Kapitel 6 - Neuanfang ?

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Es waren schon mehrere Monate vergangen, von Ferhat hatte ich seit dem Vorfall nichts mehr gehört. Eray und ich verstanden uns von Tag zu Tag immer besser. Und irgendwie schien sich da auch zwischen uns was anzubrauen, auch wenn ich es nicht Wahr haben wollte. Ich kannte viele seiner Freunde hier in Köln, vorallem mit Ozan kam ich super klar. Auch meine Freunde hatten mich einige Male besucht. Meryem, meine beste Freundin, hatte auch schon hier bei uns übernachtet. Ich glaube sie hat sich sogar ein bisschen in Ozan verguckt.

In diesen 3-4 Monaten, waren ich und Eray uns eins, zwei mal näher gekommen.. Ich wollte mich nicht auf ihn einlassen, und ich merkte auch, dass es ihn sehr schwer fiel. Denn wir wussten beide ganz genau, dass ich, egal was passiert war, Ferhat liebte und dass er uns irgendwie im Weg stehen würde. Eigentlich wusste ich nicht einmal genau, ob Eray was für mich empfand. Ich meine, wir hatten nie offen über dieses Thema gesprochen, bis jetzt. Und auch ich selber war mir nicht sicher, ob man das, was ich ihm gegenüber fühlte, Liebe nennen konnte. Vielleicht war es ja auch nur ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit ? Eins war klar, ich fühlte mich wohl in seiner Nähe.

Die Vorlesungszeit war bereits vorbei. Jetzt kamen mit der Zeit die Klausuren auf uns zu und wir verbrachten den Großteil unserer Freizeit in der Universitätsbibliothek um uns vorzubereiten. Die meiste Zeit lernte ich allein, da ich mich so mehr auf das Wesentliche konzentrieren konnte, aber wenn ich mal was nicht verstand, oder einige meiner Kommilitonen ( Mitstudierende ) auch in der Bib' saßen, lernten wir auch in einer größeren Gruppe.

Nach 4 Stunden pausenlosem Lernen, sah ich auf die Uhr und bemerkte dass es längst Mittag geworden war. Ich nahm mir mein Portmonaie aus meiner Tasche und legte meine Bücher und den Laptop zur Seite. Ich konnte meine Sachen eigentlich immer ohne Bedenken hier liegen lassen wenn ich Essen ging. Auf dem Weg nach draußen rief ich Eray schnell an, um zu fragen ob er gekocht hatte oder auch in der Bibliothek war.

ERAY: Heyo Kleines ! Was gibts ?

AMELIA: Hey mein Großer, wollte dich nur kurz was fragen

ERAY: Ich höre, güzelim

AMELIA: Also ich bin ja schon seit.. ich glaube 8 oder halb 9 hier und bin mittlerweile echt am verhungern

ERAY: Eee ?

AMELİA: Ja ich wollte dich fragen, ob du viellecht zu Hause bist und eventuell etwas gekocht hast ?

Den letzten Teil versuchte ich mit einer niedlichen Piepsstimme zu sagen, doch Eray lachte nur am Telefon. Man der kann manchmal echt so ein Arsch sein !

ERAY: Güzelim, bin selbst auf'm Campus. Istersen, lass uns vor der Mensa treffen und wir essen dann zusammen. (Wenn du möchtest,...) Was meinst du, hm ?

AMELIA: Okay gut, ich bin in 2 Minuten da

ERAY: Hopp, lass mich nicht warten hadi

Ich grinste ins Telefon, und war froh, dass er das nicht sehen konnte. Wir wohnten zwar zusammen, sahen uns aber in der letzten Zeit echt sehr wenig, geschweige denn dass wir irgendwas gemeinsam unternehmen konnten. Nichtmal Zuhause sahen wir uns, da er immer abends bzw. nachts lernte und dafür tagsüber schlief, und ich wie ein normaler Mensch nachts schlief und dafür tagsüber lernte.

Ein kurzer Blick auf die Uhr bestätigte wie immer meine Vermutung, dass ich wieder unpünktlich sein werde. Ich hasse es, wenn ich kurz in Gedanken wegtrete. Ich vergesse dann immer so schnell die Zeit. Uffff, Eray wird mir das wieder wochenlang unter die Nase reiben. Ich beeilte mich und lief in schnellen Schritten Richtung Mensa. Vor dem Eingang sah ich auch schon Eray mit einem seiner Kumpel. Irgendwie enttäuschte mich das. Ich hatte eher gedacht, dass wir zu zweit essen würden.. Aber ich sagte nichts und steuerte geradewegs auf Eray zu, um ihn zur Begrüßung zu umarmen.

Eray & AmeliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt