Kapitel30

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Sie sieht mich mit Mitleid an. ''Madison'' sagte ich in lautem Ton. Sie zog mich ein eine Ecke. ''Du weist sicher, dass er auch hier auf der Schule war oder?'' fragte sie mich unsicher. Ich schüttelte den Kopf. Ein lauter Seufzer tönt aus ihrem perfekt geformten Mund. ''Er ging seit der 5. Klasse hier auf die Schule, irgendwann wurde er berühmt, doch er wollte keinen Privatunterricht und besuchte wie jeder normale Mensch den Unterricht.'' Sie machte eine kurze Pause und sieht sich im Flur um. ''In dieser Zeit hatte er mehr Freundinnen als wir beide Finger haben.'' Ich starrte sie an. Ich glaubte es nicht. Mein Justin? Sie fuhr fort. ''Er hatte jeden Tag eine andere, hatte Prügeleien, bis er von der Schule flog.'' Sie schaute mich an. ''Wirklich?'' Tränen stiegen mir in meine Augen. Ich konnte das nicht glauben. Mein Justin sollte so gewesen sein? ''Niemand wusste davon, außer die Schule und natürlich seine Eltern. Kurz bevor du nach Stratford kamst, musste er von seiner Mutter eine Zwangspause einlegen.'' Ich konnte die Tränen, die sich in meinen Augen gesammelt haben, nicht mehr halten und sie liefen mir einzeln die Wange hinunter. ''Aber zu mir ist er so anders.'' sagte ich schluchzend. ''Du bist auch der Grund warum er sich verändert hat. Dank dir ist er wieder der alte.'' sie nahm mich in eine liebevolle Umarmung. ''Okey, ich zeig dir das Rektorat, dann kannst du deinen Stundenplan abholen.'' sie versuchte mich abzulenken, doch ich musste den ganzen Tag daran denken. Justin, mein Freund ein 'Badboy'?

Der Rest des Tages verlief ruhig. Es stellte sich heraus, das ich und Madison alle Kurse miteinander hatten. Beim Mittagessen freundete ich mich mit Troy und Chaz an, zwei Jungs, die eine Klasse über uns sind. Trotz vieler Blicke, die auf mich gerichtet waren genoss ich meinen ersten Tag.

Nachdem die Dong erleutet war, stürmte ich aus dem Schulgebäude um auf Justin zu warten, der überraschenderweise schon mit seinem Auto direkt vor der Tür stand. Er unterhielt sich mit einem Jungen, den ich nicht kannte. Naja, er hat hier ja alte Freunde. Ich lief mit einem Lächeln auf ihn zu. Als er mich bemerkte musste er ebenfalls lächeln. ''Hi Baby'' sagte er, legte den Arm um mich und drückte mir einen Kuss auf den Mund. Er verabschiedete sich von dem unbekannten Jungen und wir fuhren nach Hause.

Zu Hause angekommen ließ ich mich auf's Sofa fallen und stöhnte laut. Oma kam aus der Küche. ''und Sue, wie war dein erster Tag?'' fragte sie und strich mir mit ihrer Hand über mein Haar. ''Anstrengend'' antwortete ich und musste lachen. Sie kicherte und ging wieder in die Küche. Justin kam herein und ließ sich neben mich fallen. ''Und wie wars?'' fragte er und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. ''anstrengend, aber meine Angst war umsonst'' ich schaute ihn an und lächelte. ''Ich hab es dir doch gesagt'' Er musste ebenfalls lächeln. ''Du. Können wir heute Abend mal reden?'' Die Stimmung veränderte sich auf einen Schlag, als ich das sagte. Er nickte. Vielleicht hatte er eine Ahnung warum ich mit ihm reden will. Aber woher sollte er es wissen? Ich bermerkte nicht wie er aufstand und den Raum verließ. Ich steckte die Gedanken weg und beschloss meine Hausaufgaben zu machen. Ich schnappte mir meine Tasche und ging hoch in mein Zimmer, dort setzte ich mich an meinen weißen Tisch und versuchte die Mathe Aufgaben zu lösen. Nach einer Stunde rätseln fand ich keine Lösung und ließ es bleiben. Im gleichen Moment kam Ryan, ohne anzuklopfen, in mein Zimmer gestürmt. ''Sue, Ma ist am Telefon.'' Er reichte mir sein Handy und verließ wieder mein Zimmer. ''Hey Ma'' sagte ich und ließ mich auf mein Bett fallen. Wir telefonierten ewig. Es wurde schon dunkel draußen. ''Also bis dann, war schön mal wieder etwas von dir zu hören. Ich vermisse dich, hab dich lieb'' sagte sie zum Abschied und legte gleich danach auf. Und erst jetzt ist mir aufgefallen wie sehr ich meine Ma eigentlich vermisse. Ich griff nach dem leicht zerknitterten Bild unter meinem Kopfkissen. Auf dem Bild waren meine Ma und mein Dad zu sehen. Ich vermisse sie so sehr. Plötzlich klopfte es an der Tür. ''Ja'' sagte ich und blickte nach drüben. Gleich, als ich Justin sah, lag wieder ein lächeln auf meinem Gesicht. Er schloss die Türe hinter sich und setzte sich auf die Bettkante. Er hatte eine Jeans und ein schwarzes Shirt an. Sein Haare waren perfekt gestylt – wie immer. Sein Gesicht war markellos und sein Lächeln verzauberte mich. ''Du wolltest reden'' sagte er mit leicht ängstlicher Stimme. Ich nickte. Ich ließ das Bild, welches ich noch in meiner Hand hatte, wieder unter meinem Kopfkissen verschwinden. Ich setzte mich in Schneidersitz neben ihn. ''Bitte sei mir nicht böse wenn ich dir das erzähle, ok'' er schaute mich verwirrt an. ''Ich würde dir niemals böse sein'' ''also, ich habe heute eine Schülerin kennengelernt und sie hat mir etwas erzählt'' Sein Blick lag auf dem flauschigen Teppich, der auf dem Holzboden lag. ''Sie hat mir erzählt, dass du früher auch auf der Schule warst und naja, ziemlich beliebt bei den Mädchen warst'' ich machte Pause um in sein Gesicht zu sehen. Sein Blick war unverändert. ''Und dass du von der Schule geflogen bist'' fuhr ich fort. Niemand sagte etwas. Ich starrte Justin immer noch an. ''Und was willst du mir sagen?'' er schaute mich an. ''Ich meine nur, du, so? Das kann ich nicht glauben. Zu mir bist du einfach so liebevoll und zärtlich'' ich schaute ihn wieder an. ''Bitte sag was'' flehte ich ihn schon fast an. ''es stimmt.'' er schaute in meine Augen Der Ausdruck, er auf seinen lag konnte ich nicht zuordnen. ''Willst du nicht mehr mit mir zusammen sein?'' Ich war geschockt. ''wie kannst du nur so etwas denken? Weil du so viele Mädchen schon im Bett hattest und dich mit Jungs geprügelt hast? Ich würde dich niemals verlassen, ich liebe dich!'' Ich nahm sein Hand und drückte sie fest. ''Ich weiß, dass du mir nie im Leben so etwas antun würdest.'' Ich wartete auf eine Antwort. ''Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere. Dank dir wurde ich zu einem anderen Menschen, ich habe keine Ahnung wie du das angestellt hast'' Ich lächelte. Wie lächelten beide. Justin schloss mich in eine lange Umarmung. ''Danke'' flüsterte er mir ins Ohr.

Wir lösten uns und ich schaute ihn an. ''Ich muss noch etwas sagen'' seine Gesichts Ausdruck war verwirrt. ''Ich weiß das du keine Jungfrau mehr bist und naja, ich bin es noch.'' ich schämte mich leicht und wurde rot. Justin musste laut lachen. ''Sue, hab ich gesagt, dass ich mit dir schlafen will? Naja, Gedanken habe ich mir darüber schon oft gemacht und schlecht würde ich es auch nicht finden'' ich gab ihm einen leichten schlag auf den Oberarm.

Es war schon spät geworden und Justin beschloss bei mir zu bleiben. Wir kuschelten uns in mein Bett. Er hatte seine Arme um meinen Körper und ich spürte seinen nackten Oberkörper an meinem Rücken. ''verlass mich bitte niemals, das würde ich nicht aushalten'' flüsterte er. Ich lächelte. ''Niemals'' antwortete ich. Er küsste mich auf mein Schulterblatt und nach wenigen Minuten schliefen wir schon ein.

Can I be your Boyfriend?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt