Kapitel 13 - Schwarze Augen

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Ich war immernoch gefesselt von seinen tief schwarzen Augen, in denen ich Trauer und Enttäuschung, aber gleichzeitig auch Hoffnung deutlich erkennen konnte. Ich sah Liebe darin, Lust, Leidenschaft und auch Hass. Das erinnerte mich an den Tag.. Wie ein Film lief alles vor meinen Augen ab, wie er mich angefasst hatte, am ganzen Körper geküsst..
Ich konnte mich einfach nicht mehr bewegen, doch als er dann seine Hand auf meine legte, die gerade auf dem Collegeblock lag, zuckte ich zusammen und kehrte zurück in die Realität. Ich sah auf meine Hand und merkte, dass er sie fest hielt. Ohne etwas zu sagen, riss ich meine Hand aus seiner, griff nach meinem Block und stand schnell auf. Ich muss ehrlich sein, ich hatte verdammt große Angst vor ihm. Als ich an ihm vorbei die Treppe runter wollte stellte er sich jedoch mir in den Weg. Das hättest du dir doch denken müssen Amelia. Wieder einmal überrascht über meine eigene Dummheit musste ich kurz auflachen. Wie lächerlich, dass ich dachte er lässt mich einfach gehen.
Hab ich das ernsthaft selbst geglaubt ? Der Ferhat, der in unserer Beziehung immer das Sagen hatte ? Der, nach dessen Nase ich immer pfeifen musste ? Der Ferhat, der mich grün und blau geschlagen hat, wenn ich ihm widersprochen habe ? Der mich rücksichtslos vergewaltigt hatte ?
Bei dem Gedanken daran zog sich mein Magen zusammen. Ich ekelte mich vor ihm, vor mir, vor meinen immernoch enorm starken Gefühlen zu ihm.

FERHAT: Amelia..

AMELIA: Lass mich durch.

Das sagte ich zu meiner Überraschung ziemlich bestimmend, was jedoch ein Fehler war, denn ich wusste Ferhat ließ nicht so mit sich reden.

FERHAT: Wir müssen reden

AMELIA: Mit dir hab ich nichts mehr zu bereden.

FERHAT: Amelia ich wollte dir das nicht ..

Mein Magen meldete sich wieder. In mir stieg alles hoch. Gott wie ich mich dafür schämte so ein Schwein zu lieben. Und zu dem versuchte er sich gerade ernsthaft zu entschuldigen ?! Als würde er mir meine Ehre wieder geben können in dem er sich entschuldigte ?!
Moment mal.
Das war nicht nur er, der meinen Magen durcheinander brachte. Oh Gott nein. Nein Amelia ! Nicht jetzt ! Nicht hier ! Ich merkte, wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich und sich mein Frühstück immer weiter nach oben bewegte. Fuck.
Ich rannte an Ferhat vorbei, ohne dass er zu Ende bringen konnte was er angefangen hatte. Ich rannte zur nächsten Mädchentoilette und hoffte, dass niemand sonst dort war.

***

"Amelia ?" hörte ich eine besorgte aber mir vertraute Stimme. Ich rieb mir vorsichtig die Augen, und realisierte erst jetzt, dass ich mit einer Nadel in der Hand an der Infusion hing. Na super. Als ich die Augen endlich öffnete, bestätigte sich meine Befürchtung. Ich hasste Krankenhäuser über alles. Als ich versuchte mich aufzusetzen, half mir plötzlich jemand. Ich sah erschrocken nach rechts, obwohl ich eigentlich hätte wissen müssen, dass dort jemand saß, da ich ja geweckt wurde. Zu meine Erleichterung sah ich in Eray's Augen. Es machte mich traurig ihn so zu sehen, er schien sich echt Sorgen zu machen. Ich lächelte etwas, um ihn wenn auch nur minimal aufzumuntern, doch er sah nur auf den Boden.

Ist irgendwas passiert wovon ich nichts weiss oder so ? So kannte ich Eray garnicht. Er schien nachdenklicj zu sein, und das war ihm eigentlich garnicht ähnlich.

Mich plagte aber immer noch eine Frage. Wie um Himmels Willen war ich hier her gekommen, und vorallem wieso ?

AMELIA: Was ist eigentlich passiert, wieso bin ich hier ?

ERAY: Du bist auf dem Mädchenklo zusammengebrochen nachdem du dich übergeben hast.

Er klang ziemlich abwesend, dennoch war die Sorge klar in seiner Stimme zu hören. Das war mir irgendwie peinlich, und ich merke wie ich rot anlief. Ich meine, wie klingt das denn bitte ? Auf'm Klo zusammengebrochen und übergeben. Widerlich.

Eray & AmeliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt