Endlich war Freitag! Nach der Uni fuhr ich schnell zur WG und packte meine wenigen Möbel ins Auto. Naja, eigentlich war das ja gar nicht viel. Ein Tisch und zwei dazu passende Stühle aus meinem Zimmer, ein Wandschrank, den ich erstmal auseinanderbauen musste und ein kleines Bild von mir und... Oh Mann. Und schon wieder kam mir Christian in die Gedanken. Wieso ist das so? Ich hab gedacht wahre Liebe macht glücklich. So lang es wahre Liebe ist zumindest... Aber irgendwie war es bei uns nicht so...oder? Ich stellte alles in Frage, wie ich es immer tat. Schnell lenkte ich mich ab und räumte weiter aus. Als ich fertig war schnappte ich mir mein Handy. Et voilà: Wie auf's Stichwort hatte Christian mir geschrieben. Perfekt...
Hey Süße,
hast du Zeit?Ich war etwas enttäuscht. Ich meine, er hat sich tagelang nicht bei mir gemeldet und schreibt nur sowas? Irgendwie vermisste ich ihn ja auch, ich geb's ja zu...
Hey, klar
Komm doch vorbeiWenigstens wusste er, wo ich wohnte. Ein rießen Erfolg... Es klingelte an der Tür und ich öffnete sie sofort. Christian stand vor mir und hörte stumm, wie zwei Stockwerke über uns laut gelacht wurde. Er bemerkte erst jetzt, dass ich schon längst in der Tür stand und gab mir einen schnellen Kuss.
"Hey"
"Hi"
Er kam ohne Aufforderung herein und sah sich um.
"Sind deine Nachbarn immer so... speziell?"
"Sie klingen zumindest nett" lächelte ich und schloss die Tür.
"Meinst du, hm?"
Wie ich diesen sarkastischen Unterton bei ihm nicht leiden konnte. Er blieb im leergeräumten Wohnzimmer stehen.
"Viel hast du hier aber noch nicht gemacht"
"Liegt daran, dass ich nicht viele Möbel habe"
Er schien meinen genervten Ton gehört zu haben, kam auf mich zu und legte seine Hände an meine Taille.
"Hey, war nicht so gemeint..."
Er zog mich zu sich und fing an mich zu küssen. Doch ich konnte es nicht genießen. Ich empfand nichts. Nada. Ich ließ meine Gedanken schweifen, während Christian leidenschaftlich auf meine Oberlippe biss. Mir fiel auf, dass ich nicht einmal meine Augen geschlossen hatte. Oder überhaupt den Kuss erwiederte. Er stoppte abrupt und sah mich fragend an. Als er von mir abließ fasste ich mich wieder.
"Was hast du denn?" fragte er verwirrt.
"Nichts" antwortete ich knapp.
Ich wusste ja nicht einmal was es war, dass mich so störte.
"Mann, sag doch was los ist!"
Er sah mich echt sauer an.
"Ich weiß es doch auch nicht!"
Okay, jetzt war ich sauer.
"Alter, hast du deine Tage oder was?! Was schreist du denn so?!"
"Du hast doch angefangen rumzuschreien!" wehrte ich mich und Christian lief zur Tür.
"Warte"
"Vergiss es!"
Er zog sich seine Jacke wieder an und öffnete die Tür.
"Christian" rief ich noch, da knallte er auch schon die Tür zu.
Ganz ehrlich: Es gab keinen Grund für mich, sich zu entschuldigen. Es hatte eh keinen Sinn. Zumindest nicht jetzt. Also legte ich mich hin, schloss die Augen und schlief ein. Das Wochenende war auch nicht besser. Christian meldete sich nicht mehr, aber ich wollte auch nicht mit ihm sprechen. Ich besorgte noch etwas Farbe für die Wand im Gang und eine Tapete mit schönem Muster für das Wohnzimmer. Zu dumm, dass ich zu faul war, um zu tapezieren. Deswegen lag ich die restliche Zeit nur auf meiner Couch rum. Der Montag war noch beschissener als der davor. In der Uni war mir echt zum Kotzen. Die Zeit verging nicht und so saß ich gefühlte Jahre im Hörsaal und bemühte mich dem Dozenten zuzuhören. Was ich natürlich nicht hinbekam. Aber das war ja Alltag. Kaum war ich auf dem Weg zur Wohnung, rief mich Christian an.
"Hallo?"
"Hey, ich bin's"
Ich stoppte den Motor und schloss mein Auto ab.
"Hey, was gibt's?"
"Ich wollt mit dir reden..."
Oh, das klang ja schon mal gut.
Ich hing meine Tasche um meine Schulter und lief nach oben.
"Hör zu, dass mit uns ist doch echt nix Langanhaltendes!"
Und das kommt nach zwei Jahren!
"Das kommt aber früh"
"...Ich mach Schluss"
"Schön! Vielleicht findest du ja irgendeine Schlampe, die nicht gerne über ihre Gefühle redet"
Ich legte wütend auf. Ganz ehrlich? Ich hab' geahnt, dass es nicht mehr lange hält. Aber das er über's Handy Schluss macht ist... das ist einfach erbärmlich. Und feige. Ich durchsuchte meine Tasche nach dem Wohnungsschlüssel, doch ich fand ihn nicht.
"Scheiße!" fluchte ich.
Als ich weiter suchte, fiel zu allem Überfluss noch meine Tasche auf den Boden und mein ganzes Zeug aus der Uni lag auf dem Boden verteilt. Wütend trat ich gegen meine Tasche. Kennt ihr das, wenn man total sauer ist, keine Nerven mehr hat und die Wut irgendwie rauslässt, danach aber richtig deprimiert und verzweifelt ist? Mir geht es so. Ich lehnte mich gegen meine Wohnungstür und sank langsam auf den Boden. Mir rollte eine Träne nach der anderen über meine Wangen und ich fing an leise zu schluchzen. Ich zog meine Beine an und lehnte meinen Kopf auf meine Knie, als die Tür nebenan aufging.
Hey kleine Weltraumfrösche:),
bald kommen die Youtuber, keine Sorge;)
aber ein bisschen Vorgeschichte muss mal sein:P
ansonsten hoffe ich es hat euch gefallen:)
Commando Tdhudgas,
Larissa
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Wish you were here (Lefloid FF, Spacefrogs FF)
FanfictionRebecca studiert in Berlin und zieht in ihre erste eigene Wohnung dort. Ihr Leben war bisher nicht außergewöhnlich oder überhaupt beneidenswert, bis sie den Typ gegenüber kennenlernt: Steve. Durch ihn lernt sie noch ein paar Berliner Youtuber kennen...