,,Dein Auge sieht ganz gut aus. Es wird bald verheilt sein." Zufrieden lässt Tristan mein Gesicht los. ,,Nick, kann ich vielleicht mal grad alleine mit Tristan reden?" Fragend zieht er eine Augenbraue hoch. ,,Bitte. Es ist wirklich wichtig." ,,Na schön. Aber nur, wenn du sie danach zur Wohnung bringst. Ich muss noch ein paar Angelegenheiten erledigen", sagt er an den Arzt gewand. ,,Alles klar, Boss. Mach ich." Nick küsst mich einmal provokant vor Tristan und geht dann. ,,Also was ist los?", fängt er direkt an, als die Tür zufällt. ,,Ich weiß nicht. Ich muss einfach mal mit jemand anderem darüber reden, als mit Nick. Klar, ich liebe ihn und hab ihm auch alles erzählt, aber irgendwie, keine Ahnung." Tristan setzt sich neben mich auf die Liege. ,,Das ist völlig normal. Manchmal braucht man einfach jemand anderen zum reden. Jemanden, der einen nicht so gut kennt. Du kannst mir alles erzählen, ich werde dich weder verurteilen, noch irgendjemandem davon erzählen. Nicht mal meiner Frau." Ich nicke und lächel ihn dankbar an. Das ist genau das, was ich jetzt brauche.
,,Boss, wie versprochen hab ich Jula hier hin begleitet." Tristan und ich stehen in Nicks Arbeitszimmer. ,,Hast du geweint?", fragt Nick stirnrunzelnd. ,,Das ist völlig normal", verteidigt Tristan mich sofort. ,,Jula, geh bitte in die Wohnung. Ich möchte mit Tristan alleine reden."
,,Aber wir haben nur geredet."
,,Das meine ich doch gar nicht, Süße. Ich will mich mit ihm nur über etwas anderes unterhalten." ,,Bis gleich", murmel ich und verlasse das Zimmer. Hoffentlich reden die beiden wirklich nur. ,,Jula?" Ich zucke zusammen und drehe mich um. Mein Vater sitzt auf de Sofa. ,,Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe." ,,Schon gut." Langsam beruhigt sich mein Puls wieder. Ich setze mich neben meinen Vater. ,,Wo ist Jason?"
,,Bei David. Ich dachte etwas Ablenkung tut ihm gut." ,,Hat er das verkraftet?" ,,Ja. Ich mache mir mehr Sorgen um dich."
,,Mir geht es hier gut." ,,Wieso bist du eigentlich dort hin gegangen? Hab ich dir nicht gesagt, dass du dich von ihm fernhalten sollst?"
,,Ich war auf dem Weg zu euch, da hat er mich überrascht. Ich schwöre dir, ich war nicht mal in der Nähe seines Zimmers."
,,Na schön. Ich glaube dir ja. Und immerhin ist er ja jetzt eingesperrt." Nick betritt das Wohnzimmer. ,,Lasst euch nicht stören", sagt er lächelnd und verschwindet im Schlafzimmer.
,,Ich bin glücklich, dass du ihn gefunden hast. Auch wenn ich nicht weiß, wie das alles gekommen ist, ihr passt gut zusammen. Ich bin stolz, was du und Jason alles ohne mich geschaft habt.",,Wolltest du wegen meinem Vater mit Tristan reden?", frage ich Nick, als ich zu ihm ins Zimmer komme. ,,Auch. Aber eigentlich wollte ich wissen, was ihr so wichtiges ohne mich besprochen habt." ,,Hat er es erzählt?" ,,Grob. Warscheinlich aber auch nur, weil ich ihm etwas gedroht habe." ,,Ich musste mal mit jemandem anderen reden." ,,Ich versteh das. Außerdem hast du mir ja bereits alles erzählt, also habe ich kein Grund sauer zu sein. Früher habe ich Tristan auch oft meine Probleme anvertraut. Er kann sowas sehr gut." ,,Wie wird es jetzt weitergehen?" Ich kuschel mich mehr an Nick. ,,Wie meinst du das?" ,,Mit uns. Mit allem."
,,Es wird sich zwischen uns hoffentlich nichts verändern oder?" ,,Ich mein nur mit..." Ich breche ab. ,,Alles gut. Ich lasse es langsam angehen. Du bekommst die Oberhand und darfst entscheiden." ,,Danke." ,,Das ist selbstverständlich.",,So da sind wir wieder." Die Fackel erhellt die vielen Bücherregale. Wie sehr ich diesen Raum vermisst habe. Ich hab Nick gebeten, mich noch mal hier her zu bringen, da ich die anderen Bücher alle ausgelesen habe. Mein Blick fällt auf einen kleinen Tisch mit ein paar verstaubten Büchern. ,,50 Shades of Grey? Was ist das für ein Buch?" ,,Eins der wenigen welche ich gelesen habe. Tu mir einen Gefallen und lies es nicht. Sonst hast du auf Ewigkeiten ein anderes Bild von mir." ,,Worum geht es da denn?" ,,Kannst du dich noch an den Keller erinnern?" Ich rufe den Raum, in den mich Nick nach meinem Fluchtversuch gebracht hat zurück in mein Gedächtnis.
,,Ich glaube ich will es doch nicht lesen", sage ich schnell und wende mich von dem Tisch ab.
,,Gute Entscheidung", lacht er und schiebt mich zum Bücherregal. ,,Die Geschichte von Troja, der Untergang von Pompeji, die Eroberung Amerikas... Was sind das alles für Bücher?" ,,Das sind alte aufgeschriebene Geschichten, welche vor Jahrtausenden geschehen sind." ,,Atlantis. Gab es das wirklich?" ,,Das weiß man nicht. Es konnte damals nicht bewiesen werden und heute fehlen die Forschungsgeräte."
,,Ich nehme es mal mit. Es hört sich interessant an." Ich ziehe es aus dem verstaubten Regal und drücke es Nick in die Hand.
,,Hier. Ich brauche beide Hände."
,,Wofür?" ,,Einfach so." Er verdreht die Augen, hält es aber fest.
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Die neue Welt
RomanceWir schreiben das Jahr 2135. Es ist ein Jahrhundert her, dass der Atomkrieg begonnen hat und die Erde zerstörte. Menschen waren auf der Flucht, jede Stadt war zerstört und ein Kampf ums Überleben began. Clans bildeten sich und der Kampf geht weiter...