Kapitel 24 - Bruder

1.2K 42 5
                                    

CIHAN: Amelia ? Was machst du denn hier ?

Ich zuckte vor Schreck zusammen, denn obwohl ich wusste, dass er es war, war es komisch seine Stimme zu hören. Nicht umdrehen Amelia. Geh einfach, los ! Doch so einfach war es nicht. Gerade als ich gehen wollte, rief Cihan nochmal meinen Namen und ich blieb auf der Stelle stehen.

CIHAN: Amelia. Ist alles in Ordung kardeşim ?

Was ?!

AMELIA: Ist das gerade dein Ernst, Cihan ? Nach allem was passiert ist wagst du es ernsthaft noch, mich deine Schwester zu nennen ? Nachdem du mich für ein daher gelaufenes Mädel hast sitzen lassen ?Nachdem ich mir WEGEN DIR fast das Leben genommen hätte ? Ist das wirklich dein Ernst ?!

Ich merkte, dass ich immer lauter wurde, doch ihm nach so langer Zeit gegenüber zu stehen und ihm das alles jetzt ins Gesicht sagen zu können, trieb mir das Adrenalin ins Blut.

CIHAN: Amelia

AMELIA: Nichts Amelia ! Cihan du warst mein Bruder.. Du warst alles was ich hatte ! Ich habe dich beinahe mehr als meine leibliche Schwester geliebt man ! Du kannst dir nicht vorstellen wie es mir ging, als du weg warst. Du hast dich für sie und somit gegen mich entschieden Cihan.. Obwohl du genau wusstest wie sensibel ich bin..

CIHAN: Gülüm, komm rein und wir reden in Ruhe bitte

AMELIA: Cihan ben yoruldum.. Seni özlemekten, yanliz kalmaktan yoruldum. (Ich bin kaputt. Dich zu vermissen, das allein sein, es macht mich fertig ) Jeder verlässt mich. Keiner versteht mich..

Cihan sah mich eine Weile stumm an, doch zog mich dann urplötzlich zu sich und drückte mich eng an seinen Körper. Egal wie sauer ich eigentlich auf ihn war, in dem Moment tat er einfach genau das, wonach ich mich all die Jahre gesehnt hatte..

CİHAN: Amelia, das alles tut mir so Leid

AMELİA: Tut es nicht Cihan.. Wenn es dir Leid tun würde, wärst du an dem Tag bei mir gewesen. Du warst nicht da. Du warst nicht derjenige der mich in den Arm genommen hat, nachdem ich von der Fensterbank gestiegen bin. Cihan du hast mich in meiner schlimmsten Zeit allein gelassen.. Wie kann ich dir das jemals verzeihen ?

CIHAN: Lass mich dir alles erklären

AMELIA: Ich will keine Erklärungen und Entschuldigungen mehr Cihan.. Ich hab es satt, ehrlich.

CIHAN: Komm erstmal rein.

Wir lösten uns voneinander und ich sah mit nassen Augen zu ihm hoch. Sein Blick verriet mir sein Mitleid, das er mir gegenüber Empfand. Na siehst du, schlechte Idee. Jetzt bemitleidet er dich auch noch. Wir gingen rein und setzen uns ins Wohnzimmer. Alles sah noch genau so aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Das riesige Sofa vor dem großen Fenster, der Fernseher direkt gegenüber. Sie hatten auch noch immer den alten Glastisch mit dem Holzgestell. Ich musste lächeln, denn ich fühlte mich einfach wie Zuhause. Cihan verschwand kurz in die Küche, somit hatte ich etwas mehr Zeit mich umzuschauen. Ich ging zu dem großen Regal, welches immernoch in der Ecke links vom Sofa stand. Als ich die ganzen Bilderrahmen sah, musste ich schmunzeln. Vorsichtig fuhr ich mit meinem Finger über die zwei kleinen Kinder, die sich in Badesachen umarmten. Das ca. 8 jährige Mädchen verzog das Gesicht, während der Junge breit grinste. Schließlich nahm ich das Bild in die Hand..

###

CIHAN: Amelia lauf doch nicht weg ! Ich will dich doch nur umarmen !

AMELIA: Aber ich will nicht ! Du bist nackig !

CIHAN: Ich bin doch nicht nackig !

Ich rannte sicher schon meine 5. Runde um das Plantschbecken und Cihan mir hinterher.

Eray & AmeliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt