One step [Yoonmin]

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One step [Yoonmin] by Kookie

"Was willst du? Wieso rufst du an?" Seine Stimme klingt kalt, sowie ich es von ihm gewohnt bin. So wie jeder es von ihm gewohnt ist. Es ist einfach er. Kalt. "Weil ich deine Stimme hören musste." versuche ich zu erklären. "Das hast du ja jetzt. Kann ich auflegen?" Er klingt genervt. Ich wünschte er wäre es nicht. Ich wünschte, ich hätte ihn noch einmal glücklich hören können, doch das ist nicht möglich, solange ich die Person am anderen Ende der Leitung bin. Nicht mehr. Denn er hasst mich. Er verachtet mich. Er will mich loswerden. "Nein!" rufe ich. "Wieso nicht?" Ich kann förmlich hören, wie er mit den Augen rollt. "Weil... na weil..." "Bekomme ich heut noch eine richtige Antwort?" fragt er, nun schon richtig wütend. Ich will ihn nicht wütend machen. Ich will ihn nicht nerven. Ich will ihn wieder sanft hören, so wie er es nur selten ist. Sanft und freundlich. "Weil ich mich noch nicht verabschiedet habe. " Meine Stimme zittert und ist unruhig. Er hört es. Er muss es hören. "Wovon redest du?" Ich atme einmal tief ein. "Ich liebe dich, Yoongi." Ich höre sein Schnauben durch das Telefon. "Ich liebe dich und ich habe es schon immer. Und egal was passieren wird, ich werde dich auch immer lieben." Die ersten Tränen rollen über meine Wange. "Was soll schon passieren?" entgegnet er, noch immer genervt. Achte auf meine Stimme und finde es selbst heraus. "Die Welt ist groß und böse. Es kann viel passieren." Höre es, denn ich kann es nicht aussprechen. Ich kann es einfach nicht. "Haha, sehr witzig. Jetzt ernsthaft. Wieso hast du angerufen?" Wie sage ich es ihm? Wie kann ich es formulieren? "Weil ich dich liebe. Leb wohl Yoongi." Ich senke meine Hand mit dem Handy in ihr. Seine Worte sickern nur noch leise zu mir durch. "Jimin? Jimin! Wovon redest du? Hallo?" Ich lege auf. Ich habe seine Stimme noch einmal gehört. Ich habe sie verwirrt gehört. Und ich sehe ihn in diesem Moment. Mehr brauche ich nicht. Ich habe ihn verletzt. Ich habe ihn enttäuscht. Und er könnte mir niemals verzeihen. Hoffentlich nimmt er es mir nicht übel. Nur einen Schritt vorwärts und er ist mich los. Nur einen Schritt vorwärts und er hat keine Sorgen mehr. Nur einen Schritt vorwärts und ich muss mich endlich nicht mehr schlecht fühlen. Einen Schritt vorwärts den ich endlich wage.

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