POV Flo
Sie reagierten alle positiv. Zumindest die, die auf mein letztes Video geantwortet haben. Es waren mehr, als ick zu Anfang dachte. Doch es gab eben noch keinen Termin. Der einzige Grund, wieso ick nicht aufhören konnte mir Sorgen zu machen. Um Rebecca. Deswegen war ick immer bei ihr, wich ihr nicht mehr von der Seite. Nicht, dass das alles verändert hätte. Nein, aber Rebecca wusste eben, dass ich viel mehr auf sie aufpasste als gewöhnlich. Eines Tages hielt sie es nicht mehr aus, sich ständig zu verstecken. Ick lief besorgt hin und her, natürlich nur in der Wohnung, schüttelte stur den Kopf.
"Bitte, Fluff!" flehte sie, griff nach meiner Hand.
"Wat, wenn dir wieder beinahe so etwas passiert? Oder nicht nur beinahe??"
Ick fuhr mir durch die Haare, ließ es mir weiter durch den Kopf gehen.
"Ich hab ja nicht gesagt, dass ich alleine gehen will... Bitte, nur etwas frische Luft, dass kann doch nicht so schlimm sein, Schatz!"
Sie sah mich mit Schmollmund an, ick sah schnell auf den Boden. Doch sie stellte immer wieder Blickkontakt her, brachte mich zur Verzweiflung.
"Nicht der Schmollmund!"
"Lieber der Dackelblick?" lächelte sie, strich über meine Hand.
"Hast mich schon geschlagen" flüsterte ick, küsste sie zärtlich.
Sie grinste zufrieden, erwiderte ihn glücklich. Dann ließ sie von mir ab, zog mich aus der Wohnung. Ick machte extra langsamer, sah mich immer wieder um.
POV Rebecca
Er sah sich ständig um. Eigentlich hatte ich das Thema fast vergessen. Lag aber daran, dass wir seit Tagen nicht mehr aus der Wohnung kamen. Doch Flo schaffte es, mich genau so nervös zu machen, wie er es schon längst war.
"Schatz, kannst du bitte ruhig bleiben?"
Er sah zu mir runter, schüttelte den Kopf. Ich verdrehte die Augen, doch er griff nur nach meiner Hand, zog mich enger zu sich.
"Tut mir leid" flüsterte er, doch ich lächelte ihn bloß an, küsste ihn auf die Wange.
"Du siehst es doch. Alles ist in Ordnung. Ist nicht so, als ob sie nur darauf warten würden, dass wir aus der Wohnung kommen"
Er nickte, ließ unsere Finger lächelnd ineinander greifen. Vielleicht hatten die Hater das mit der geplanten Unterstützungs-Aktion ja mitbekommen. Vielleicht würden sie aufhören, einfach so. Vielleicht waren weitere Sorgen unnötig. Doch es war nicht so. Wir liefen die Spree entlang, blieben eine Zeit lang am Ufer stehen. Keine Ahnung wieso, aber ich fand den Moment unheimlich schön. Selbst in so einer schwierigen Zeit war ich glücklich. Dank Flo.
"Willst du weiter?" unterbrach er meine Gedanken.
Ich nickte, drehte mich mit ihm um. Da standen sie. Flo starrte sie mit großen Augen an. Sie hatten diese Hater-Masken auf, blieben stumm. Unwillkürlich musste ich schlucken, spürte wie Flos Griff sich verstärkte. Sie kamen auf uns zu, langsam und still. Wirkten so nur bedrohlicher. Fuck! Was sollten wir tun? Sein Griff verstärkte sich weiter, er sah sie nur an, bekam kein Wort heraus. Es waren so viele.
"Lauf" flüsterte er mir zu und ich sah zu ihm auf.
Er erwiderte meinen Blick, sah dann wieder zu den Hatern. Unauffällig machte er ein paar Schritte rückwärts, ich tat es ihm gleich. Dann lief er los, zog mich schnell mit sich. Wir rannten. Dabei waren wir noch nicht einmal in der Nähe der HWG! Als wir um eine weitere Ecke liefen, hielt ich außer Atem an, Flo sah mich besorgt an.
"Schatz, wir müssen weiter!" sagte Flo verzweifelt, sah sich um.
"Ich kann nicht mehr!" murmelte ich, sah zu ihm auf.
Flo musterte mich etwas überfordert, fuhr sich durch die Haare. Jemand tippte mir auf die Schulter. Erschrocken fuhr ich herum, wurde in ein Haus gezogen. Flo sah mir geschockt hinterher, sah dann, wie ich auch, wer hinter dem Überfall steckte.
"Hey Leute, wat macht ihr denn hier?" grinste Frodo.
Flo atmete erleichtert aus, sah sich aber weiter um.
"Reb, wat- wat habt ihr?"
Sein Blick wechselte immer von mir zu Flo, dann wieder zu mir. Doch ich konnte nur auf den Boden sehen. Flo zog mich in seine Arme, ich drückte mich an ihn.
"Ich hab echt gedacht, dass das vorbei wäre" flüsterte ich in sein Shirt.
Sein Atem war so unregelmäßig wie sein Puls. Frodo verstand alles ohne Erklärung, stand nur bei uns und wurde immer betrübter.
"Ick glaube, ihr solltet einen Termin mit den Fans finden"
Flo nickte gedankenvertieft, ließ nach einer Zeit von mir ab.
"Ick finde heute noch einen Termin" versprach er mir, entlockte mir ein schwaches Lächeln.
Bald stand wieder unser geliebter Fahrdienst vor der Tür. Zwar war ich dagegen, dass wir Steve ständig Arbeit machten, doch seit dem letzten Mal meinte er, er fühle sich dazu verpflichtet. Damit er auch etwas helfen konnte.
"Wie viele waren es diesmal?" flüsterte Steve fast, also ob er sich kaum trauen würde zu fragen.
Vielleicht hatte er ja Angst vor der Antwort. Flo sah mich nur an, ich zuckte mir den Schultern.
"Ick hab mir jetzt nicht die Zeit genommen, sie zu zählen... Aber ick glaube ungefähr 50"
Sofort sah ich auf den Boden. Flo hatte untertrieben... maßlos sogar. Das wusste er anscheinend auch selbst, so wie er mich jetzt ansah. Ich verstand ihn, nickte nur. Genau wie ich wollte er nicht, dass sich die anderen um uns sorgten. Zumindest nicht in solchen Ausmaßen. Kaum hatte Steve den Motor ausgeschalten, liefen wir in unsere Wohnung. Nicht, dass er uns nicht angeboten hätte mit zu Rick zu kommen, aber wir lehnten ab. Ich sah wieder nach diesem Hashtag. Es wurden von Tag zu Tag mehr. Nach einer Weile setzte sich Flo zu mir, lächelte mich an.
"Übermorgen"
Ich sah ihn verwirrt an, da ich dieses Thema in meinen Gedanken eher vermied. Er verstand es, sprach weiter.
"Übermorgen bekommen wir Unterstützung von meiner Army"
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Wish you were here (Lefloid FF, Spacefrogs FF)
FanfictionRebecca studiert in Berlin und zieht in ihre erste eigene Wohnung dort. Ihr Leben war bisher nicht außergewöhnlich oder überhaupt beneidenswert, bis sie den Typ gegenüber kennenlernt: Steve. Durch ihn lernt sie noch ein paar Berliner Youtuber kennen...