Ich fühle mich unwohl in diesen Sachen. So verwundbar, wie ein Außenseiter. Mit jedem Schritt werde ich langsamer, in der Hoffung, die Zeit aufzuhalten. Vorsichtig gucke ich um die Ecke. Ash ist der letzte den ich jetzt noch gebrauchen könnte. Doch er scheint frei zu haben. Von den beiden Wachen werde ich angestiert, klar, ich falle auf. Ohne das sie ein Wort sagen gehe ich einfach rein. Nick ist nicht da. Soll ich warten? Oder ihn suchen? Ich warte lieber. Nachher bekomme ich wieder Ärger. Neugierig gucke ich auf den Tisch. Ein paar Papiere liegen dort drauf, welche mit einer ordentlichen Handschrift versehen sind. Was draufsteht kann ich nicht lesen, dafür stehe ich zu weit weg und will nicht näher dran. ,,Wie ich sehe hast du meine Anweisungen befolgt." Eine tiefe Stimme hallt durch den Raum und lässt mich zusammenzucken. Ich drehe mich etwas und schaue ihn an. Da steht er, an den Türrahmen gelehnt, gutaussehend und angsteinflößend wie immer.
,,Genug gestarrt?" Beschämt senke ich meinen Blick. Ich bin aber auch blöd. ,,Komm. Oder sollen wir es auf dem Tisch dort machen?" Sofort schaue ich hoch und gehe langsam auf ihn zu. Nick würde ich alles zutrauen.
,,Hast du Angst", flüstert er leise, als ich direkt vor ihm stehe.
,,Sollte ich das?", gebe ich selbstbewusster, als ich mich fühle zurück. ,,So gefällst du mir." Er schließt die Tür, um mich direkt danach dagegen zu drücken. Gierig presst er seine Lippen auf meine und küsst mich fordernd. ,,Wie ich das vermisst habe", raunt er. Er bringt wieder Abstand zwischen uns, wobei ich erleichtert einatme. ,,Du wirst jetzt genau das machen, was ich dir sage klar?" Ich nicke und starre an ihm vorbei. ,,Sieh mich an." Ohne weiteres gehorche ich.
,,Du gehst jetzt in mein Zimmer. Dort wartest du auf mich. Wenn du das nicht machst, hast du ein großes Problem." ,,Ja", murmel ich leise. ,,Geh." Damit macht er mir den Weg frei. Ich gehe los, doch mit jedem weiteren Schritt wächst das Verlangen wieder umzudrehen und wegzurennen. Warum macht er das? Wieso fängt er nicht direkt an, dann hab ich es hinter mir. Weshalb zögert er es raus? Meine Hand zittert, als ich die Tür öffne und in das gewaltige Schlafzimmer eintrete.Minute für Minute verstreicht und ich werde immer ungeduldiger. Gelangweilt setze ich mich auf das Bett. Was wohl in der Schublade des kleinen Schrankes ist? Er hat nicht verboten. Neugierig öffne ich sie. Darin liegt ein sehr altes, zerfleddertes Buch. Ich mache den Ledereinband auf und fange an zu lesen. Die Schrift ist alt, doch man kann sie lesen.
5. 9. 2035
Das, was die Regierung erwartet hat, ist eingetroffen. Der Atomkrieg wütend seit zwei Tagen über unseren Köpfen. Wir sind einige der wenigen, welche einen Platz im Bunker bekommen haben. Doch Hoffung habe ich nicht. Hier sind zu viele Leute, es gibt zu wenig Nahrungsmittel und der Sauerstoff hält auch nicht ewig. Wir hoffen das Beste.8. 9. 2035
Trotz Dosierungen wird das Wasser immer weniger und auch der Sauerstoffgehalt sinkt täglich. Die Bomben haben noch nicht aufgehört, die Sirenen dröhnen Tag für Tag. Ich vermisse meine Familie, ich hoffe sie leben noch.,,Was machst du da?", schreit Nick und reißt mir das Buch aus der Hand. ,,Lesen", antworte ich monoton. ,,Hab ich dir das erlaubt?" ,,Du hast es nicht verboten", provoziere ich. Er legt das Buch zurück und knallt die Schublade zu. ,,Was hast du dir dabei gedacht?" ,,Ich wollte mich ablenken. Weil du mich nervös gemacht hast. Glaubst du, dass ist leicht für mich? Ich kenn dich nicht mal richtig und soll mit dir schlafen", rufe ich sauer. Kräftig stößt er mich nach hinten und setzt sich auf mich. ,,So redest du nicht mit mir klar?" ,,Dann hör du auf mich so zu behandeln." Ich hab keine Ahnung woher das Selbstbewusstsein kommt, aber es fühlt sich cool an. ,,Ich kann dich behandeln wie ich will. Du gehörst mir." Ich will erneut etwas erwiedern, dich er drückt seine Hand auf meinen Mund.
,,Sag besser nichts mehr. Sonst machst du es nur noch schlimmer." Seine Augen funkeln bedrohlich und mein Selbstbewusstsein wandelt sich in Angst um. Fuck, was hab ich wieder gemacht. Er nimmt seine Hand weg und küsst mich sofort. Immer wieder versucht er mit seiner Zunge einzudringen, aber ich lasse es nicht zu. ,,Du hast es nicht anders gewollt", knurrt er und reißt mir grob das Shirt vom Körper. Mit einer Hand hält er meine Arme fest, mit er anderen entfernt er den Bh. ,,Kommen wir zu deiner Strafe." Ein fieses Grinsen bildet sich auf seinen Lippen. Er drückt meine Arme hoch und mit ein paar gekonnten Griffen hat er sie am Bettpfosten zusammengebunden. ,,Mach mich los, was soll das?" ,,Halt deinen Mund. Mach es dir nicht noch schwerer, ich hab noch ein paar Sachen auch Lager." Der Ton seiner Stimme verursacht Gänsehaut. Er zieht sich sein Oberteil aus. Wütend ziehe ich an meinen Fesseln, doch der Versuch loszukommen scheitert. Die Seile sind zu fest und schneiden schon leicht in meine Haut rein. Von meinen Brüsten wandert seine Hände immer tiefer zu meiner Hose. Als ob er es nicht mehr erwarten kann, streift er sie ab. Krampfhaft gucke ich an die Decke. Ich will nicht mehr. Auf einmal zieht sich ein unerträglicher Schmerz durch meinen Unterleib und fast gleichzeitiger stöhnt Nick genussvoll auf. Es fühlt sich an, als würde ich zerreißen. Immer wieder ziehe ich an den Seilen. Nur am Rande nehme ich Nicks gestöhne war. Vor Schmerzen spüre ich da unten gar nichts mehr, es ist als wäre alles taub.
,,Nick", keuche ich leise und spüre, wie mir eine Träne runter läuft. ,,Da musst du durch", raunt er und stöhnt erneut. Die Fesseln schnüren mir das Blut ab und ich spüre nichts als Schmerzen. Stumm lasse ich alles über mich ergehen, nur an den Tränen sieht man wie es mir geht.Nach einer Ewigkeit zieht er sich endlich aus mir raus. ,,Es ist vorbei", sagt er leise und streicht mir die Tränen weg. ,,Nächstes mal gefällt es dir. Das erste Mal ist nie angenehm." Er steht auf und löst meine Fesseln. Vorsichtig gehe ich über die aufgescheuerten Gelenke. Dann öffnet er den Schrank und holt ein Shirt und eine Boxershort an. ,,Hier", sagt er und wirft mir das Shirt zu, während er die Boxershort anzieht. Schnell ziehe ich es über und drehe mich von ihm weg. Das Bett senkt sich und er zieht mich an sich. Ich betrachte die Dunkelheit, welche sich draußen breit macht. ,,Hast du starke Schmerzen." ,,Nein wie kommst du nur da drauf", murmel ich sarkastisch.
,,Mach mich nicht wieder sauer." Ich verstumme wieder. Es dauert lange, doch irgendwann siegt die Müdigkeit über die Schmerzen.

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Die neue Welt
RomansaWir schreiben das Jahr 2135. Es ist ein Jahrhundert her, dass der Atomkrieg begonnen hat und die Erde zerstörte. Menschen waren auf der Flucht, jede Stadt war zerstört und ein Kampf ums Überleben began. Clans bildeten sich und der Kampf geht weiter...