Kapitel 2 - Eray

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ERAY'S SICHT:

"Bruder, jetzt nochmal von Anfang bitte. Du ziehst aus, weil du dir die Bude hier nicht mehr leisten kannst ?!" Jap. Das stimmte. Ich war aus Hannover zum Studieren hier nach Köln gezogen und wohnte seit knapp 1,5 Jahren in meiner eigenen Wohnung. Das Leben als Student war eigentlich ganz cool. Richtig easy sogar. Aber allein mit dem Bafög ( Ausbildungshilfe ) kam man halt nur knapp über die Runden. Und da ich, Eray, jetzt leider von meiner Arbeitsstelle gekündigt wurde, musste ich meine Wohnung räumen und was billigeres finden, was hier in Köln nicht besonders einfach war. Ich legte bei der Wohnungssuche vorallem Wert darauf, dass es entweder nicht zu weit von der Uni weg war, oder im anderen Fall gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Mein Kumpel Ozan half mir beim Packen und vorallem Ausräumen der Wohnung. Bis ich was besseres gefunden hatte, beschloss ich erstmal ins Wohnheim der Uni zu ziehen. Das war recht günstig und vorallem erstmal nur vorrübergehend. Meine Möbel, zumindest die Couch, mein Bett und Schrank undso wollte ich mitnehmen. Wer weiss was mich da für eine Scheiss Einrichtung erwartete.

OZAN: Bruder deine Playsi hab ich schön eingepackt und in ein extra Karton getan.

ERAY: Alter pass bloß auf ! Das ist mein Heiligtum !

Wir trugen die Kisten in Ozan's Auto. Viel Zeugs hatte ich eigentlich nicht. Die meisten meiner Klamotten hatten in 2 Koffer gepasst, der Rest war ebenfalls in Kartons verstaut. Die Möbel waren schon alle dort. Es fehlten halt nur noch meine Klamotten undso. 'Zuhause' angekommen trug Ozan mit mir die Kisten hoch. Ich wohnte im 2. Stock und sollte mir die Wohnung mit noch nem Typen teilen. Der war zum Glück noch nicht eingezogen und so konnte ich mir zuerst eins der beiden Zimmer aussuchen. Ich hatte natürlich das genommen, dass näher an der Küche war. Ich war echt ein Vielfraß, hielt mich aber durch viel Sport dennoch fit.
Ozan hatte es eilig und konnte mir deshalb nicht mit dem Einrichten helfen. War ja auch egal, ich mein viel war es ja nicht mehr. Ich verabschiedete mich von ihm.

OZAN: Vallah, ich hoffe für dich, dass du nicht mit so einem "Hans Peter" zusammen wohnst. Da kannste knicken, dass ich zu dir komm zum zocken.

ERAY: Tamam lan, ich hoff auch, dass es ein cooler Typ ist. Jetzt hau ab. Lass deine Perle nicht warten.

OZAN: Hade Bruder, viel Glück !

Er ging zum Auto und fuhr los. Offf ich hatte gar kein Bock jetzt meine ganzen Sachen einzuräumen. Ich schloss die Tür auf und trat ein. Plötzlich überkam mich der Duft von Essen. Der Typ war schon da und hatte gekocht ?! Zuerst brachte ich all die Kartons in mein Zimmer und wollte dann mal meinen Mittbewohner endlich kennenlernen. Als ich alles rein getragen hatte klopfte ich an der Zimmertür an. Keiner antwortete. Komisch. Vielleicht war der auch schon wieder weg ? Ich lief in die Küche um zu gucken, was der Typ gekocht hatte. Spaghetti mit Tomatensoße.. Das roch wie Zuhause bei Mama. Mein Magen knurrte als ich das Essen sah, und er jetzt merkte ich dass ich den ganzen Tag noch garnichts gegessen hatte. Ich nahm mir einen Teller aus dem Schrank und packte mir locker 2 Portionen Spaghetti drauf. Ich war echt am verhungern. Bevor in anfing zu essen, schickte ich Ozan erstmal ein Foto von meinem überfüllten Teller.
Im Chat:

ERAY: Eins ist klar, verhungern werd ich hier nicht mehr !
OZAN: Hahaha pass mal lieber auf dass es nicht so ne Schwuchtel ist !
ERAY: Bruder übertreib mal nicht ja. Wenn der kochen kann dann Jackpott haha
OZAN: Guten Hunger ! Hade yallah geh essen

Oh Gott war das köstlich. Ohne Scheiß, wie bei Mama. Ich hatte es vermisst wie Zuhause zu essen. Als ich allein gewohnt hab, hab ich meistens draußen gegessen. Halt Pizza, Mcces, Döner, beim Türken. Aber nichts ist wie Zuhause bei Mama, das kann ich euch sagen. Als ich aufgegessen hatte wollte ich meine Hände erstmal waschen. Aber als ich vor dem Badezimmer stand, hörte ich dass dort Wasser lief. Ahso, also war der Typ doch zuhause. Ich wusch meine Hände in der Küche und ging in mein Zimmer. Ich räumte meine Klamotten in den Schrank, meine Playstation zum nicht all zu großen Fernseher auf der Kommode, und die ganzen Ordner und Mappen für den ganzen Uni Kram in das Regal. Langsam sah alles etwas gemütlicher aus. Ich beschloss mir was gemütlicheres an zu ziehen, ich hatte ja sowieso nicht mehr vor heute noch raus zu gehen. Ich zog mich aus und legte die Jeans und den Hoodie auf meinen Stuhl, falls ich gleich doch noch raus sollte. Ich riss meinen Schrank auf und suchte meine Jogginghose und ein lockeres T-Shirt raus, als plötzlich jemand rein kam.

Eray & AmeliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt