Kapitel 12

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Ich war etwas früher als Jim zuhause und deckte den Tisch. Ich hatte gekocht, was ich zwar ziemlich gut konnte aber nur äußerst ungern tat, da mir meine Arbeit immer wichtiger war als für meinen Mann zu kochen. Naja das klingt jetzt irgendwie doof aber ich wollte nie diese typische Ehefrau sein die zuhause Stundenlang auf ihren Mann wartet und sich dann tierisch freut,das er wieder da ist. Ich wollte nie bis später in die Nacht auf jemanden mit frisch gekochtem Essen warten. Ich wollte nie den ganzen Tag sauber machen und auf die Kinder aufpassen und wenn mein Mann dann mal nach Hause kommt, ihm ein Bier bringen und ihn fragen wie sein Tag war, nur um dann ignoriert zu werden weil gerade irgendeine Sportsendung läuft. Ich wollte nie nur zuhause bei meinen Kindern sein und überlegen wann ich zuletzt ein Gespräch mit Erwachsenen geführt habe. Ich wollte es nicht so, aber Jim auch nicht. Er war nicht so und wird auch nie so einer sein oder werden. Er freut sich zwar immer wenn ich schon zuhause bin wenn er kommt aber er hat noch nie erwartet, das er etwas frisch gekochtes von seiner Frau bekommen würde. Er liebt mich und braucht mich genauso wie ich eben bin. Jim genießt es sehr jemanden wie mich zu haben. Auch wenn er einen total anstrengend Tag hatte und eigentlich todmüde ist, liebt er es wahnsinnig mit mir im Bett zu liegen und auch Fachgespräch führen zu können. Ich bin zwar Ärztin aber die Grundausbildung, die zu einem ordentlichen Offizier gehört, habe ich trotzdem. Er brauchte das, er konnte mit mir zum Teil abschalten aber er konnte sich bei mir auch immer einen Rat holen wenn er einen brauchte und dennoch blieb ich immer objektiv da ich ja nie direkt involviert war.

Ich war gerade mit allem fertig als Jim rein kam.

"Hallo Liebling! Wie war dein Tag?"

Das hab ich doch jetzt nicht wirklich gefragt, oder? Ich werde wie meine Mutter.

"Hey. Schatz! Ganz okay, nicht sehr spannend. Was riecht den hier so gut?"

"Naja, ich habe gekocht!"

Er lächelte mich etwas verwirrt an und ich schnappte mir seine Hand um ihn weiter zu unserem gedeckten Esstisch zu ziehen. Ich drückte ihn auf einen Sessel und setzte mich gegenüber.

"Du hast doch noch nie für mich gekocht. Wie komme ich zu der Ehre?"

"Ich bin im Moment eine wandelnde Katastrophe. Ich bin fröhlich dann wütend und dann wieder traurig und du, du erträgst das alles! Und mit diesem Essen möchte ich mich eigentlich einfach einmal bei dir dafür bedanken!"

Er reichte mir seine Hand quer über den Tisch und lächelte

"Natürlich ertrage ich das alles! Du bist meine Frau und ich liebe dich über alles und du erträgst eine Schwangerschaft für mich, weil ich unbedingt ein Kind wollte!"

"Wir wollten beide ein Baby!"

"Da hast du recht!"

Wir aßen gemeinsam zu Abend und sahen uns dann noch einen alten Film an.

Jim lag auf der Couch und grinste mich an.

"Na los komm her!"

Das ließ ich mir nicht nochmal sagen, da meine Füße ohnehin etwas schmerzten.

Ich legte mich zu ihm und Jim schloss seine Arme um mich. Als er über meinen Buch streichelte spürte er einen Tritt und lächelte.

"Grins nicht so blöd. Er triff mich andauernd. Mittlerweile freue ich mich nicht mehr so wie am Anfang. Jetzt ist es nur noch ungut!"

"Ich Grins nicht blöd und so lange dauert es nicht mehr."

"Sagst du, du wirst ja auch nicht getreten."

"Weißt du was mir gerade klar wird?"

"Was?"

"So wie du jammerst werden wir es bei einem Kind belassen!"

"Oh, das hast du jetzt nicht wirklich gesagt!"

Ich schlug ihn mit meiner Hand auf seinen starken und durch trainierten Oberarm.

"Nein, das war doch nur ein Scherz von mir!"

Er zog mich etwas an sich und gab mir einen Kuss.

Wunderschön Und Doch So TödlichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt