Nick ist grad mal zwei Tage weg und schon raste ich vor Sehnsucht und Angst nach ihm fast aus. Ich weiß nicht was ich machen soll, nichts lenkt mich ab. Fast durchgehend bin ich bei meiner Familie. Mein Vater wollte eigentlich mit, doch Nick hat es ihm verboten, Jason und mir zu liebe. Ich schaue aus dem Fenster. Jasons Schule müsste eigentlich schon vorbei sein und Dad ist mit seiner Schicht bestimmt auch schon fertig. Etwas schwerfällig erhebe ich mich aus dem Sofa. ,,Wohin?", fragt eine der Wachen draußen.
,,Zu meiner Familie", antworte ich wie immer. Er nickt und geht etwas auf Seite. Die Gänge sind nicht so voll wie sonst, man merkt die bedrückte Stimmung. Die Angst, dass der Ausgesandte eventuell nicht zurückkommt, was ich auch voll verstehen kann. Dieselbe Angst habe ich jede Sekunde um Nick.Die Tage vergehen, ohne dass etwas spannendes passiert. Meine Bücher habe ich fast ausgelesen, aber ohne Nick kann ich mir keine neuen holen. Schlaflos liege ich alleine in dem riesigem Bett und wälze mich umher. Endlich habe ich eine bequeme Position gefunden und döse langsam weg, als die Tür aufgeht. Verschlafen will ich nachschauen, aber es ist zu dunkel. Der Statur nach könnte es... ,,Süße ich bin wieder da", höre ich Nicks leise Stimme. Ich spüre wie das Bett unter seinem Gewicht einsinkt und er zu mir kommt. ,,Ich hab dich vermisst", flüster ich und ziehe ihn zu mir runter. ,,Ich dich auch." Sanft küsst er mich. Sein vertrauter Geruch steigt mir in die Nase.
,,Bist du verletzt?" ,,Nur ein paar Kratzer. Aber ich bin ziemlich fertig. Es sind einige Dinge passiert." ,,Was denn?" ,,Kann ich es dir morgen erzählen? Ich würde gerne duschen und dann endlich schlafen." ,,Klar." ,,Bis gleich." Er drückt mir noch einen Kuss auf die Stirn und geht von mir runter. Er ist wieder da. Endlich kann ich beruhigt schlafen. Glücklich schließe ich die Augen.Erschrocken fahre ich hoch. Sofort blicke ich neben mich. Nein, es war kein Traum. Da liegt er. Eine kleine Schnittwunde, die so gut wie verheilt ist, befindet sich an seiner rechten Wange, sonst kann ich keine Wunden ausmachen. Ich kuschel mich an ihn, aus Reflex zieht er mich automatisch näher zu sich. Gedankenlos starre ich aus dem Fenster und frage mich, ob er den Boss der Carimte bekommen hat. ,,Bist du schon lange wach?", fragt eine verschlafene Stimme neben mir. Ich drehe mich um und blicke in seine dunklen Augen. ,,Geht." Vorsichtig streiche ich über seine kleine Schnittwunde. ,,Erzähl mir was passiert ist", bitte ich ihn. Er nickt und wir kuscheln uns aneinander.
Nick POV
Rückblick,,Boss wir kommen hier nicht durch. Wir müssen es über die rechte Seite versuchen", brüllt Marlon mir zu. Ich sehe mich ganz kurz um. ,,Sané", rufe ich laut, sodass es jeder hört. Es ist das Wort für eine bestimmte Aufstellung, so weiß jeder direkt was zu tun ist. Wir kämpfen uns immer weiter vor, bis zum Bosshaus. Zu viert schlagen wir die wenigen Wachen zu Boden. Ich reiße die Tür so heftig auf, dass sie fast aus den spärlichen Angeln fliegt. ,,Was wollt ihr? Ich gebe euch alles was ihr wollt." Der Boss versucht seine Angst zu verstecken, aber er ist nicht gut darin. Immer wieder geht er einen Schritt zurück, bis er an die Wand stößt. Ein kurzer Blickaustausch mit meinen Leuten und sie lassen mir den Vortritt. ,,Bitte." ,,Ich will Rache. Du hat meine Freundin fast umgebracht. Und bei Cisa hast du es geschafft." ,,Was willst du?"
,,Dich", fauche ich und ziehe mein Schwert. ,,Du wirst jetzt schön mit uns kommen, deinen Leuten sagen, dass sie uns in Ruhe lassen sollen, da du sonst nicht mehr bei den Lebenden wandelst." Ich gehe immer näher auf ihm zu und halte ihm das Schwert an den Hals. Umringt von uns verlassen wir mit dem feindlichen Boss das Haus. ,,Beendet den Kampf", ruft er laut. Augenblicklich hören seine Männer und ziehen sich zurück.
,,Nick?" Ich bleibe stehen. Fast wäre der Boss weiter in die Klinge gelaufen. Wer war das? Einmal kenne ich die Stimme nicht und niemand außer Jula darf mich beim Namen nennen. ,,Übernehmt ihn und kümmert euch um ihn." Ich schubse den Boss der Carimte nach vorne und drehe mich um. Eine braunhaarige Frau kommt aus dem Schatten eines Hauses.
,,Du siehst genauso aus wie dein Vater." Sie fängt an zu lächeln.
,,Wer bist du?" Meine Stimme ist kalt. Ich hab kein Bock auf irgendeinen Gefühlsmist, vorallem wenn mein Vater da rein gezogen wird. In ihrem Gesicht kann ich leichte Trauer erkennen. ,,Ich bin deine Mutter Nick." ,,Wenn du es wirklich bist, warum bist du angehauen? Hast mich alleine gelassen?" ,,Das ist eine lange Geschichte. Ich war noch sehr jung weißt du." Flehend sieht sie mich an. ,,Meinetwegen kannst du mitkommen. Aber erwarte nicht zu viel." Ich drehe mich um und gehe. Erstmal muss ich das Chaos ordnen. Wie kann das sein? Meine Mutter einfach so? Ich hab da irgendwie kein gutes Gefühl bei. Klar sie ist meine Mutter, als sie es gesagt hat ist es mir aufgefallen, so hat mein Vater sie immer beschrieben. Aber wenn man sein Leben lang keine hatte, dann ist es ein seltsames Gefühl.Jula POV
,,Du hast deine Mutter gefunden?" Ungläubig schüttel ich den Kopf. ,,Das ist doch wundervoll." Zweifelnd sieht Nick mich an. ,,Irgendwie läuft das zwischen uns nicht so. Ich weiß auch nicht. Wir kommen einfach nicht gut klar." ,,Das wird bestimmt. Ich kann mir vorstellen, dass es schwer für dich ist." ,,Willst du sie kennenlernen." ,,Okay." Da bin ich mal gespannt. ,,Dann lass uns aufstehen. Ich hab Hunger."
,,Du hast immer Hunger." Grinsend küsst Nick mich als Antwort und entlässt mich dann aus seinen warmen und gemütlichen Armen.
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Die neue Welt
RomansaWir schreiben das Jahr 2135. Es ist ein Jahrhundert her, dass der Atomkrieg begonnen hat und die Erde zerstörte. Menschen waren auf der Flucht, jede Stadt war zerstört und ein Kampf ums Überleben began. Clans bildeten sich und der Kampf geht weiter...