schlucke. Hoffentlich macht er es doch nicht. Ich will das noch nicht. ,,Aber irgendwie ist mir dank Ash die Lust darauf vergangen." Er nimmt meine Haare in seine Hand. ,,Du wirst dich von ihm fernhalten klar?" Er zieht leicht an den Haaren.
,,Ja", murmel ich unsicher. ,,Wie war das?" Er über mehr Druck aus und zieht den Kopf nach hinten. ,,Ich halte mich von ihm fern", antworte ich schnell, das es langsam echt unangenehm wird. ,,Gut so." Nick dreht meinen Stuhl zu sich um. Ich starre in seine dunklen Augen. Grinsend streicht er mit über die Wange. ,,Du wirst die Nacht morgen hier verbringen. Überleg dir was für deinen Bruder." Er beugt sich zu mir runter.
,,Sei pünktlich und lass dir nichts zu Schulden kommen. Sonst verspreche ich dir, dass dein erstes Mal nicht sehr schön und angenehm wird." Sein heißer Atem strömt in mein Gesicht. Gerade als ich dachte er will mich küssen, entfernt er sich wieder von mir. ,,Wir sehen uns morgen." Und erneut lässt er mich allein. Ich sitze einige Minuten auf dem Stuhl, bis ich es schaffe endlich auf zustehen und zu gehen.

,,Ey Süße." Ich bleibe stehen als ich Ashs Stimme höre. Den hab ich ja voll vergessen. ,,Und wars geil bei ihm. Hat er eigentlich einen großen Schwanz. Er ist bestimmt nicht so groß wie meiner." Ein dreckiges Grinsen kommt zum Vorscheinen. Ohne Nachzudenken hole ich aus und knalle ihm ein. ,,Such dir ne andere. Lass mich in Ruhe." Sein Ausdruck wandelt sich zum wütend werden. ,,Das wirst du bereuen." ,,Wenn du meinst." Ich zucke mit den Schultern und gehe. ,,So sieht man sich also wieder." Kenji kommt auf mich zu. ,,Ähm... hey", stotter ich. Er lacht. ,,Seit wann so schüchtern."
,,Sorry bin momentan etwas fertig." Ich muss ihn irgendwie abwimmeln. Nick darf auf keinen Fall was mitbekommen.
,,Ist was passiert?" ,,Nene schon gut. Hör zu, ich würde echt gerne weiter mit dir reden, aber mein Bruder ist grad alleine und..."
,,Alles gut. Muss auch langsam weiter. Bis dann." Ich nicke und warte bis er nicht mehr zu sehen ist, bevor ich weitergehe.

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