Drugs [Yoonkook]

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Wütend stapfe ich durch das herunter gekommene Haus auf der Suche nach Yoongi. Immer wieder werden mir wütende Blicke zu geworfen. Ich versuche mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. "Was willst du?" murrt mich ein Junge an. "Ich suche Min Yoongi." sage ich, darauf bedacht nicht zu unhöflich zu klingen, da ich mich definitiv nicht mit ihm anlegen möchte. "Kenn ich nicht." meint er genervt und stellt sich aufrecht hin, vermutlich um mich noch weiter ein zu schüchtern. "Suga." sage ich knapp "Den Flur durch." Er macht einen Schritt zur Seite und ich gehe ängstlich weiter. Will ich ihn wirklich so sehen? Bis jetzt konnte ich solchen Situationen immer ausweichen, aber heute geht es nicht anders. Viele seltsame Kreaturen streifen meinen Weg, die bereits mehr Tier als Mensch sind. Manche ignorieren mich, andere starren mit leeren Blick auf mich, als würden sie innerlich um Hilfe schreien. Meine Schritte beschleunigen sich und ich entdecke am Ende des Flurs eine schäbige Tür. Meine Hände zittern leicht als ich den matten Griff umklammere. Ich atme einmal tief durch bevor ich die Tür mit einem lauten Knarzen öffne. Der Raum ist klein und nur mit ein paar zerfallenen Matratzen gefüllt. Auf einer davon erkenne ich die Statur des Schwarzhaarigen. Er liegt auf der Seite und scheint zu schlafen. Vorsichtig gehe ich in die Knie und streiche ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Seine Augen sind rot umrandet und er selbst ist umgeben von Spritzen, halb gerauchten Joints und weißem Pulver. Ich versuche den Gedanken zu verdrängen wie viel es war, bevor er etwas davon genommen hat und wie hoch die Schulden bei seinem Dealer nun sind. "Yoongi" flüstere ich und schüttle ihn an seiner Schulter. "Yoongi." sage ich nun schon etwas lauter, da er nicht reagiert. Wieder versuche ich die Gedanken zu unterdrücken, doch es funktioniert nicht. Was ist, wenn er nicht mehr aufwachen sollte? "Yoongi!" schreie ich nun und merke wir einige der anderen Süchtigen zusammen zucken. Er blinzelt und öffnet seine geröteten Wangen. "Kookie?" fragt er plötzlich hellwach und setzt sich auf. "Wie viel war es diesmal?" frage ich gereizt und hebe eine der halb leeren Beutel vom Boden. "Was machst du hier?" erwiedert er ohne meine Frage zu beantworten. Er scheint zumindest teilweise clean zu sein. Kein Wunder. Er liegt hier bestimmt seit mindestens zehn Stunden. "Du solltest nicht hier her kommen. Das ist nicht sicher für dich."  Seine Worte sind besorgt, aber seine Stimme vollkommen gefühlslos und kalt. "Aber für dich?" Er steht auf und ignoriert meine Frage erneut. "Du hast gesagt du hörst auf." stelle ich fest und versuche trotz meiner Wut so neutral zu klingen wie er. "Und du hast gesagt, dass du aufhörst mich aus zu spionieren." Er dreht mir seinen Rücken zu und möchte gehen, doch ich halte ihn an seiner Schulter zurück. Mit einem geschickten Handgriff dreht er uns um und wirft mich zu Boden, sodass er mich mit seinem kompletten Körpergewicht nach unten drückt. "Wann siehst du es endlich ein? Ich will deine  Hilfe nicht! Ich will dich nicht mehr sehen. Verpiss dich endlich!" zischt er wütend und kommt mir dabei mit seinem Gesicht so nah wie schon lange nicht mehr. "Du stellst die Drogen über mich?" frage ich und versage kläglich dabei zu verbergen wie sehr es mich verletzt. "Im Gegensatz zu dir erlösen sie mich von den Schmerzen." meint er und das erste Mal heute, höre ich auch in seiner Stimme einen Hauch an Gefühlen.

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